
Infizierte Crew-Mitglieder verlassen Cuxhaven - aber halten Cuxland-Inzidenz weiter hoch
KREIS CUXHAVEN. Der Inzidenzwert für den Kreis Cuxhaven springt über zehn. Daran hat auch die Crew eines Baggerschiffs ihren Anteil.
Dem Landkreis Cuxhaven drohen schon bald stärkere Einschränkungen: Die Corona-Inzidenz ist innerhalb von drei Tagen deutlich gestiegen. Der Landkreis Cuxhaven verzeichnet am Donnerstag fünf weitere Neuinfektionen mit dem Corona-Virus. Die neuen Corona-Fälle sind in der Samtgemeinde Land Hadeln (1), in Schiffdorf (1), in Geestland (1) und in der Gemeinde Wurster Nordseeküste (2) aufgetreten.
Die Inzidenz steigt dadurch von 9,6 auf 12,6 an. Damit ist die Zehner-Marke am Donnerstag erstmals überschritten. Bei drei aufeinanderfolgenden Tagen mit einer Inzidenz über zehn könnten neue Maßnahmen greifen.
Kommen neue Regeln?
Noch kommt es zwar nicht zu Einschränkungen, Landrat Kai-Uwe Bielefeld rechnet aber damit, dass spätestens zum Wochen-Anfang die Stufe 1 des niedersächsischen Stufenplans gelten wird. Denn auch wenn ein Großteil der Neuinfektionen auf die Besatzung eines Schiffes im Hafen von Cuxhaven zurückzuführen sei, gebe es weitere Fälle, in denen die Quelle der Infektion nicht zu ermitteln sei.
"Das lässt vermuten, dass wir es mit einem, wenn auch leichten, aber doch diffusen Geschehen zu tun haben", so der Landrat. Sollte sich dieser Eindruck erhärten, werde der Landkreis wohl am Wochenende per Allgemeinverfügung den Wechsel in die nächst höhere Stufe des Niedersächsischen Stufenplans beschließen.
Bei einem abgrenzbaren Infektionsgeschehen, bei dem keine Verbreitung des Virus befürchtet werden muss, könnte der Landkreis auch Bereiche von Regelverschärfungen ausnehmen - auch wenn die Inzidenz die Grenzwerte überschreitet. Dort können dann die Regeln des niedrigeren Grenzwerts angewendet werden.
Diffuses Infektionsgeschehen
Doch auch im Landkreis Cuxhaven gibt es Fälle, die keinem Index-Fall zugeordnet werden können. Bei drei Corona-Fällen sei unklar, woher die Infektion stammt, gibt Landkreis-Sprecherin Kirsten von der Lieth bekannt. Hier müsse der Landkreis weiter forschen.
Anders sieht es auf dem Baggerschiff "Kaishuu" aus: Hier wurden mehrere Corona-Fälle festgestellt. Elf Besatzungsmitglieder wurden positiv getestet. Weitere bestätigte Infektionen sind am Donnerstag nicht hinzugekommen. Erst am Montag werde die Crew erneut getestet, so von der Lieth auf Nachfrage.
Die Besatzung hat das Schiff mittlerweile verlassen. Die Reederei habe sich um eine Unterbringung gekümmert und die Isolation der Crew in einem Hamburger Quarantäne-Hotel organisiert, sagt von der Lieth. Die "Kaishuu" liege aber weiterhin im Cuxhavener Hafen.
Unabhängig von der Unterbringung in Hamburg zählen die elf Corona-Fälle zwei Wochen lang in die Statistik des Landkreises Cuxhaven - und damit auch zur Inzidenz, macht Sprecherin von der Lieth deutlich. Erst nach 14 Tagen würden die Infektionen in die Kategorie "genesen" wandern.
Ein weiteres abgrenzbares Infektionsgeschehen kommt aus Hemmoor, wo mehrere Corona-Fälle auf eine Familie zurückzuführen sind.
Das gilt in Stufe 1 (Inzidenz 10-35)
Aktuell gelten im Kreis Cuxhaven die Regeln der Stufe Null der Corona-Verordnung. Sollte es am Wochenende tatsächlich zu Verschärfungen kommen, geht der Landkreis Cuxhaven aber in Stufe 1 über.
Das bedeutet:
Kontaktbeschränkungen: Maximal zehn Personen dürfen sich treffen, zuzüglich Kinder bis 14 Jahre sowie Geimpfte und Genesene.
Schulen und Kitas bleiben in Szenario A. Heißt: Präsenzunterricht.
Reisen: Urlauber, die in den Kreis Cuxhaven kommen, müssen bei Anreise und alle zwei Tage einen Corona-Test machen. Geimpfte und Genesene sind davon ausgenommen.
Familienfeiern sind erlaubt - drinnen aber nur mit Maske, bis der Gast seinen Platz eingenommen hat.
Restaurants, Cafés dürfen offen bleiben.
Diskotheken, Clubs und Shisha-Bars müssen geschlossen werden.
Geschäfte sind weiterhin normal geöffnet. Kunden tragen Masken.
Sportanlagen, Schwimmbäder, Fitnessstudios dürfen öffnen. (jok/lab)