
Kanal-Sanierung in Cuxhavens Innenstadt: Anwohner müssen mit Lärm und Staus rechnen
Die Baumaßnahmen für den zweiten letzten Teil des Vorhabens "Hauptsammler Innenstadt 2" sollen im kommenden Frühjahr beginnen. Was bedeutet das für die Gebührenzahler und die zukünftige Gebührenkalkulation?
Zugunsten einer besseren Entwässerung werden Anwohner in Teilen der Friedrich-, der Blohmstraße und des Grünen Wegs ein paar Kröten schlucken müssen: Baulärm und Verkehrsbehinderungen sind vermutlich nicht ganz zu umgehen, wenn der örtliche Entsorger im Frühjahr kommenden Jahres die vorhandene Regenwasserleitung gegen ein größer dimensioniertes Rohr tauscht. Auf politischer Ebene war das Projekt "Hauptsammler Innenstadt 2" (2. Bauabschnitt) bereits in dieser Woche ein Thema.
So bedeutsam das zu einer unter dem Kürzel "HaSI" bekannten Gesamtmaßnahme zählende Projekt ist, so wenig Diskussionsstoff bot es aktuell für die Mitglieder des städtischen Fachausschusses für Digitalisierung und technische Dienste: Am vergangenen Montag ging es nämlich allein darum, für eine Fortführung der in mehrere Bauabschnitte gegliederten Maßnahme die Hand zu heben - und gleichzeitig einer sich durch die Baukosten ergebenden Erhöhung des an die EWE Wasser zu entrichtenden Betreiberentgelts zuzustimmen. Beides erfolgte einstimmig.
Ein Teil der Anlieger muss Ausbaubeiträge zahlen
Besagtes Betreiberentgelt zahlt die Stadt, wobei sie den Aufwand auf die Gebührenzahler umlegt. In der kommenden Gebührenkalkulation soll - so hieß es in der Sitzung - eine sich durch die Investitionskosten von circa 1,5 Millionen Euro brutto ergebende Steigerung des Betreiberentgelts bereits berücksichtigt werden. Perspektivisch gesehen wird sich die daraus folgende Erhöhung der Niederschlagswassergebühr (um circa 2 Cent pro Kubikmeter) allerdings noch durch Straßenausbaubeiträge verringern, die von Anliegern in Blohm- und Friedrichstraße aufgrund des Kanalausbaus abzuführen sein werden.

Belastungen für den Gebührenzahler vor Augen, nahm der Ausschuss am Montag positiv zur Kenntnis, dass es dem Entsorger gelang, die Belastungen durch die Teilbaumaßnahme seinerseits ein Stück weit zu senken. Wie ein EWE-Vertreter auf Nachfrage hin bestätigte, schlagen Planungs- als auch Ausführungsaufwand nicht ganz so hoch zu Buche wie ursprünglich gedacht. Sparen möchte das Unternehmen nach eigenen Angaben auch bei Begleitkosten der Kanalbaumaßnahme, wie sie beispielsweise durch Bereitstellung eines Lagerplatzes anfallen. Auf der Fläche neben dem künftigen Polizeigebäude sollen Material und Gerät deponiert werden, eine Lösung, die - wenn es nach der EWE Wasser geht - auch bis ins Jahr 2026 hinein Bestand haben könnte. Ob sich dieser Wunsch tatsächlich erfüllen lässt, vermochte der Ausschussvorsitzende Peter Altenburg am vergangenen Montag nicht zu sagen.
Schauplatzwechsel: Was ist mit dem Becken in Döse?
"Das wäre sicherlich auch in unserem Sinne, aber das können wir hier nicht entscheiden", sagte Altenburg, der den Besuch der EWE-Delegation in der Sitzung dazu nutzte um nach einem ganz anderen Thema, nämlich dem Regenrückhaltebecken auf dem Stadt-Grundstück gegenüber des Döser Messeplatzes zu fragen. Im Zuge der Diskussion um eine Entwicklung des Areals war herausgekommen, dass das Becken (wie der Ausschussvorsitzende nicht ohne Ironie anmerkte) "so gut gepflegt wurde, dass es ein Biotop geworden ist". Was der Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Die Cuxhavener damit eigentlich sagen wollte: Dass es die EWE Wasser in der Vergangenheit an Pflege habe vermissen lassen - ein Vorwurf, der von den Adressaten umgehend zurückgewiesen wurde. Technisch gesehen sei die Funktionsfähigkeit des Regenrückhaltebeckens nachweislich gewährleistet, betonte ein EWE-Mitarbeiter. Er sprach gleichwohl von Problemen, die bei der Instandhaltung auftreten und dem Umstand geschuldet seien, dass Kleingärtner aus der Nachbarschaft einen Teil des Räumwegs in Beschlag genommen hätten. Unabhängig davon habe sein Haus ein Boot angeschafft, um das Becken befahren und den Schlammspiegel am Grund messen zu können.