
Bluttat an Heiligabend in Cuxhaven: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
Das Gewaltverbrechen an Heiligabend 2023 in Cuxhaven löste bundesweit Teilnahme aus: In Sichtweite seines Zuhauses war ein 56-Jähriger mitten in der Stadt offensichtlich erstochen worden. Jetzt ist die Anklageschrift fertig.
Zwei Tatverdächtige wurden bereits am 1. Weihnachtsfeiertag festgenommen. Mit der Fertigstellung und Übergabe der Anklageschrift ans Gericht endet das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stade, in dem ermittelt worden ist, ob genügend Anlass zur Erhebung der öffentlichen Klage besteht. In der Regel soll dies innerhalb von drei Monaten nach Beginn des Verfahrens abgeschlossen sein.
Intensive Ermittlungen und Zeugenbefragungen
Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Stade, sprach im Januar 2024 von sehr intensiven Ermittlungen sowie Zeugenbefragungen bereits innerhalb der ersten vier Wochen. Im Ermittlungsverfahren arbeiten Staatsanwaltschaft und Polizei eng zusammen.
Angeschuldigte weiterhin in Untersuchungshaft
Die beiden Angeschuldigten - ein 21-jähriger und ein 20-jähriger Cuxhavener - befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft in zwei unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten. Der weiterhin geltende Haftbefehl lautet auf vollendeten Totschlag. Sobald die Anklage zugelassen ist, gelten beide Tatverdächtige dann auch formal als Angeklagte.
Jugendstrafrecht ja oder nein?
Bis zur Eröffnung der Hauptverhandlung (in der Regel innerhalb der ersten sechs Monate nach Beginn der Untersuchungshaft) ist noch ungewiss, ob für den jüngeren der beiden, der mit einem Alter von 20 Jahren zum Tatzeitpunkt als "Heranwachsender" galt, noch das Jugendstrafrecht zur Anwendung kommt.
Spuren waren noch lange zu sehen
Die Spuren der Bluttat, die sich vermutlich in den frühen Morgenstunden des Heiligabends zugetragen hat, waren noch an den Weihnachtstagen in der Straße Hörn in Ritzebüttel zu sehen: Blutspuren sowie die Markierungen der Polizei auf der Fahrbahn und den Bürgersteigen.
Angehörige fanden das Opfer
Obwohl an der mit vielen Mehrfamilienhäusern bebauten Innenstadtstraße viele Balkons zur Straßenseite liegen, war das niedergestochene Opfer erst kurz nach 8 Uhr von Angehörigen gefunden worden. Die Spuren deuteten darauf hin, dass er sich noch einige Schritte vorangeschleppt haben musste. Sofort eingeleitete Reanimationsversuche blieben erfolglos.
Die Cuxhavener Polizei wandte sich mit eindringlichen Zeugenaufrufen an die Öffentlichkeit, woraufhin am 25. Dezember die Tatverdächtigen festgenommen wurden. Seither kursieren viele Gerüchte über den Tathergang in der Stadt.