
Die neue Corona-Infektionswelle und ihre Auswirkungen auf den Kreis Cuxhaven
KREIS CUXHAVEN. Die B2-Variante von Omikron ist im Kreis Cuxhaven angekommen - und bringt eine weitere Infektionswelle mit sich, die Folgen für den Kreis Cuxhaven hat.
Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis Cuxhaven liegt über 2000 - erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie. "Die Zahlen in Cuxhaven spiegeln die bundesweite Entwicklung wider", sagt Kirsten von der Lieth, Sprecherin des Landkreises Cuxhaven. Ein Cluster, also ein Bereich, der für besonders viele Infektionen verantwortlich ist, gebe es aber nicht zu verzeichnen.
"Die Zahlen in Schulen und Kitas steigen zwar immer weiter an, aber das ist über den ganzen Landkreis verteilt", sagt von der Lieth. Auch in 14 Pflegeheimen, drei Tagespflege-Einrichtungen und bei einem Pflegedienst sei es gehäuft zu Corona-Fällen gekommen. "Wir haben in einigen Pflegeheimen, die kurz hintereinander jetzt eine Infektionswelle hatten, die Variante typisieren lassen und die B2-Variante von Omikron nachgewiesen", so die Kreis-Sprecherin. Die B2-Variante gilt als besonders ansteckend. "Und offenbar schützt auch eine vorherige Omikron-Infektion nicht vor erneuter Ansteckung mit der B2-Variante", sagt von der Lieth.
Weniger Todesfälle als vor einem Jahr
Immerhin: "Die Situation ist trotz der immensen Zahlen nicht so dramatisch wie im vergangenen Jahr, weil wir bei weitem nicht so viele Todesfälle haben, die meisten Verläufe sind mild", so von der Lieth. Vor allem gehe es im Moment darum, Betriebe aufrechtzuerhalten, die mit vielen Personalausfällen kämpften. "Wir nehmen weiterhin jeden einzelnen Fall auf, können es aber nicht leisten, die Menschen für die Kontaktverfolgung anzurufen", so von der Lieth.
Auf der Webseite des Landkreises gebe es entsprechende Formulare. "Die Leute wissen sich da inzwischen gut selbst zu helfen", bilanziert die Verwaltungs-Sprecherin.
Herausforderungen für Krankenhäuser
Die Rekord-Inzidenz von über 2000 findet auch in den hiesigen Krankenhäusern ihren Niederschlag. "Es ist schon so, dass sich die hohe Inzidenz in unserer Klinik widerspiegelt und dementsprechend viele Kräfte in Quarantäne oder in Isolation sind", sagt Katharina Recht, Pressesprecherin der Helios-Klinik Cuxhaven, auf Nachfrage unseres Medienhauses. Die Lage sei aber nicht besorgniserregend, planmäßige Operationen und Behandlungen würden weiterhin an der Helios-Klinik vorgenommen, nur der Krankenstand sei höher als üblich. Aktuell befinden sich neun Covid-19-Patienten im Krankenhaus, sieben auf Normalstation und zwei auf der Intensivstation.
Zahlen machen sich bemerkbar
Und auch im Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf machen sich die gestiegenen Zahlen bemerkbar. "Derzeit werden drei Patienten auf der Normalstation und ein Patient auf der Intensivstation mit einer Covid-19-Infektion stationär in unserem Hause behandelt", teilt Krankenhausdirektor Andreas Knust mit. Aktuell befänden sich 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion in Krankheit oder Quarantäne.
"Dies stellt uns derzeit vor zunehmend höhere Herausforderungen, um auch alle Bereiche des Krankenhauses besetzen zu können. Dank der sehr hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelingt es uns, die entstehenden Ausfälle durch Einspringen zu kompensieren", so Andreas Knust, der seiner Hoffnung Ausdruck verleiht, dass sich die Situation in den kommenden Wochen entspannen wird.
Von Laura Bohlmann-Drammeh und Wiebke Kramp