Hafenerweiterung in Cuxhaven: Bürgerdialog entspannt sich - Bau liegt im Zeitplan
Die zweite Auflage eines Lokaltermins im Bereich der künftigen Liegeplätze 5 bis 7 legte nahe, dass sich die Wogen zwischen Anrainern und der Bauherrin geglättet haben.
Glühwein dampfte in Pappbechern, Bürger hatten sich zu einer kleinen Gruppe zusammengefunden und ließen den Blick über die Elbe schweifen: Was nach Advents-Klönschnack aussah, war ein Fortsetzungstermin des Bürgerdialogs zur im vollen Gange befindlichen Hafenerweiterung. Als Bauherrin hatte die Niedersachsen Ports GmbH am Freitag zum zweiten Mal auf die Baustelle eingeladen - und musste diesmal keine verärgerten Anrainer besänftigen.
Das war nicht immer so. Bei einem vorherigen Termin hatten Anwohner aus Groden massiv über den durch Rammarbeiten verursachten Lärm geklagt. Die Informationspolitik der für den Hafenbau zuständigen Landes-Tochter hatte seinerzeit ebenfalls in der Kritik gestanden.
Aus Sicht von NPorts-Niederlassungsleiter Knut Kokkelink und seiner Stellvertreterin Alexandra Brandt haben sich die Wogen inzwischen merklich geglättet. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass NPorts seit einigen Wochen auf Sonntagsarbeit verzichtet. Möglich macht das der Baufortschritt und der Zugriff auf eine zweite Ramme, die inzwischen auf der knapp 1,3 Kilometer langen Hafenbaustelle eingesetzt wird. Am siebten Tag der Woche gibt es für die Bewohner im nahen Ortsteil Groden also keine Beeinträchtigungen mehr. Auch die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt nach Angaben der lokalen NPorts-Spitzen rammfrei.

Noch einmal "über die Kante gucken"
War es also nur die Aussicht auf einen Gratis-Punsch, die Bürgerinnen und Bürger am Freitag auf die Hafenbaustelle lockte? "Viele wollen einfach noch einmal einen Blick über die Kante werfen", beschrieb Kokkelink seine Wahrnehmung. Das Gelände, auf dem Veranstaltungsteilnehmer am Freitag standen, ist streng genommen schon heute nicht mehr zugänglich. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Areal definitiv Sicherheitsbereich. Älteren Grodenern ist der Bereich noch als Badestelle bekannt - ob und wie sie ihn in Zukunft noch einmal betreten können, steht in den Sternen.
Eine Aussichtsplattform, nach der am Freitag gefragt wurde, dürfte es vermutlich nicht geben. Was Besucher mitnahmen, waren Details über die nächsten Schritte auf der Baustelle: Im Frühjahr will NPorts mit dem Sandaufspülen beginnen, ein Meilenstein, der den Umfang der mit dem Liegeplatzbau einhergehenden Landgewinnung verdeutlichen wird. Um den Sand zu verdichten, muss der aufgespülte Bereich temporär belastet werden und sich durch das aufgebrachte Gewicht (ebenfalls Sand) setzen. Ein Vorgang, der sich (das dürfte Anwohner beruhigen) lautlos vollzieht.
"Die Schrägpfähle sind das, was beim Rammen so laut ist", kam Kokkelink auf die Schallemission zurück. Was diese Pfähle betrifft, klafft derzeit nur noch eine Lücke von 400 Metern, die gefüllt werden will. Positiv ist aus NPorts Sicht auch, dass zwischen den Vertikalpfählen eingepasste Bleche bisher keine Probleme verursachten. "Glücklicherweise gab es bislang überhaupt keine Schlosssprengungen", so Alexandra Brandt.
Bürgern gegenüber beschrieb Brandt die Maßnahme am Freitag als ein Vorhaben, das seinen Dimensionen nach in Deutschland seinesgleichen sucht. Der Lückenschluss, den die drei neuen Liegeplätze 5 bis 7 schaffen, ergibt eine Hafenfläche, die der des benachbarten Cuxport-Terminals entspricht.