
Ehemaliger Real-Markt in Cuxhaven: Weitere Handelskette hat wohl Interesse
CUXHAVEN. Seit rund drei Wochen ist der Real-Markt in Cuxhaven Geschichte. Die Nachfolge ist noch immer nicht geklärt - aber offenbar hat eine weitere Handelskette ernsthaftes Interesse, die bislang wohl nur wenige auf der Rechnung hatten.
Wer übernimmt den ehemaligen Real-Markt an der Cuxhavener Konrad-Adenauer-Allee? Eine Antwort auf diese Frage gibt es auch rund drei Wochen nach der Markt-Schließung immer noch nicht, dafür aber offenbar ernsthaftes Interesse einer weiteren Handelskette - der Globus-Holding.
Geschäftsführung hält sich bedeckt
In der Frage, inwieweit das Einzelhandelsunternehmen aus dem Saarland an einer Übernahme des leer stehenden Real-Gebäudes in Cuxhaven interessiert ist, hielt sich die Geschäftsführung am Montag bedeckt: Während einer Pressekonferenz in Saarbrücken fielen Namen, die zu einer bereits bekannt gewordenen Liste von Globus-Übernahmen gehören.
Globus darf 24 Standorte übernehmen
Diese Standorte - 16 an der Zahl - sind allerdings noch nicht das Ende der Fahnenstange. Bis zu 24 Real-Märkte darf sich das Unternehmen aus St. Wendel mit Erlaubnis des Bundeskartellamtes einverleiben. "Aber wir nehmen" - so schränkte Jochen Baab, Chef der SB-Warenhaussparte bei Globus, ein, - "nur diejenigen, die uns auch wirtschaftlich weiterbringen."
Kein Dementi bezüglich Cuxhaven
Nicht überall ist das offensichtlich der Fall - das machte Globus aktuell auf einer Pressekonferenz deutlich: "Ludwigshafen ist nicht dabei, das kann ich schon mal sagen", antwortete Baab auf die Frage, ob Globus Ambitionen hinsichtlich der Ex-Real-Standorte Landau und Cuxhaven hege. Ein Versprecher? Dass anstelle der Stadt am Rhein der Standort Cuxhaven gemeint gewesen sein könnte, dementierte eine Pressesprecherin der Unternehmensgruppe in einem im Nachgang geführten Telefonat mit unserer Redaktion.
Über 100 Real-Standorte geprüft
Hinsichtlich der Frage, ob Cuxhaven möglicherweise ebenfalls aus dem Rennen sei (oder nicht), werde sie aktuell keine Stellungnahme abgeben, sagte Isabel del Alcazar. Mehr als einhundert Real-Standorte hat das Globus-Management geprüft. Auch das wurde auf oben erwähnter Pressekonferenz in Saarbrücken bekannt, die am Montag in Echtzeit gestreamt wurde.
"An weiterem Standort dran"
Unter der Überschrift "Wachstum" hatte die Geschäftsleitung des im Südwesten groß gewordenen Einzelhandelsunternehmens nicht nur über das Globus-Engagement in Osteuropa gesprochen, sondern auch über die Expansionsbestrebungen im Inland. Dabei ließ die Unternehmensspitze erkennen, dass sich das Interesse mit der Anfang des Jahres besiegelten Übernahme von 16 Real-Märkten (darunter Läden in Krefeld, Essen und Braunschweig) nicht erschöpft hat. Aktuell, so Baab, sei man an einem weiteren Standort "dran" - seinen Worten zufolge könnten andere hinzukommen.
Umsatzgröße ist entscheidend
Ausschlaggebend dafür sei die Umsatzgröße: Mit den erwähnten 16 Filialen, habe man gezielt einige "High-Performer" ausgewählt. Andere Standorte würden laut Globus-Management aber auch passen., "Manche sind vergeben, manche nicht", sagte Baab in Anspielung auf Mitbewerber wie Edeka oder Kaufland, die sich ihrerseits einen Teil des Real-Kuchens gesichert haben.
Eigentümer spricht von "hochattraktiver Lage"
Wessen Schriftzug in Zukunft über dem Eingang des knapp 19 Jahre lang von der Real GmbH genutzten Centers an der Konrad-Adenauer-Allee prangt, mochte am Montag auch der Eigentümer der Immobilie, die Nürnberger GRR Group, nicht verraten. GRR-Sprecher Matthias Struwe teilte mit, dass die Immobiliengesellschaft anstrebe, "demnächst" zu einem positiven Abschluss mit einem Nachnutzer zu kommen und das 13 000 Quadratmeter (Gesamtmietfläche) große Gebäude weiter als Einzelhandelsstandort zu betreiben. Struwe sprach von einem "tollen Objekt in hochattraktiver Lage".