Aus der Luft lässt sich der Baufortschritt auf der Großbaustelle an der Hadelner Kanalschleuse besonders gut erkennen. Foto: Cornwell/Teamadcor©2022
Aus der Luft lässt sich der Baufortschritt auf der Großbaustelle an der Hadelner Kanalschleuse besonders gut erkennen. Foto: Cornwell/Teamadcor©2022
Küstenschutz

Endspurt auf der Großbaustelle in Otterndorf: Kanalschleuse soll im Juni in Betrieb gehen

von Christian Mangels | 12.04.2022

OTTERNDORF. Die neue Hadelner Kanalschleuse soll Ende Juni in Betrieb genommen werden. Der NLWKN geht von Baukosten in Höhe von 34 Millionen Euro aus.

Auf der Großbaustelle für die neue Hadelner Kanalschleuse in Otterndorf hat der Endspurt begonnen. Das rund 30 Millionen Euro teure und größte Küstenschutzprojekt des Landes Niedersachsen soll nach mehr als drei Jahren Bauzeit im Juni abgeschlossen sein. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Neubau.

Das Finale rückt näher: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) peilt eine Inbetriebnahme der Hadelner Kanalschleuse für Ende Juni an. Zum Baubeginn Ende 2018 war noch April als Betriebsstart anvisiert worden. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Neubau am Otterndorfer Deich zusammengetragen.

Welche Arbeiten werden aktuell auf der Schleusenbaustelle durchgeführt?

Aktuell laufen Rammarbeiten für die "Flügelwand binnen" - also für den Einlaufbereich auf der Binnenseite der Anlage, wo bis vor kurzem noch Abrissarbeiten des alten Binnenhauptes stattgefunden hatten. Im Bereich Stahlwasserbau stehen Arbeiten an den Portalriegeln an, unter anderem Restschweißarbeiten. Außerdem wird parallel derzeit an der Steuerungstechnik gearbeitet.

Inwieweit hat der Ukraine-Krieg Auswirkungen auf die Bauarbeiten und den Materialnachschub?

"Die für den Bau erforderlichen Materialien sind im Zuge einer sehr umsichtigen Bauplanung und Vorbereitung bereits sehr frühzeitig beschafft worden", sagt Projektleiter Andreas Kosch. Auch alle kraftstoffintensiven Arbeiten sind bereits abgeschlossen, sodass der NLWKN keine größeren Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine auf den Baustellenbetrieb feststellt. Einzig die aus der Corona-Pandemie bekannten allgemeinen Probleme bei der Beschaffung von Elektronikbauteilen machen sich auch in Otterndorf bemerkbar, "sie haben aber keinen Einfluss auf die Planungen", so Kosch.

Gibt es schon einen Eröffnungstermin?

"Es ist geplant, die Schleuse voraussichtlich Ende Juni zusammen mit Minister Olaf Lies in Betrieb zu nehmen", sagt NLWKN-Pressesprecher Carsten Lippe.

Wie haben die Bauarbeiter und Ingenieure den Schicksalsschlag - den Tod des Bauarbeiters im Januar 2022 - verkraftet?

"Ein solches Unglück ist mit das Schlimmste, was auf einer Baustelle passieren kann", sagt Projektleiter Andreas Kosch. Auch wenn der Unfall mit den Ergebnissen der polizeilichen Untersuchung inzwischen sachlich abgeschlossen sei, werde die individuelle emotionale und mentale Aufarbeitung sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Dies passierte und passiert weiterhin in vielen Gesprächen, die auf der Baustelle untereinander geführt werden", so Kosch.

Wie haben sich die Kosten für den Schleusen-Neubau entwickelt?

Aktuell geht der NLWKN von Baukosten in Höhe von 34 Millionen Euro aus. "Damit liegt das Großprojekt weiterhin sehr gut im Kostenrahmen", sagt Pressesprecher Carsten Lippe.

Mit welchen Gefühlen gehen Projektleiter Andreas Kosch und sein Team in die letzte Bauphase?

"Mit gemischten Gefühlen", sagt Andreas Kosch. "Einerseits sind wir froh, dass die Baustelle zeitlich und auch mit Blick auf die Kosten sehr gut im Rahmen liegt und bald erfolgreich abgeschlossen werden kann. Es schwingt aber auch Wehmut mit, weil mit allen Partnern und Beteiligten vor Ort über die Jahre hinweg eine sehr enge, von einem guten Betriebsklima geprägte Zusammenarbeit entstanden ist."

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