
Kreis Cuxhaven: Brauchen wir 2G im Einzelhandel?
KREIS CUXHAVEN. Niedersachsen ist das einzige Bundesland, in dem keine 2G-Regel im Einzelhandel gilt. Hier können auch ungeimpfte Menschen einkaufen gehen. Doch wie angebracht ist die Kritik seitens Bürgerinnen und Bürgern, und aus der Justiz? Gemeinsam mit einem Juristen aus Hannover haben wir uns das mal genauer angeschaut.
Am 16. Dezember diesen Jahres kippte das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg, kurz OVG, die erst seit kurzem geltende 2G-Regel in Niedersachsens Einzelhandel. Hintergrund der Entscheidung war, dass nach Angaben des Gerichts vor allem in dem von der 2G-Regel nicht eingeschlossenen Lebensmitteleinzelhandel, wo "der weit überwiegende Teil täglicher Kundenkontakte" stattfindet. Auch die Erforderlichkeit sei zweifelhaft. Damit nimmt Niedersachsen eine gewisse Sonderstellung ein. In allen anderen 15 Bundesländern wird die 2G-Regel im Einzelhandel praktiziert. In Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und in Berlin hat das jeweils zuständige Oberverwaltungsgericht Beschwerden aus dem Handel gegen die 2G-Regel zudem abgewiesen. Einige Juristen bezeichnen das Urteil derweil als "Fehlentscheidung". Aus Niedersachsens Handel kommen parallel erleichterte Töne. Das Einkaufen sei nach wie vor sicher. Professor Dr. Hermann Butzer lehrt an der Leibniz Universität Hannover Öffentliches Recht. Im Gespräch mit unserer Reporterin Julia Anders schaut er aus der Vogelperspektive heraus auf das Urteil und seine Folgen.