
Patientin per Drehleiter aus Duhner Hotel gerettet - Feuerwehr ermahnt Schaulustige
Während Rettungskräfte der Feuerwehr am Wochenende eine verletzte Frau per Drehleiter aus einem Hotel in Duhnen retteten, zückten Schaulustige ihre Handys - und missachteten dabei den Schutz der Patientin.
Zu einem aufsehenerregenden Feuerwehreinsatz kam es am Sonntagabend (29. Juni 2025) gegen 19.20 Uhr am Hotel "Am Meer" direkt am Dorfbrunnen in Duhnen. Eine Urlauberin war im Hotel eine steile Treppe hinuntergestürzt und musste aufgrund der Schwere der Verletzung und der engen baulichen Gegebenheiten rückenschonend mit einer Drehleiter aus dem Gebäude gerettet werden.
"Wir haben die Patientin auf einem sogenannten Spineboard immobilisiert - das ist ein festes Kunststoffbrett, das zur Schonung der Wirbelsäule dient - und sie anschließend über die Drehleiter aus dem Gebäude gebracht", erklärt Einsatzleiter Timo Eichler im Gespräch mit der CN/NEZ-Redaktion. Eine Rettung über das enge Treppenhaus sei nicht möglich gewesen. "Mit einem Tragetuch wäre das zu beweglich und gefährlich für die Verletzte gewesen."
Mehrere Schaulustige mussten ermahnt werden
Die Straße vor dem Hotel musste für etwa 45 Minuten gesperrt werden. Unterstützt wurde die Cuxhavener Feuerwehr dabei von der Freiwilligen Feuerwehr Duhnen-Stickenbüttel.
Kritik äußerte Eichler zum Verhalten einiger Schaulustiger: "Leider haben viele Menschen Fotos gemacht, während die Patientin auf der Drehleiter lag. Die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen wurden dabei nicht beachtet - wir mussten mehrere Personen ermahnen." Grundsätzlich sei es in Ordnung, wenn Einsätze dokumentiert würden, solange die Privatsphäre der Patienten gewahrt bleibe.
Die Patientin wurde nach der Rettung in ein Krankenhaus gebracht.
Feuerwehr am Wochenende im Dauereinsatz
Der Vorfall am Sonntagabend war nicht der einzige Einsatz für die Cuxhavener Feuerwehr am vergangenen Wochenende. Insgesamt musste sie zu zahlreichen weiteren Einsätzen ausrücken, darunter ein Mülltonnenbrand an einem Museum im Hafen, zwei brennende Mülleimer, mehrere ausgelöste Brandmeldeanlagen sowie mehrere kleinere Unfälle, darunter auch Fahrradstürze. Die Einsatzkräfte waren nahezu im Dauereinsatz.