Neues Hotel in Cuxhaven: Das plant der Betreiber im Alten Fischereihafen
Nach den großen Ankündigungen des Investors und Unternehmers Norbert Plambeck sind noch einige Fragen zum Bauvorhaben im Alten Fischereihafen von Cuxhaven offen. Nun gibt es erste tiefergehende Einblicke in das Projekt.
Am Mittwoch fand eine öffentliche Präsentation statt, bei der sich auch der neue Hotelbetreiber vorstellte. Die Gäste erhielten exklusive Einblicke in die Zukunftspläne des "Henri Hotels", der Netzhalle und der Kaimauersanierung. Mehr als 150 Interessierte, darunter Politiker und Verwaltungsmitarbeiter, waren vor Ort, um ihre Fragen zu stellen.
Neuer Glanz für ein Denkmal im Cuxhavener Hafen
Tanja Tietjen, Projektleiterin der MPP Planungsgesellschaft mbH, erläuterte die geplanten Arbeiten an den historischen Hallen. Neben der Aufarbeitung und teilweisen Rekonstruktion der Fenster sollen auch Fassaden, Dächer und Böden von innen gedämmt werden, um das Gebäude auf einen energetisch hohen Standard zu bringen. Des Weiteren ist die Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Dach und die Erzeugung von Heizenergie durch Wärmepumpen vorgesehen.

Die "Henri Hotel Cuxhaven GmbH" ist eine Tochtergesellschaft der DSR Hotel Holding mit Unternehmenssitz in Hamburg. Geschäftsführer Eckart Buss präsentierte nicht nur das Hotelkonzept, sondern auch bisher unveröffentlichte Architektenentwürfe.
"Wir bemühen uns, in unseren Henri Hotels eine besondere Atmosphäre zu schaffen und auch Menschen, die normalerweise keine Hotels mögen, einen angenehmen Aufenthaltsort zu bieten", erklärte Eckart Buss und fügte hinzu: "Es gibt kein festes Henri-Design. Wie das Hotel aussieht, bestimmt der Ort. Hier ist das Thema deshalb durch die Historie und die spannende Architektur der Fischhallen vorgegeben."

Trotz der Vorfreude sei das Hotel in Cuxhaven eine Herausforderung: "Wir waren von Anfang an begeistert, aber es ist auch ein neuer Schritt für uns. Unsere Hotels haben in der Regel weniger als 100 Zimmer, mit 145 Zimmern liegen wir hier weit vorne", so Buss.
Entsprechend der Architektur der Fischhallen werden die Zimmer unterschiedlich groß sein und individuell gestaltet werden. Für Inspirationen hätten die Planer unter andere das Museum "Windstärke 10" besucht.
"Das Wohnzimmer des Alten Fischereihafens"
Obwohl es keine öffentliche Gastronomie geben wird, soll das Hotel dennoch für "Nichtgäste" zugänglich sein. Das Ziel ist es, das "Wohnzimmer des Alten Fischereihafens" zu werden, erklärte der Henri-Geschäftsführer. Eine spezielle Mitgliedschaft soll es den Cuxhavenern ermöglichen, das Hotel als Coworking Space (Platz zum freien Arbeiten) zu nutzen. Zudem wird ein kleines Spa und Fitnessstudio angeboten. Die Lobby des Hotels wird auf Höhe des Bahlsen-Outlets entstehen.
Der erste Bauabschnitt umfasst neben der kompletten Modernisierung der historischen Fischhallen entlang der Präsident-Herwig-Straße auch die Sanierung der Kaimauer und der Netzhalle. Jörg Staiger, Geschäftsführer der AFH Alter Fischereihafen Cuxhaven GmbH, stellte die Entwicklungen vor und beantwortete zahlreiche Fragen der Cuxhavenerinnen und Cuxhavener. Vor die bisherige Kaikante soll in etwa zwei Metern Entfernung eine mit Wärmepumpentechnik kombinierte Spundwand gerammt werden. Das Hafenbecken würde dadurch minimal verkleinert. Der AFH-Geschäftsführer rechnet mit einem Baubeginn im Herbst.

AFH Cuxhaven: Bahlsen und Restaurants müssen umziehen
Eine Frage aus dem Publikum bezog sich auf die Mieter im AFH: Nicht betroffen seien die Fahrradvermietung und der kleine Buddelshop. "Alle anderen müssen noch umsiedeln oder Ersatzräume erhalten", so Jörg Staiger und meinte damit einen fischverarbeitenden Betrieb sowie zwei Restaurants und den Bahlsen-Fabrikverkauf.
Nicht zuletzt zählt auch die Netzhalle auf der anderen Hafenseite zum ersten Bauabschnitt. Jörg Staiger berichtete von den Tücken des Bauens im Denkmalschutz und über die Überlegungen, die geplante Veranstaltungshalle für bis zu 500 Personen mit einer Markthalle zu verbinden.