
Kreis Cuxhaven: Hohe Nachfrage nach mobilen Impfungen sorgt für ein Dilemma
KREIS CUXHAVEN. Der Landkreis Cuxhaven ist überrascht von der hohen Nachfrage nach mobilen Impfungen - und steht dadurch vor einem Dilemma.
Mit solch einer großen Nachfrage hat selbst die Kreisverwaltung nicht gerechnet: Der Impfbus, der seit Anfang August durch das Cuxland fährt und für Kurzentschlossene Corona-Schutzimpfungen ohne Termin vor Ort anbietet, kommt in der Bevölkerung offenbar hervorragend an: "Die Nachfrage nach den mobilen Impfungen hat uns tatsächlich auch selbst überrascht - und sehr gefreut", berichtet Landkreis-Sprecherin Kirsten von der Lieth. "Dass wir das nun noch eine Weile fortsetzen können, ist eine große Bereicherung für die Impfkampagne."
Bücherbus weiterhin im Einsatz
Eine mögliche Verlängerung der mobilen Impfkampagne hatte der Landkreis von Anfang einkalkuliert, hierfür aber ursprünglich ein anderes Fahrzeug als den zum Impfbus zweckentfremdeten Bücherbus im Auge. "Zu Beginn der Aktion hatten wir - auch ausgehend von weit geringerem Interesse - überlegt, die Kampagne mit kleineren Fahrzeugen fortzusetzen", sagt von der Lieth. Als Beispiele nennt sie Einsatzwagen des Technischen Hilfswerks oder der Feuerwehr.
"Einzig sinnvolles Fahrzeug"
Von diesem Plan ist der Landkreis inzwischen jedoch abgerückt: "Die Erfahrung in den vergangenen Wochen hat aber gezeigt, dass der Bücherbus das einzig sinnvolle Fahrzeug ist, das uns für diese Aufgabe zur Verfügung steht", so von der Lieth. Das liege zum einen daran, dass "längst nicht an allen Anlaufpunkten ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen."
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Beliebte Anlaufstelle
In solchen Fällen sei der Impfbus tatsächlich Gold wert. "Zudem ist der Bücherbus ein auffälliges Fahrzeug", erläutert die Landkreis-Sprecherin. "Es wirkt einladender und weniger steril als andere Fahrzeuge und genießt im ganzen Kreis ein positives Image."
Landkreis bittet um Nachsicht
Dieses Image habe aber auch eine Kehrseite: "Viele Nutzerinnen und Nutzer haben in den vergangenen Monaten das Angebot des Bücherbusses sehr vermisst", sagt von der Lieth. "Besonders die Kinder und Jugendlichen, die ohnehin schon sehr belastet waren, profitieren sehr von diesem Bildungsangebot." Umso schwerer sei dem Landkreis daher die Entscheidung gefallen, den Bücherbus noch weitere drei Wochen für die Impfungen im Einsatz zu haben. Von der Lieth: "Wir sind uns bewusst, dass die Enttäuschung bei vielen Bücherbus-Freunden daher sehr groß ist."