
Vandalismus in der Bucht: Cuxhavener Tourismus-GmbH engagiert Sicherheitsdienst
CUXHAVEN. Es geht um nächtliche Partys: Jetzt reagiert die Cuxhavener Tourismus-GmbH auf Beschwerden von Anwohnern und Strandkorbnutzern in Grimmershörn.
Anwohner klagen seit geraumer Zeit über Begleiterscheinungen ausufernder Partys: Lärmbelästigung und Vandalismus sollen in der Cuxhavener Grimmershörnbucht zu einem Problem geworden sein. Beobachtern zufolge kommt es mitnichten so harmlos daher, wie kürzlich in einem Polizeibericht dargestellt.
Die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH haben solche Hinweise dazu bewogen, der Sache selbst auf den Grund gehen zu wollen. Um ein differenziertes Bild über das nächtliche Treiben in der Bucht zu gewinnen, hat die Tourismusgesellschaft inzwischen einen Sicherheitsdienst beauftragt: Soweit es vom Wetter her Sinn macht, sollen Security-Leute den zum Territorium der Nordseeheilbad GmbH (NC) gehörenden Strandabschnitt bestreifen und dabei Ordnungs- und Kontrollaufgaben wahrnehmen. Dass Auswüchse wie die Beschädigung von Strandkörben damit der Vergangenheit angehören, zog NC-Geschäftsführer Erwin Krewenka allerdings in Zweifel: Vandalismus, so Krewenka, sei ein unberechenbares Phänomen; dessen Minimierung bedürfe häufiger Präsenz und zudem der Unterstützung durch die Polizei. Letztere sei allein deswegen gefragt, weil das Gelände öffentlich zugänglich ist und an einem öffentlich gewidmeten Fahrradweg liegt.
Nicht für ein paar Euro
Eine Ausweitung der Kontrolltätigkeit, so Krewenka, sei - zumindest was das private Sicherheitspersonal anbelange - nicht zum Nulltarif zu bekommen. Lege man die Kosten für einen Sicherheitsdienst auf die Stellplatzgebühren für private Strandkorbaufsteller um, gehe es - anders als von Betroffenen in einem CN-Artikel vermutet - keineswegs nur um ein paar Euro. Je nach Einsatzzeiten der Sicherheitsdienstler werde solch ein Schritt, so Krewenka, "mindestens zu einer Verdoppelung der Stellplatzgebühren" führen. Dass Strandkorbeigentümer solch eine Kostensteigerung akzeptieren, hält der Geschäftsführer der Nordseeheilbad GmbH für mehr als fraglich.
Anzeigen verliefen im Sande
Die Berichterstattung über demolierte oder mutwillig verschmutzte Strandkörbe nahm die Gesellschaft nach Angaben ihres Geschäftsführers zum Anlass, um Versicherungsmöglichkeiten prüfen zu lassen. Die Körbe direkt gegen Vandalismus versichern zu lassen, ist nach seinen Erkenntnissen nicht möglich. Eventuell bestehe für private Strandkorbbesitzer allerdings die Option, sich über die Hausratversicherung abzusichern. Unter dem Stichwort Eigeninitiative wies Krewenka noch einmal darauf hin, dass es grundsätzlich in der Verantwortung der Strandkorbaufsteller (beziehungsweise der Stellplatzmieter) liege, für den Schutz ihres Eigentums Sorge zu tragen. Dazu gehöre auch, Vandalismusschäden an den Körben bei der Polizei anzuzeigen - auch, um gegebenenfalls Schadensersatzansprüche geltend machen zu können.
Wieso nicht friedlich feiern?
"Natürlich können wir als Stellplatzvermieter versuchen, mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand die privaten Strandkörbe vor Vandalismusschäden zu schützen", so der NC-Geschäftsführer. Um zu nachhaltigeren Lösungen zu kommen, wäre es nach seiner Auffassung allerdings wichtig, herauszufinden, warum es mutmaßlichen Tätern in der Bucht nicht gelingt, friedlich zu feiern - ohne massive Lärmbelästigung für Anwohner und unter Verzicht darauf, ihre Kräfte an Strandkörben auszulassen. Dazu müsse man allerdings mehr über die Verursacher wissen - und sie auch dingfest machen. Bisher verlaufen ähnlich gelagerte Anzeigen der Gesellschaft augenscheinlich im Sande. Seitens der Staatsanwaltschaft erhalte man in der Regel die Auskunft, dass Verfahren eingestellt worden seien, weil sich kein Täter ermitteln ließe, berichtete Krewenka. Er begrüßte Ankündigungen aus den Reihen der Politik, sich um Lösungsvorschläge zu kümmern.