
Warum die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Cuxhaven am Wochenende deutlich gesunken ist
KREIS CUXHAVEN. Die vom Robert-Koch-Institut für den Kreis Cuxhaven ausgewiesene 7-Tage-Inzidenz ist über das Wochenende deutlich gesunken- doch der Schein trügt.
Bei einem Blick auf die offiziell ausgewiesene 7-Tage-Inzidenz für den Kreis Cuxhaven dürfte so manche aufmerksame Betrachter gestaunt haben: Während die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern am Freitag noch bei 1063,7 lag, wurde der Wert am Sonntag lediglich mit 918,4 angegeben.
Keine Übermittlung ans RKI
Doch der Schein trügt, tatsächlich dürfte die 7-Tage-Inzidenz höher liegen als offiziell ausgewiesen: Wie der Landkreis Cuxhaven mitteilt, werden seit dem ersten Februar-Wochenende weder am Sonnabend noch am Sonntag keine Neuinfektionszahlen an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt. "Wir werden das Fall- und Kontaktmanagement dahingehend bündeln, dass wir die Dienste an den Wochenenden auf einen Bereitschaftsdienst zurückfahren, der sich vornehmlich den vulnerablen Gruppen widmet", berichtet Landrat Kai-Uwe Bielefeld. "Die allgemeine Fallbearbeitung werden wir auf die Wochentage konzentrieren."
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Keine Auswirkungen für Bürger
Dieses Verfahren sei mit dem Landesgesundheitsamt abgestimmt und werde bereits in einigen weiteren Landkreisen umgesetzt, so Bielefeld. Die ausbleibende Weiterleitung der Zahlen an das RKI werde zwar Einfluss auf die Darstellung des Inzidenzwertes auf dessen Internetseite haben. "Auf den Alltag der Bürgerinnen und Bürger hat das aber keine Auswirkungen", versichert Bielefeld. "Ohnehin ist der aktuelle Inzidenzwert schon seit einiger Zeit nicht mehr der alleinige Indikator für die Beurteilung der Lage."
Inzidenz derzeit nur statistischer Wert
Angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen handele es sich derzeit nur noch um einen statistischen Wert ohne unmittelbare Rechtsfolge. "Sollten sich die Verordnungslage oder die reale Situation grundlegend ändern, werden wir unser Verfahren entsprechend anpassen", verspricht der Landrat.
Bereitschaftsdienst im Einsatz
Nach wie vor werde ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung stehen, der die eingehenden Fälle nach Landkreis-Angaben sichtet, Auffälligkeiten und Fälle in sensiblen Bereichen identifiziert und entsprechend kurzfristig reagieren kann. "Die Überwachung und Unterstützung der vulnerablen Gruppen bleibt auf jeden Fall täglich gewährleistet", betont Bielefeld. "Die übrigen Fälle werden unter der Woche bearbeitet. Insgesamt verspreche ich mir von dieser Umstellung vor allem einen verbesserten zielgerichteten Kräfteeinsatz."