Schießwettbewerbe, neue Königsfamilien und Umzüge? Auch in Otterndorf (Archivfoto) sind in den letzten beiden Jahren die Schützenfeste ausgefallen. Gibt es im Frühjahr und Sommer wieder die Möglichkeit, derartige Feierlichkeiten unter Auflagen zu organisieren? Foto: CNV-Archiv
Schießwettbewerbe, neue Königsfamilien und Umzüge? Auch in Otterndorf (Archivfoto) sind in den letzten beiden Jahren die Schützenfeste ausgefallen. Gibt es im Frühjahr und Sommer wieder die Möglichkeit, derartige Feierlichkeiten unter Auflagen zu organisieren? Foto: CNV-Archiv
Spitzentreffen der Funktionäre

Wieder Schützenfeste im Kreis Cuxhaven? Deshalb macht sich bei den Vereinen jetzt Hoffnung breit

von Egbert Schröder | 09.02.2022

KREIS CUXHAVEN. Klare Ansage der Schützenvereine im Cuxland: In diesem Jahr sollen Schützenfeste gefeiert werden.

Ein Lichtblick in trüben Zeiten: Nach Vorgesprächen mit der Cuxhavener Kreisverwaltung ist bei den Schützenverbänden und -vereinen im Cuxland die Hoffnung groß, dass in diesem Jahr wieder Schützenfeste gefeiert werden können. Sollte sich - wie von Experten prognostiziert - die Corona-Situation Mitte des Monats entspannen, stehen die Zeichen gut, dass die Vereine ab dem Frühjahr wieder organisieren können. Bei einem Spitzentreffen der Verbands- und Vereinsvorsitzenden herrschte (noch) keine Euphorie, aber großer Optimismus.

"Jetzt noch durchhalten und dann entspannt Ostern feiern", hatte der Präsident des Robert- Koch-Instituts, Lothar Wieler, erst vor wenigen Tagen gesagt. Worte, die auch Mitgliedern und Funktionären der Schützen Mut machen. Bereits vor diesem Statement hatte der Altenbrucher Richard Schütt als Präsident des Schützenkreises Unterelbe die Initiative ergriffen und seine Kollegen aus dem Cuxland zu einer Standortbestimmung und für eine gemeinsamen Vorgehensweise bei einem Treffen in der Wingst zusammengetrommelt.

Konstruktive Gespräche

Schütt, der auch stellvertretender Landrat des Kreises Cuxhaven ist, hatte zuvor mit der Verwaltung Kontakt aufgenommen, um zu klären, ob nach den coronabedingten Absagen von Schützenfesten in den vergangenen zwei Jahren ein Neustart wieder möglich wäre: "Es gab sehr konstruktive Gespräche mit der Verwaltung."

Grundlage für die Genehmigung eines Festes seien neben der Entwicklung der Corona-Lage natürlich auf tragfähige Hygiene-Konzepte und ausreichend Zeit, um die kleineren und größeren Feste vorzubereiten. Richard Schütt: "Gemeinsam mit den Gastwirten, Schaustellern und Vereinsmitgliedern wollen die Schützenvereine im Landkreis Cuxhaven zusammen mit den Behörden die Bürgerinnen und Bürger in das gesellschaftliche Leben zurückholen."

Hygieneregeln im Fokus

Sicherlich werde es schwer werden, Hygieneschutzbestimmungen zu erfüllen: "Hier erhoffen sich die Schützenverbände Rückendeckung von den Gesundheitsämtern, den Ordnungsbehörden, der Bürgermeister und Vertretern aus der Kommunalpolitik." Ob und wo die üblicherweise 100 Schützenfeste im Cuxland organisiert werden, hänge natürlich auch von der Größe der Feierlichkeiten ab: "In Altenbruch brauchen wir ein halbes Jahr Vorlauf. In kleineren Vereinen wird nicht so viel Zeit benötigt." Zudem müsse jeder Verein selbst entscheiden, wenn er bei einer behördlichen Genehmigung in welchem Umfang feiert: "Das werden sicherlich andere Schützenfeste als noch vor Corona sein."

Alle aktuellen Infos rund um die Entwicklung und Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Region rund um Cuxhaven lesen Sie hier.

Doch die Schützenverbandssprecher seien sich auf ihrer Sitzung einig gewesen, dass nach zwei Jahren Stillstand etwas geschehen müsse: "Noch hat der starke Mitgliederschwund die Traditionsvereine nur im begrenzten Maße erreicht. Die Vertreter sind sich aber einig, dass, wenn es noch ein Jahr so weitergeht, wir das Ehrenamt in den Vereinen verlieren."

Gastronomen bangen um Existenz

Ein weiterer Aspekt: "Viele der Schaustellerfamilien und gastronomische Betriebe sind von der Existenz akut bedroht. Die Schützenvereine im Landkreis Cuxhaven unterstützen mit ganzer Kraft auch den Aufruf des Schaustellerverbandes zur Reaktivierung der Feste im ländlichen Raum."

Die Schützenvereine könnten sicher sein, dass schon jetzt auf Verbandsebene an belastbaren Hygienekonzepten gearbeitet werde, auf denen die Vereine ihre Feste beantragen und organisieren könnten: "Viele Ängste in den Vereinen sind meiner Meinung nach auch unbegründet." Und Schütt fügt hinzu: "Wenn ernsthaft die Durchführung eines Deichbrand-Festivals mit 60.000 Besuchern diskutiert wird, sehe ich keinen Grund, Dorffeste jeglicher Art abzusagen." (es)

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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