
Menschenkette um Cuxhavens Innenstadt: Alle Infos zum Ablauf der Aktion
CUXHAVEN. Viele Menschen sollen in Cuxhaven auf die Straße gehen: Das Bündnis für Respekt und Menschenwürde hat nun den Verlauf der geplanten Menschenketten skizziert.
Nach einem Gespräch zwischen den Initiatoren, der Polizei und Verwaltungsvertretern ist klar, entlang welcher Route sich die Teilnehmer einer für den kommenden Sonnabend geplanten Menschenkette aufstellen sollen. Die Aktion, die zahlreiche Parteien, Vereine und Institutionen in der Region unterstützen, soll ein Zeichen für Verantwortung, Solidarität und Respekt in Pandemiezeiten bilden.
Die Idee, am kommenden Sonnabend, 29. Januar, eine Menschenkette rings um den Cuxhavener Stadtkern zu bilden, entsprang dem Bedürfnis vieler Cuxhavenerinnen und Cuxhavener, einer lärmenden Minderheit nicht die Straße zu überlassen. Die Aktion ist aber nicht allein Antwort auf jene "Sonntagsspaziergänger", die als Gegner staatlicher Infektionsschutzmaßnahmen für sich reklamieren, "das Volk" abzubilden. Es geht auch um die zunehmend demokratiefeindliche Begleitmusik, die mit entsprechenden Kommentaren in Sozialen Medien beginnt und in Drohnachrichten gipfelt, die einige Bündnispartner nach Angaben der Organisatoren inzwischen erhalten haben.
Organisatoren rechnen mit großer Resonanz
Dass die überwältigende Mehrheit der Menschen im Landkreis für eine ganz andere Kultur des politischen Umgangs einsteht, soll am Sonnabend in Form eines optischen Signals nach außen getragen werden. Der Sozialdemokrat Gunnar Wegener, der ähnlich wie Mitarbeiter des "Hauses der Jugend" und andere zu denjenigen zählt, die jene als Kundgebung ausklingende Menschenkette vorbereiten, ist überzeugt, dass die seitens der Polizei angenommene Teilnehmerzahl von circa 1000 Beteiligten deutlich übertroffen wird.
In der erwähnten Vorbesprechung mit den Sicherheitsbehörden, an der Wegener teilnahm, wurde am vergangenen Freitag noch einmal in leicht veränderter Form der "Ring" definiert: Straßen (siehe unten), in denen sich ab 12 Uhr die Kette formieren soll, wobei es nicht so kommen wird, dass tatsächlich überall die Fahrbahnen gesperrt werden. Im Bereich der innerorts verlaufenden B73 stehen den Teilnehmern, die zueinander einen Sicherheitsabstand von circa zwei Metern ("eine Schallänge") einhalten sollen, lediglich die Gehsteige zur Verfügung. Der individuelle Standort wird Mitwirkenden übrigens nicht zugewiesen, vielmehr ist Eigeninitiative gefragt, um zu einer gleichmäßigen Verteilung zu gelangen und den Ring zu schließen. Ist das passiert ("Wir hoffen, um kurz vor 13 Uhr") sollen die Teilnehmenden circa fünf bis zehn Minuten verharren, um sich anschließend zu zwei Demonstrationszügen zu formieren, welche sich ausgehend vom Schloss auf unterschiedlichen Routen in Richtung Kaemmererplatz zurückbewegen.
Im Livestream über Radio Cuxhaven
Bis 13.30 Uhr könne das dauern, schätzen die Organisatoren, die anschließend mit der Kundgebung starten wollen. Auf dem "Butt" werden dann Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer, Svenja Plock (Haus der Jugend) und der Döser Pastor Marcus Christ über die Intention der Veranstaltung sprechen. Die Reden sollen vor Ort von einem Gebärden-Dolmetscher übersetzt und in akustischer Form live über Radio Cuxhaven gestreamt werden. Davon könnten unter anderem diejenigen Zuhörer profitieren, die wegen der einzuhaltenden Abstände keinen Platz mehr auf dem Kaemmererplatz finden und daher auf die untere Deich- oder der Poststraße (bis hoch zum Schwarzen Weg) ausweichen müssen. "Unser Ziel ist, dass das eine der größten Kundgebungen für Zusammenhalt in der ganzen Region wird" , betonte Wegener.
Aktion auf einen Blick
Die Menschenkette wird am 29. Januar ab 12 Uhr vom Kaemmererplatz ausgehend gebildet und soll sich dem Uhrzeigersinn folgend über die Bahnhofstraße, die Meyer- und die Wernerstraße, die Südersteinstraße, die Abendrothstraße und die Rohdestraße erstrecken. Die Aktion mündet gegen 13.30 Uhr in eine Kundgebung auf dem Kaemmererplatz. An der Meyer-/Wernerstraße darf die Fahrbahn nicht betreten werden. Parken können Auswärtige auf dem Ritzebütteler Marktplatz.