Bei den Cuxhaven Baskets ist momentan einiges los. Foto: Lütt
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Basketball

Cuxhaven Baskets haben dritten Gesellschafter - und das ist ein alter Bekannter

von Frank Lütt | 05.11.2021

CUXHAVEN. Es gibt noch mehr Bewegendes bei den Cuxhaven Baskets, was nicht originär mit dem Sportlichen zu tun hat.

Beim Cuxhavener Basketball-Regionalligisten hat sich in den vergangenen Wochen viel getan. Erst schmiss Trainer Dennis Tiedemann hin, dann wurde Geschäftsführer Holger Junghans gefeuert. Hinter den Kulissen passierte aber noch mehr.

Neue Position für Tiedemann

Dennis Tiedemann, der als Trainer vor wenigen Wochen das Handtuch geworfen hatte, weil er mit dem Geschäftsführer Junghans Probleme hatte, ist in einer neuen Position wieder bei den Baskets aufgetaucht. Er ist jetzt dritter Gesellschafter bei der Cuxhaven Baskets UG. Mit einem Euro ist er an der Gesellschaft beteiligt.

Jetzt drei Gesellschafter

Jetzt sitzt Tiedemann also zusammen mit Darron McDuffie und Ufuk Üre im Gesellschafterkreis. Das könnte durchaus Signalwirkung haben, in welche Richtung die Cuxhaven Baskets marschieren wollen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass McDuffie und Tiedemann noch viel mehr und schneller das "Cuxhavener Gesicht" für das Team einfordern. Das betrifft sowohl den Spielerkader als auch den Trainer. Ufuk Üre möchte das auch, wirkt aber bei Aussagen moderater und hält sich aktuell auch bewusst mit Äußerungen zurück.

Wortgefechte gab es

Darron McDuffie war in der Saisonvorbereitung noch als Spieler beim Baskets-Kader. Nach diversen Wortgefechten mit Joel Moore, der nicht nur Baskets-Jugendkoordinator ist, sondern auch zusammen mit Tiedemann das Trainergespann bilden sollte, verabschiedete sich Darron McDuffie vom Team - offiziell wurden persönliche Gründe genannt. Der Zwist zwischen ihm und Moore dürfte aber ausschlaggebend gewesen sein. Dennis Tiedemann fühlte sich in seiner neuen Rolle, also mit Moore gemeinsam auf der Bank, nicht richtig wohl. Er verstand die Inthronisierung Moores sogar als Degradierung seiner selbst.

Von 103 auf 168 Mitglieder

Nun liegt es quasi auf der Hand, dass sich an dem Konstrukt etwas ändern wird - ob kurz- oder mittelfristig. Falls es zu einer Abberufung Moores als Trainer kommen sollte, dann steht auch sein Part als Jugendkoordinator auf tönernen Füßen. Dabei liest sich das bisher Geleistete in der Nachwuchsarbeit wie eine Erfolgsgeschichte. In der Zeit der Pandemie haben die Rot-Weiss Cuxhaven Baskets einen erheblichen Mitgliederzulauf erfahren. In der Abteilung waren es vor Corona 103 Mitglieder, jetzt sind es 168. Einen großen Anteil daran hat Jugendkoordinator Joel Moore, der es auch versteht, die Regionalliga-Spieler bei der Nachwuchsbetreuung mit einzubeziehen. Außerdem spielt Baskets-Kapitän Deon McDuffie, der Bruder des Gesellschafters, eine große Rolle. Er ist Talentscout und -förderer, der sich unter anderem in den Schulen umschaut.

Junghans holte Moore

Joel Moore ist von Holger Junghans für den Cuxhavener Basketball gewonnen worden. Dass er ein Gewinn ist, zeigen die oben genannten Zahlen. Es wäre tragisch, wenn jetzt persönliche Befindlichkeiten das zerstören würden.

Stammverein Rot-Weiss

Aber es gibt ja auch noch den Stammverein Rot-Weiss Cuxhaven, der Einfluss auf die Baskets-Verantwortlichen nehmen könnte. Nicht, dass der Verein direkt auf die Entscheidungen bezüglich Trainer und Team einwirken könnte und wahrscheinlich auch nicht wollte, aber grundsätzlich dürften die Verantworlichen das Gespräch suchen. Es geht schließlich auch um den Ruf von Rot-Weiss. Falls sich die Verdachtsmomente gegen Darron McDuffie wegen Veruntreuung erhärten, dann dürfte spätestens der Zeitpunkt sein, Druck auszuüben oder die Reißlinie zu ziehen. Das Werkzeug dazu ist die Regionalliga-Lizenz. Diese hat Rot-Weiss Cuxhaven beim Basketballverband beantragt. Und obwohl die Cuxhaven Baskets sich vertraglich mit dem Verein über eine wirtschaftliche Unabhängigkeit geeinigt haben, könnten die Rot-Weissen die Lizenz zurückfordern. Hinter vorgehaltener Hand wird schon darüber spekuliert.

Missglückte Spielverlegung

Die Baskets-Gesellschafter haben offenbar auch Angst davor, dass gegen sie Stimmung gemacht wird. Nur so ist es zu verstehen, dass zwei Gesellschafter in der vergangenen Woche bei der Ligaleitung versucht haben, das Heimspiel gegen Rendsburg kurzfristig zu verlegen. Sie sollen befürchtet haben, dass Junghans in der Rundturnhalle als Zuschauer Stimmung gegen sie machen könne.

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Frank Lütt

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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