
Neuer Discounter an Grodener Chaussee in Cuxhaven: Bürger im Lehfeld voller Hoffnung
Diese Nachricht löst Hoffnung aus bei den Menschen, die im Lehfeld wohnen: Die Stadt Cuxhaven hat angekündigt, dass sich ein Discounter an der Grodener Chaussee ansiedeln soll. Auch ein Gartenfachmarkt ist geplant. Das sind die Reaktionen.
Menschen aus dem Stadtteil Lehfeld haben es nicht leicht, wenn sie ohne Auto einkaufen möchten. Das einzige Lebensmittelgeschäft in der Umgebung ist momentan der "Lidl", für ältere oder gehbehinderte Menschen ist die Entfernung zum Discounter jedoch nicht optimal.
Die Lehfelder Bürger ärgern sich schon lange über die Versorgungslücke. Bald soll diese aber geschlossen werden: Das alte "Aldi"-Gebäude wird abgerissen, ein "Netto" ist in Planung. Außerdem soll im ehemaligen Autohaus-Gebäude der Gartenfachmarkt "Weingärtner" eröffnen. Das gab die Stadt Cuxhaven am Freitag bekannt, ohne genauere Termine oder Daten zu nennen.
Was halten die Anwohner von diesen Plänen? "Wir sind vom täglichen Bedarf abgeschnitten", beschwert sich der 49-jährige Sven Fiedel, der auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen ist. "In meiner Situation ist es wirklich schwer, den Lidl zu erreichen. Außerdem ist es dort oft überfüllt, da es der einzige Versorger hier in der Nähe ist. Deshalb bin ich froh, dass sich das ändern soll."
Auch ein 69-jähriger Rentner, der anonym bleiben möchte, freut sich zwar über die Aussicht auf Veränderung, ist aber dennoch skeptisch: "Die jetzige Situation ist katastrophal, da ist ein Netto zumindest ein guter Anfang. Ich will mich auch nicht unnötig beklagen, aber ein anderer Discounter hätte mir besser gefallen."
Einkaufen ohne Pkw kaum möglich
Zwei Anwohnerinnen, die gerne Zeit im Bürgerzentrum am Lappeplatz verbringen, sind begeistert über die Nachrichten. "Das sind sehr schöne Neuigkeiten. Auch, wenn es noch dauern wird, bis der Netto öffnet, freuen sich alle hier. Es ist längst überfällig", meint die 64 Jahre alte Goldi Naarak.
Die Cuxhavenerin wohnt schon lange im Lehfeld und hat viele Bekannte im Stadtteil, darunter einige Senioren. "Vor allem für ältere Leute gibt es hier nichts. Wenn man nicht mehr gut laufen kann und kein Auto hat, ist man verloren." Die Erfahrung machte auch ihre 53-jährige Freundin Beate Greulich: "Ich habe kein Auto und die Busverbindungen sind nicht immer passend. Da überlegt man schon sehr oft, wie es im Alter weitergehen soll."
Gartenbedarf ist weniger gefragt
Die beiden Frauen sind sich sicher, dass der Markendiscounter "Netto" gut angenommen werde. Bei dem Gartenfachmarkt sieht es anders aus. Die Besucher des Bürgerzentrums hinterfragen die Notwendigkeit des Markts. "Darin sehe ich absolut keinen Sinn. Keiner hat hier einen Garten", so Goldi Naarak. "Da wäre ein zweites Lebensmittelgeschäft schöner gewesen", stimmt Beate Greulich zu.
Von Lena Kramer und Feenja Junge