
Neuer Betreiber für Strand-Gastro in Cuxhavens Grimmershörnbucht - Marinello geht leer aus
CUXHAVEN. Christian Marinello ist nicht länger Betreiber der bekannten Strand-Gastronomie in der Cuxhavener Grimmershörnbucht. Er ging bei der Ausschreibung der Stadt leer aus.
Nach der Ausschreibung der Stadt wurde jetzt das Ergebnis mitgeteilt. Wer in "Cuxhavens Wohnzimmer" künftig für Speis' und Trank sorgt, steht fest: Der Cuxhavener Gastronom Jan Fitter wird schon in absehbarer Zeit ein neues Lokal in der Grimmershörnbucht eröffnen.
Die Weichen dafür stellte am Donnerstagabend der städtische Verwaltungsausschuss: Dessen Mitglieder erkannten in Fitters Bewerbung den vielversprechendsten Beitrag einer seit vergangenen Sommer laufenden Ausschreibung. Welche Akzente der 47-Jährige, Inhaber und Betreiber mehrerer anderer Geschäfte im Stadtbereich, in der Bucht zu setzen gedenkt, wurde am Freitagvormittag im Rahmen eines Pressetermins deutlich: An der Seite von Olaf Raffel, Geschäftsführer der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH und Uwe Santjer (Aufsichtsratsvorsitzender) präsentierte Fitter seine Vision von Gastronomie an einem Platz, den der zweifache Vater als "magisch" beschrieb.
Er vergaß dabei nicht, das Engagement des bisherigen Pächters zu würdigen, machte aber deutlich, dass er eine andere gastronomoische Handschrift in die Bucht bringen werde. Die "Buchtbude" (so der Name von Fitters neuem Lokal) ist in einem durchgängigen Design gehalten, das mit einer Verkleidung aus recycelten Hölzern und optisch korrespondierenden Sitzgelegenheiten dem maritimen Flair des Ortes Rechnung trägt.
Mehr Nordsee, weniger Italien
Anstelle von Palmen wird sich künftig der in großen Pflanzkübeln wachsende Strandhafer im Wind wiegen: "Eis gibt es natürlich trotzdem", verspricht der Geschäftsführer der Dafi Gastro GmbH, der im Falle der "Buchtbude" eher nach Bodenständigkeit, denn nach "Chichi" strebt.
Klar strukturiert ist deswegen der teils mit festinstallierten Tisch-/Sitzelementen bestückte Gästebereich: Die Laufwege sollen freigehalten werden; sie markieren gleichzeitig die Grenze zwischen dem Areal, wo Gäste am Tisch bedient werden und jenem Bereich, in dem sich SB-Kunden niederlassen können. Wer es lässiger mag, sucht sich einen Platz in der "Lounge" oder auf einem der ebenfalls vorhanden Sitzkissen: Fitter hofft, das Publikum in der Bucht verjüngen zu können, hat aber auch an diejenigen gedacht, die einen Strandkorb haben oder mitten auf dem Rasen picknicken möchten. Für die gibt es (gegen eine Pfandgebühr) ein Tragekörbchen, mit dem sich Proviant aus der "Buchtbude" transportieren lässt. Ein mutmaßliches Müllproblem sollen große Abfallkörbe und ein per E-Fahrzeug nach dem Rechten schauender Buchtmanager im Keim ersticken.
Sportlicher Zeitplan
Als "sportlich" bezeichnete Uwe Santjer, OB und NC-Aufsichtsratsvorsitzender den Zeitplan: Fitter will zum Saisonstart loslegen - ein Vorsatz, über dessen Gelingen die Handwerker entscheiden. Dass nicht schon eher bestimmt wurde, wer die Bucht in den kommenden zehn Jahren bespielt, lag offenbar an der Komplexität der Entscheidung. "Bei aller Sympathie mussten wir gucken, was das beste Angebot für die Bucht ist", sagte Santjer in Richtung des bisherigen Pächters Christian Marinello.
Marinello: "Natürlich enttäuscht"
"Natürlich bin ich enttäuscht", erklärte der in einem Telefonat mit unserer Redaktion, allerdings hege er keinen Groll. Die Entscheidung des Verwaltungsausschusses, in Verbindung mit welcher der FDP-Ratsherr Günter Wichert übrigens Akteneinsicht beantragt hat, bedeutet für Marinello eine Zäsur: Seine Familie ist 96 Jahre lang vor Ort tätig gewesen. Er selbst, so betonte Marinello, habe der Grimmershörnbucht zu jenem Stellenwert mitverholfen, den sie heutzutage genieße.
"Vor 20 Jahren sah es dort anders aus", sagte der Cuxhavener Gastronom, der schon am Entscheidungsabend via Facebook publik gemacht hatte, den Kürzeren gezogen zu haben, sich aber nach einem neuen Lokal umzusehen. Wie berichtet gab es einen dritten Bewerber, die Zahl derer, die davor Interesse bekundet hatten, belief sich nach den Worten von NC-Geschäftsführer Raffel auf 23 Gastronomen.