
Redakteurin lobt "Lüttes Altstadtfest" in Otterndorf - und äußert Kritik
OTTERNDORF. Nach dem "Lütten Altstadtfest" in Otterndorf ist die CN/NEZ-Redakteurin voll des Lobes für die Veranstaltung. Und doch sieht sie Anlass für Kritik.
Das war ein richtig schönes Altstadtfest: Friedlich, familiär und tiefenentspannt. Und dennoch muss ich Wasser in den Wein gießen. Richtig schade finde ich, dass so viele Traditionen verschwunden sind, die das Otterndorfer Altstadtfest unverwechselbar gemacht haben.
Längst weg sind die Krabbenpulbude, der Utröper, die Swattsuur-Musikanten, die lustigen Wasser-Wurfspiele. Schön, dass Klimper-Max sowie der Spielmannszug weiter Musik zum Fest beisteuern und die TSV-Tennisabteilung das beliebte Kirschkernweitspucken am Leben hält. Der Weinstand der Lions war ebenfalls wieder eine gute Adresse. Die Spielwelten des Fördervereins Sommercamp bleiben Garanten für ein fröhliches Familienfest.
Aber ich wünschte mir weiteres Engagement, um es zu einem einmaligen Altstadtfest von und für Otterndorf sowie seine Gäste werden zu lassen. Wie es gehen kann, hat mir vor kurzem eine andere alte Stadt vor Augen geführt. Lübeck ist zwar um Längen größer als Otterndorf, aber ich habe in der Hansestadt ein Fest erlebt, wie ich es mir für Otterndorf eine Nummer kleiner gut vorstellen kann.
Es war ebenso tiefenentspannt fröhlich und friedlich - allerdings mit Darbietungen und Ständen jeder Menge Vereine. Da gab es auf der Straße Sportvorführungen, Spiele, Musik- und Tanzdarbietungen auch von Laien. Die Vielfalt an nicht-kommerziellen Verzehrständen war groß. Derartiges klappt nur, wenn Vereine, Klubs und Verbände rechtzeitig und direkt von den Verantwortlichen der Stadt angesprochen und ins Boot geholt werden. Ich bin davon überzeugt, genügend Potenzial und Ideen gibt es an der Medem.