NPorts-Niederlassungsleiter Knut Kokkelink (m.) im Gespräch mit Bürgern: Der Lärm der zwangsläufig im Zuge der Rammarbeiten entsteht war am vergangenen Freitag kein großes Thema: Besucherinnen und Besucher fragten vor allem nach dem Baufortschritt. Foto: Koppe
NPorts-Niederlassungsleiter Knut Kokkelink (m.) im Gespräch mit Bürgern: Der Lärm der zwangsläufig im Zuge der Rammarbeiten entsteht war am vergangenen Freitag kein großes Thema: Besucherinnen und Besucher fragten vor allem nach dem Baufortschritt. Foto: Koppe
Rammarbeiten ohne Sonntagslärm

Hafenerweiterung in Cuxhaven: Bürgerdialog entspannt sich - Bau liegt im Zeitplan

von Kai Koppe | 08.12.2025

Die zweite Auflage eines Lokaltermins im Bereich der künftigen Liegeplätze 5 bis 7 legte nahe, dass sich die Wogen zwischen Anrainern und der Bauherrin geglättet haben.

Glühwein dampfte in Pappbechern, Bürger hatten sich zu einer kleinen Gruppe zusammengefunden und ließen den Blick über die Elbe schweifen: Was nach Advents-Klönschnack aussah, war ein Fortsetzungstermin des Bürgerdialogs zur im vollen Gange befindlichen Hafenerweiterung. Als Bauherrin hatte die Niedersachsen Ports GmbH am Freitag zum zweiten Mal auf die Baustelle eingeladen - und musste diesmal keine verärgerten Anrainer besänftigen.

Das war nicht immer so. Bei einem vorherigen Termin hatten Anwohner aus Groden massiv über den durch Rammarbeiten verursachten Lärm geklagt. Die Informationspolitik der für den Hafenbau zuständigen Landes-Tochter hatte seinerzeit ebenfalls in der Kritik gestanden.

Aus Sicht von NPorts-Niederlassungsleiter Knut Kokkelink und seiner Stellvertreterin Alexandra Brandt  haben sich die Wogen inzwischen merklich geglättet. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass NPorts seit einigen Wochen auf Sonntagsarbeit verzichtet. Möglich macht das der Baufortschritt und der Zugriff auf eine zweite Ramme, die inzwischen auf der knapp 1,3 Kilometer langen Hafenbaustelle eingesetzt wird. Am siebten Tag der Woche gibt es für die Bewohner im nahen Ortsteil Groden also keine Beeinträchtigungen mehr. Auch die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt nach Angaben der lokalen NPorts-Spitzen rammfrei.

Gut im Zeitplan: Nach Angaben der Hafenbetreibergesellschaft wurde inzwischen ein maßgeblicher Teil der Schrägpfähle gesetzt. Foto: Koppe

Noch einmal "über die Kante gucken" 

War es also nur die Aussicht auf einen Gratis-Punsch, die Bürgerinnen und Bürger am Freitag auf die Hafenbaustelle lockte? "Viele wollen einfach noch einmal einen Blick über die Kante werfen", beschrieb Kokkelink seine Wahrnehmung. Das Gelände, auf dem Veranstaltungsteilnehmer am Freitag standen, ist streng genommen schon heute nicht mehr zugänglich. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Areal definitiv Sicherheitsbereich. Älteren Grodenern ist der Bereich noch als Badestelle bekannt - ob und wie sie ihn in Zukunft noch einmal betreten können, steht in den Sternen.

Eine Aussichtsplattform, nach der am Freitag gefragt wurde, dürfte es vermutlich nicht geben. Was Besucher mitnahmen, waren Details über die nächsten Schritte auf der Baustelle: Im Frühjahr will NPorts mit dem Sandaufspülen beginnen, ein Meilenstein, der den Umfang der mit dem Liegeplatzbau einhergehenden Landgewinnung verdeutlichen wird. Um den Sand zu verdichten, muss der aufgespülte Bereich temporär belastet werden und sich durch das aufgebrachte Gewicht (ebenfalls Sand) setzen. Ein Vorgang, der sich (das dürfte Anwohner beruhigen) lautlos vollzieht.

"Die Schrägpfähle sind das, was beim Rammen so laut ist", kam Kokkelink auf die Schallemission zurück. Was diese Pfähle betrifft, klafft derzeit nur noch eine Lücke von 400 Metern, die gefüllt werden will. Positiv ist aus NPorts Sicht auch, dass zwischen den Vertikalpfählen eingepasste Bleche bisher keine Probleme verursachten. "Glücklicherweise gab es bislang überhaupt keine Schlosssprengungen", so Alexandra Brandt.

Bürgern gegenüber beschrieb Brandt die Maßnahme am Freitag als ein Vorhaben, das seinen Dimensionen nach in Deutschland seinesgleichen sucht. Der Lückenschluss, den die drei neuen Liegeplätze 5 bis 7 schaffen, ergibt eine Hafenfläche, die der des benachbarten Cuxport-Terminals entspricht.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Kai Koppe
Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

kkoppe@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Gerüst an St.-Marien-Kirche

Schwerer Unfall in Cuxhaven: Hubschraubereinsatz nach Sturz von Kirchen-Gerüst

von Tamina Francke

Ein schwerer Sturz von einem Gerüst an der St.-Marien-Kirche hat am Montagvormittag einen Großeinsatz in Cuxhaven ausgelöst. Ein Rettungshubschrauber landete direkt vor dem Kirchenturm, um den verletzten Arbeiter aufzunehmen.

Sicherheitslage verändert

Einstimmiges Votum: Cuxhaven drängt auf Reaktivierung der Kaserne in Altenwalde

von Jens Potschka

In Cuxhaven sind sich alle einig: Die Kaserne in Altenwalde soll reaktiviert werden. Mit ungewöhnlicher Einigkeit begrüßen Stadt und Politik diese Entscheidung. Doch was steckt hinter dieser plötzlichen Kehrtwende?

Märkte und Veranstaltungen

Advent in Cuxhaven: Weihnachtsmärkte und Aktionen sorgten für echte Feststimmung

von Kai Koppe

Adventsstimmung "satt" gab es am vergangenen Wochenende im Stadtgebiet von Cuxhaven: Nicht nur, dass der Weihnachtsmarkt Altenbruch seine Pforten öffnete - auch im Lotsenviertel gab es einiges zu entdecken.

Überraschungsbesuch im Krankenhaus

Spektakuläre Aktion in Cuxhaven: Höhenretter bugsieren Nikolaus auf die Kinderstation

von Kai Koppe

Zu Gast an der Cuxhavener Helios-Klinik: Der Nikolaus hat am Sonnabend der im zweiten Obergeschoss gelegenen Kinderstation seine Aufwartung gemacht. Dazu brauchte er keinen Fahrstuhl.