Die Kita-Träger in Cuxhaven appellieren an die Eltern, ihre Kinder regelmäßig zu testen. Bisher werde das Angebot nicht von allen Eltern wahrgenommen. Foto: Oliver Berg
Die Kita-Träger in Cuxhaven appellieren an die Eltern, ihre Kinder regelmäßig zu testen. Bisher werde das Angebot nicht von allen Eltern wahrgenommen. Foto: Oliver Berg
Corona-Prävention

Kitas in Cuxhaven klagen: Eltern testen ihre Kinder zu wenig

06.01.2022

KREIS CUXHAVEN. Die Kita-Träger in Cuxhaven appellieren an die Eltern, ihre Kinder regelmäßig zu testen. Bisher werde das Angebot nicht von allen Eltern wahrgenommen. 

Angesichts der deutlich ansteckenderen Omikron-Variante gibt es bei manchen Kita-Trägern in Niedersachsen Überlegungen, weitere Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen, wie etwa die Rückkehr zu geschlossenen Gruppen oder tägliche Tests der Kinder. 

Kritik an fehlender Testpflicht

"Wir halten uns erst mal weiter an die bisherigen Vorgaben", sagt Joachim Büchsenschütz, Leiter der Abteilung Kindertagesstätten des Deutschen Roten Kreuzes Cuxhaven/Hadeln, das in Stadt und Landkreis mehrere Kitas betreibt. Diese sähen ein Hygienekonzept für jede Einrichtung vor, zudem die 3-G-Regelung am Arbeitsplatz. "Mehr testen könnten wir nur, wenn wir auch mehr Tests vom Land bekämen", so Büchsenschütz. Er kritisiert, dass es bisher keine Testpflicht für Kita-Kinder gibt. 

Kitas in Cuxhaven wünschen sich mehr Tests

Das Land empfiehlt lediglich, Kinder ab drei Jahren drei Mal die Woche zu testen und stellt die Tests bereit. Die Entscheidung liegt bei den Eltern. "Das Testverhalten der Eltern ist eher zurückhaltend", berichtet Büchsenschütz. Insbesondere die vielen falsch positiven Tests zu Beginn der Kita-Testungen hätten viele Eltern verunsichert, weil ein positives Ergebnis sofort Quarantäne und PCR-Tests nach sich ziehe, die nicht überall zu bekommen waren. Diese Erfahrungen wirkten bei den Eltern noch immer nach. "Wir wünschen uns schon, dass mehr getestet wird", sagt Büchsenschütz. Völlig unverständlich sei für ihn zudem die Regelung, dass die Hortkinder sich in den Ferien nicht haben testen lassen müssen.

Kranke Kinder zu Hause

Sehr verantwortungsvoll gingen die Eltern hingegen mit kranken Kindern um. "Da gibt es eine hohe Akzeptanz für die strenge Regel, das kranke Kinder zu Hause bleiben müssen", so der Abteilungsleiter. Infektionsketten mit dem Corona-Virus habe es in seinen Kitas aber in letzter Zeit kaum gegeben. "Wir hatten mehrfach den Fall, dass Kinder positiv waren und auch in der Kita, sich aber niemand angesteckt hat", so Büchsenschütz.

Wenige Corona-Fälle

Birgit Lüders, pädagogische Geschäftsführerin des evangelisch-lutherischen Kitaverbands Cuxhaven berichtet ebenfalls von nur wenigen Coronafällen in den Einrichtungen. "Aktuell haben wir insgesamt nur drei Fälle", so die Fachfrau. Auch sie macht die Beobachtung, dass Eltern das Testangebot sehr unterschiedlich nutzen. "Wir wünschen uns sehr, dass die Eltern das Testangebot mehr wahrnehmen", sagt Lüders. Die Problematik mit den schnell falsch positiven Testergebnissen gebe es inzwischen nicht mehr. "In letzter Zeit haben sich die positiven Schnelltestergebnisse, die wir hatten auch im PCR-Test bestätigt", sagt Lüders. 

3G-Regel am Arbeitsplatz

Eine Maskenpflicht für die Erzieher gebe es nur im Hort. "Im Elementarbereich ist das bisher nicht Pflicht, sondern nur eine Empfehlung", erklärt Lüders. Ungeimpfte Mitarbeiter müssten sich weiterhin gemäß der 3G-Regelung am Arbeitsplatz täglich testen lassen. "Darüber hinaus bieten wir allen Mitarbeitern zwei Mal die Woche Tests an", so Lüders und kritisiert im gleichen Atemzug, das Gesundheitsamt, das die Anweisung, die Testergebnisse länger abzuwarten, nicht an die Kitas weitergeben hätten. "Diese Info hätte ich mir direkt gewünscht." 

Keine geschlossenen Gruppen

Die Rückkehr zu geschlossenen Gruppen ist für beide Träger im Moment noch keine Option, ebenso wenig wie bei den katholischen Kitas. "Aus pädagogischen Gründen möchten wir so lange wie möglich daran festhalten", so Lüders. 

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