So sah es abends am 14. Juli 2021 in dem Ort Mürlenbach im Kreis Vulkaneifel aus: Der kleine Bach Kyll war über die Ufer getreten und große Teile des Ortes sind von den Wassermassen überspült worden. Foto: privat
"Cuxland hilft"

Halbes Jahr nach Jahrhundertflut: Spenden aus Kreis Cuxhaven zeigen Wirkung

von Egbert Schröder | 16.01.2022

KREIS CUXHAVEN. Ein halbes Jahr ist die Jahrhundertflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz her. Im Kreis Vulkaneifel zeigen die Spenden aus der Aktion "Cuxland hilft" Wirkung.

Der 14. Juli 2021 hat viele Leben verändert oder gekostet: Vor einem halben Jahr sorgte die Flutkatastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dafür, dass Menschen starben und materielle Schäden in Milliardenhöhe entstanden. So auch im Kreis Vulkaneifel. Um dort Menschen bei der Bewältigung ihres Schicksals zu helfen, hatten Leserinnen und Leser die Aktion unseres Medienhauses und des DRK Cuxhaven / Hadeln im Rahmen der Aktion "Cuxland hilft" unterstützt und mehr als 127.000 Euro für ein konkretes Projekt gespendet, das bereits vielen Betroffenen geholfen hat - und hilft.

"Am Samstagabend wird es einen Gottesdienst im Nachbarort von Mürlenbach geben, um an die Geschehnisse vor genau einem halben Jahr zu erinnern", sagt die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Vulkaneifel, Diana Peters. Sie ist für das DRK, die Niederelbe-Zeitung und die Cuxhavener Nachrichten für die Koordination vor Ort verantwortlich, um die Spendenmittel aus dem Cuxland sinnvoll und zielgerichtet einzusetzen.

Traumatisierte Menschen

Es sind Spenden, die notwendig sind, um Menschen professionell zu helfen, die auch ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe zum Teil noch traumatisiert sind und es nicht geschafft haben, auch notwendige bürokratische Hürden zu überwinden, damit sie endlich wieder auch durch staatliche Unterstützung in ihr Zuhause zurückkehren können: "Viele haben es aus eigener Kraft gemeistert, dass sie die Situation bewältigen. Doch es gibt auch etliche Betroffene, die in vielerlei Hinsicht Hilfe benötigen."

Zentrum als Rettungsanker

Und da setzt das Projekt an, das das dortige DRK mithilfe der Spenden aus dem hohen Norden auf das Gleis geschoben hat: "Es zeigt sich, dass neben den materiellen und physischen Schäden enorme psychische Belastungen viele Menschen traumatisiert haben. Sie konnten das Geschehene und Erlebte weder bearbeiten noch verarbeiten. Hier ist langfristige, professionelle und verlässliche Hilfe gefordert."

Dies geschehe über ein sogenanntes mobiles "Beratungs- und Servicezentrum", das zunächst bis Ende 2022 Antragshilfen, soziale Unterstützung, Beratung bei der Beantragung von Fördermitteln oder Hilfen für ältere Menschen bieten soll. Aber auch entlastende Aktionstage für Familien und Senioren sind, wenn es coronabedingt möglich ist, im Frühjahr in Planung. Ohne die Spenden aus "Cuxland hilft" wäre dies nicht möglich.

Wenn am Wochenende die Glocken läuten und zum Gottesdienst einladen, wird Diana Peters auch an die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Cuxhaven denken, die im hohen Norden ihren weit entfernten Mitmenschen im Kreis Vulkaneifel geholfen haben - und durch das Projekt immer noch helfen.

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

eschroeder@no-spamcuxonline.de

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