
Nach Wahl in Hemmoor: So geht es für den neuen Bürgermeister weiter
HEMMOOR. Jan Tiedemann hat sich bei der Wahl zum Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor durchgesetzt. Wir haben die Reaktionen.
Nach dem Stress der vergangenen Wochen will der neue Hemmoorer Samtgemeindebürgermeister Jan Tiedemann (SPD) jetzt erst einmal abschalten: Er gönnt sich ein paar Tage Urlaub, nachdem er am Sonntag die Stichwahl um den Chefsessel im Hemmoorer Rathaus mit 56,6 Prozent gegen Birte Zöllner (parteilos) gewonnen hat. Eine Wahl, die zahlreiche Reaktionen ausgelöst und auch Auswirkungen auf die politischen Konstellationen im Samtgemeinderat, aber auch im Hechthausener Gemeinderat hat.
Birte Zöllner, die als Kandidatin ohne Parteibuch von der CDU und dem Bürgerforum unterstützt worden war, präsentierte sich gestern als faire Verliererin: "Ich wollte gewinnen, es sollte nicht sein. Glückwunsch an Jan Tiedemann, dem ich drei Dinge wünsche: Eine teamfördernde Hand für das Rathaus, eine ehrliche und wertschätzende Haltung für uns Bürger:innen und ein konstruktiv transparentes Vorgehen für eine Miteinander-Politik. Lieber Jan, so werde ich Dich als meinen Samtgemeindebürgermeister schätzen!", schrieb sie bei Facebook.
"Jan schätzt Teamarbeit"
Birgit Meyn-Horeis ist stellvertretende Fraktionschefin der SPD im Hemmoorer Samtgemeinderat und hat Tiedemann bei seiner Wahlkampftour auf vielen Stationen begleitet. Sie spricht von einem "Superergebnis" des Hechthauseners. Dass er in seinem Heimatort deutlich vorne liegen würde, habe man erwarten können. Zugleich sei man in der SPD aber unsicher gewesen, wie Tiedemann in Hemmoor und damit der Heimatstadt von Birte Zöllner abschneiden würde: "Dort fiel letzten Endes die Entscheidung." Sie sieht in Tiedemanns Amtsantritt als Verwaltungschef auch eine Chance, dass es in der Hemmoorer Verwaltung nicht mehr zu zahlreichen Personalwechseln komme: "Jan schätzt die Teamarbeit. Und das wird sich sicherlich auch auf die Führung der Verwaltung niederschlagen."
Der Hemmoorer CDU-Landtagsabgeordnete Lasse Weritz dankte gestern im Gespräch mit unserer Redaktion Birte Zöllner für ihre Bereitschaft, als parteilose Kandidatin angetreten zu sein und sprach von einem "schönen Ergebnis", das sie erzielt habe: "Sie hat um den Wahlsieg gekämpft und kann stolz sein. Es war ein enges Rennen."
Zugleich gratulierte er aber Jan Tiedemann zu dessen Wahl. Er habe jetzt "fünf Jahre Zeit, um die Samtgemeinde "nach vorne zu bringen".
Zwei Nachrücker bei SPD
Dass Tiedemann im November sein neues Amt antritt und damit den Seitenwechsel vom Politiker zum Verwaltungschef vollzieht, hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Behörde. Vielmehr ist er seit 15 Jahren Bürgermeister in Hechthausen und muss dieses Ehrenamt jetzt aufgeben. Als Nachfolger wird sein Parteifreund Erwin Jark gehandelt. Mit dem Sitzverlust in Hechthausen ist der Weg für eine Nachrückerin oder einen Nachrücker im Rat frei.
Das gilt auch für den Samtgemeinderat, in den Tiedemann ebenfalls gewählt worden war. Da er - kraft Amtes - aber als hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister diesem Gremium ohnehin als stimmberechtigtes Mitglied angehört, muss dort ebenfalls eine sogenannte "Ersatzperson" benannt werden.