Auf diesem Grundstück in der Kanalstraße (Altenbruch) ruhten die Arbeiten in den vergangenen zwei Jahren. Nachdem der Bauherr eine Spundwand gesetzt hatte, bekam er kurz nach dem Jahreswechsel von der Stadt die Erlaubnis, weiterzubauen. Foto: Koppe
Auf diesem Grundstück in der Kanalstraße (Altenbruch) ruhten die Arbeiten in den vergangenen zwei Jahren. Nachdem der Bauherr eine Spundwand gesetzt hatte, bekam er kurz nach dem Jahreswechsel von der Stadt die Erlaubnis, weiterzubauen. Foto: Koppe
Lange Zwangspause in Altenbruch

Nach Baustopp: Bauvorhaben in Cuxhaven wird fortgesetzt - Anlieger haben Bedenken

von Kai Koppe | 06.03.2024

Die Stadt Cuxhaven hatte einen Baustopp verhängt, inzwischen wird auf einer Baustelle am Ende der Kanalstraße in Altenbruch wieder gearbeitet - mit offiziellem Segen. Populär ist das Projekt gleichwohl nicht. Anlieger haben Bedenken.

Rund zwei Jahre lang lag das Vorhaben auf Eis, inzwischen darf der Bauherr die Arbeiten an zwei in der Kanalstraße entstehenden Einfamilienhäusern fortsetzen: Nach Errichtung einer Spundwand wurde ein von der Verwaltung verhängter Baustopp aufgehoben. Für manchen Altenbrucher ist dennoch nicht alles im Lot.

Peter Altenburg geht es vor allem um die doch sehr massive Bebauung des über einen Privatweg zu erreichenden Grundstücks. Aus diesem Grund sehe er das Vorhaben nach wie vor kritisch, bekräftigte der Ratsherr ("Die Cuxhavener") in der jüngsten Sitzung des Altenbrucher Ortsrates: Am Montag vor einer Woche war die Situation an der Kanalstraße zum wiederholten Male Thema gewesen.

Leser fragt: "Mit zweierlei Maß gemessen?"

Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten sei rechtens, hieß es in diesem Zusammenhang von mehreren Seiten: Altenburg, der sich in optischer Hinsicht etwas Besseres hätte vorstellen können als die an der Uferkante errichtete Spundwand, nahm das Bauamt ausdrücklich von Vorwürfen aus. Im Ort war zuvor Kritik an der Verwaltung lautgeworden: Ob da nicht mit zweierlei Maß gemessen werde, fragte ein Leser zum Beispiel in der Vorwoche - mit Blick auf Beispiele aus der Vergangenheit: 2015 hatte die Stadt bei einem Objekt in der Nordstraße (Duhnen) ebenfalls einen Baustopp verhängt und später den Teilrückbau angeordnet. Letztlich ließ der dortige Investor den gesamten Rohbau abreißen: Es war unter dem Strich nicht gelungen, den beanstandeten Zustand zu heilen.

Im vorliegenden Fall, dem Projekt an der Kanalstraße 37, reagierten Anlieger schon kurz nach Einrichtung der Baustelle irritiert: Gefährlich nah am Braakstrom schien der aus dem Raum Hannover stammende Bauherr seine Immobilie hochziehen zu wollen. Die Frage, ob die beiden Häuser - salopp ausgedrückt - in die Braake kippen könnten, war allerdings nicht der Grund, warum die Arbeiten ausgesetzt werden mussten.

Frauenpreiß' Eindruck: Die Stadt sieht sehr wohl genau hin

Vornehmlich soll es beim Baustopp um einen vom Unterhaltungsverband benötigten Räumstreifen für die Gewässerinstandhaltung gegangen sein. Durch den mit der Spundwand verbundenen Zugewinn soll nun die notwendige Trasse vorgehalten werden können. Wie Ortsbürgermeister Christoph Frauenpreiß aktuell gegenüber unserer Redaktion erwähnte, gibt es zudem die Vorgabe an den Investor, auch den Uferbewuchs wiederherzustellen - vor der neu eingezogenen Metallwand, wo Berichten zufolge bereits Schilf oder Röhricht ausgebracht wurde. "Ich habe durchaus das Gefühl, dass die Verwaltung da dran ist", so der Ortsbürgermeister zum Thema Aufsicht und Kontrolle.

Gab es eine Genehmigung zum Fällen mehrerer Bäume?

Sichergestellt werden muss aus seiner Sicht aber auch, dass die Entwässerung von Anliegergrundstücken weiterhin reibungslos funktioniert: Am Rande der Ortsratssitzung hatte ein Zuhörer vor einer Schließung von Gräben durch den Bauherren gewarnt. Letztere seien offen zu halten, bekräftigte auch Frauenpreiß' Stellvertreter Peter Altenburg. Ihn treibt darüber hinaus die Frage um, inwieweit die Stadt um eine Genehmigung zum Fällen mehrerer auf dem Grundstück befindlicher (und kürzlich gekappter) großer Bäume ersucht wurde. Diesbezüglich wartet der Ortsrat auf Antwort aus dem Rathaus.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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