
Wingst: Eltern schaffen neues Domizil für Dobrocker Waldkinder
WINGST. Mittlerweile herrscht wieder Leben im Waldkindergarten. Auch bei den 15 Kindern der Dobrocker "Wühlmaus"-Gruppe - und die haben sogar eine neue Anlaufstelle.
Der nagelneue grüne Bauwagen - kurz vor dem Corona-Lockdown fertiggestellt - entspricht genau ihren Bedürfnissen und sogar die Vorstellungen der Kinder sind in den Neubau eingeflossen. Das haben sie ihren Eltern zu verdanken.
Waldkindergarten-Treff
An Wochenenden werkelten Väter und Mütter an dem neuen Domizil. Der alte Bauwagen aus dem Jahr 1965 entsprach einfach nicht mehr den Bedürfnissen der Kinder, zu klein und zu dunkel war er. Der neue Waldkindergarten-Treff hingegen ist außen mit einem fröhlichen Grünanstrich versehen. Dank der vielen Fenster ist er innen lichtdurchflutet, hell und freundlich. Wände und Fußböden sind aus Holz.. "Er ist cool, weil er viel größer ist", lobt Kindergartenkind Theda den Neubau.
Feuermelder und zwei Fluchtwege
Sebastian Rosskamp hatte die Federführung bei der Planung übernommen - und sie in Abstimmung mit den Erzieherinnen umgesetzt. Die Sicherheitstechnik des Wagens sei auf dem neuesten Stand, er habe zum Beispiel Feuermelder und zwei Fluchtwege. Der Neubau ist aber eine echte Gemeinschaftsleistung von Eltern. Per WhatsApp-Gruppe verabredeten die Mütter und Väter, die Zeit und Lust hatten, dort anzupacken. Und wer nicht selbst Hand anlegte, gab anderweitige Unterstützung, etwa indem er Essen für die Handwerker kochte. "Das hat alles super geklappt", betonen Sebastian Rosskamp sowie Marlies und Ludger Geers. Auf das gemeinsame Ergebnis sind sie sichtbar stolz: "Wir haben hier schließlich in Rekordzeit einen neuen Wagen für unsere Kinder hochgezogen."
Unternehmen spenden Materialkosten
Begeisterung auch bei Erzieherin Lena Schwiemann über so viel Einsatz: "Wir haben hier tolle Eltern." Der Waldkindergarten Wingst trug die Materialkosten, wobei einige Unternehmen spendabel waren. Durch den Corona Lockdown musste auch der Waldkindergarten geschlossen werden. Bis zu den Osterferien hätten die Eltern die Kindergarten freie Zeit auch gut hinbekommenm, schilert Geschäftsführerin Rita Crohn. Nach den Osterferiensei dann mit einer Notbetreuungsgruppe von sieben Kindern aus beiden Waldkindergarten-Gruppe begonnen worden. Als die Vorschulkinder Ende Mai wieder in den Kindergarten durften, wurde die Betreuung in beiden Gruppen aufgenommen. Auch der Bedarf für die Notbetreuung wurde größer.
Hygienekonzept
"Seit 22. Juni sind nach und nach fast alle Kinder wieder im Waldkindergarten. Wir haben ein Hygienekonzept entwickelt, was sich gut an unsere Bedingungen anpasst. Neben dem konsequenten Händewaschen haben sich auch kleine Änderungen im Tagesablauf bewährt, so reichen wir uns im Abschlusskreis nicht mehr die Hände, sondern klatschen in die Hände", so Rita Crohn und fährt fort: "Wir haben natürlich optimale Bedingungen und sind mit den Kindern immer draußen. Im Wald haben wir Platz ohne Ende." Kleine Gruppen mit 15 Kindern seien eine sehr komfortable Ausgangslage. Und das nicht nur in Corona Zeiten.
"Corona-Zeit genutzt"
"Unsere Kinder und Eltern haben die Zeit des Lockdowns alle gut gemeistert. Für manche Eltern war es natürlich nicht einfach, Arbeit oder Homework und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen. Andere wiederum konnten die Zeit mit ihren Kindern besonders genießen. Es waren Eltern zu Hause, die sonst den ganzen Tag zur Arbeit sind und das Familienleben nur am Wochenende haben... ." Rita Crohn und ihr Team hätten während dieser Zeit versucht, den Kontakt zu den Kinder und Familien aufrecht zu halten. Die Elternseien aufgefordert worden, sich bei Sorgen und Ängste zu melden.
Wald-Ausflug
Die Erzieherinnen hätten den Kindern regelmäßig Post mit kleinen Ideen zum Basteln und Spielen, Liedern und Geschichten geschickt. Dadurch wurden die Familien angeregt, selbst einen Ausflug in den Wald zu machen Der Zuspruch war gut, wie Erita Corhn verrät: "Dort war ein Kästchen versteckt, alle die es gefunden haben konnten dort ein Plättchen mit dem Namen darauf einwerfen, so konnten wir hinterher sehen, dass tatsächlich alle einmal dort waren." Aber jetzt seien natürlch alle froh, dass der Normalbetzrieb angelaufen ist - und die geplante Einweiohn ugn des neuen Bauwagen-Domizils wir eben nachgeholt.