
Schulen und Kitas im Kreis Cuxhaven: Ab Montag keine Tests mehr nötig
KREIS CUXHAVEN. Ab Montag müssen Schüler und Kita-Kinder im Kreis Cuxhaven nicht mehr auf das Corona-Virus getestet werden, bevor sie ihre Einrichtung besuchen dürfen. Das sorgt bei den Schulleitern für gemischte Gefühle.
Die Maske muss schon seit dem Ende der Osterferien nicht mehr getragen werden. "Viele unserer Schüler haben die Maske aber weiterhin auf, gerade im Unterricht, oder dort wo es eng wird", berichtet Marlies Reinke, Schulleiterin des Gymnasiums Otterndorf.
Freiwillige Tests weiter möglich
Mehr Infektionsfälle habe es aber zumindest an ihrer Schule auch ohne Maskenpflicht nicht gegeben. "Wir haben ja aber auch noch tägliche Tests durchgeführt und so schon die Infektionsfälle möglichst vor Schulbeginn raus fischen können", sagt Reinke. Dass die Tests ab Montag keine Pflicht mehr für Schüler sind, sieht sie mit gemischten Gefühlen. "Es ist im Interesse aller, sich weiter zu testen, gerade auch wenn es in der Klasse Infektionsfälle gegeben hat", sagt Reinke. Sie könne aber eben nur auf Freiwilligkeit und Vernunft setzen, bei den älteren Schülern sei das aber in der Regel auch kein Problem. "Die Kollegen haben alle relativ konsequent weiter eine FFP2-Maske auf, um sich zu schützen", sagt Reinke.
Infektionszahlen in Cuxhavener Schulen nicht gestiegen
Eine große Gewissenhaftigkeit stellt auch Wolfgang Deutschmann, Leiter des Cuxhavener Amandus-Abendroth-Gymnasiums fest. "Im Moment wird die Maske bei uns noch viel getragen, gerade auch von den Abiturienten, bei denen geht es ja richtig um was, sollten sie ausfallen", berichtet er. Viel Appell an die Freiwilligkeit der Schüler hätte er deshalb gar nicht groß leisten müssen. "Die Infektionszahlen haben sich bei uns seit dem Ende der Osterferien auch nicht deutlich verändert", sagt Deutschmann. Käme es dennoch zu Infektionsfällen, würden die von zu Hause in die Schule getragen und kaum untereinander weitergegeben.
Tests nur noch in Ausnahmefällen
Die Corona-Tests würden ab der kommenden Woche nach Bedarf durch die Klassenlehrer ausgegeben. "Die Testbereitschaft wird aber sicher weniger werden in den nächsten Wochen", sagt Deutschmann. Reinke in Otterndorf sieht das ähnlich. Sie geht davon aus, dass bei Infektionsfällen in der Klasse dennoch anlassbezogene Testungen durch das Gesundheitsamt angewiesen werden können.
Andere Lagebewertung
Dem erteilt Landkreis-Sprecherin Stephanie Bachmann jedoch eine Absage. "Das Land hat die Absonderungsverordnung, nach der Schüler nicht als Kontaktpersonen gelten, trotz Abschaffung der Testpflicht nicht geändert", erklärt sie. Deshalb könne auch das Gesundheitsamt nur in individuellen Ausnahmefällen - etwa einer Vielzahl an Infektionen in einer Klasse, anlassbezogene Testungen durchführen. "Die pandemische Situation wird inzwischen eben deutlich anders bewertet, durch die milderen Verläufe und weil die Krankenhäuser nicht überlastet sind", sagt Bachmann. Das Gesundheitsamt rate deshalb nur dazu, sich selbst nach einem Kontakt zu einem Corona-Infizierten genau zu beobachten und bei Symptomen einen Selbsttest zu machen.
Nicht auf dem Rücken der Schüler
Schulleiter Deutschmann begrüßt zwar das Aussetzen der Testpflicht nicht, hält es aber für angebracht: "Es geht nicht, dass die Schüler die einzigen sind, für die noch Pflichten gelten, wenn ringsherum alle anderen machen können was sie wollen."
Freiwillige Tests auch in den Kitas
Auch in den Kitas gilt ab Montag keine Testpflicht mehr. Eltern können ihre Kinder aber weiter testen, das Land stellt laut Landkreis weiter Tests über die Einrichtungen zur Verfügung.