Seit 2022 arbeite die Stadt Cuxhaven intensiv an einer verbesserten Infrastruktur, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Symbolbild: dpa/Zacharie Scheurer
Seit 2022 arbeite die Stadt Cuxhaven intensiv an einer verbesserten Infrastruktur, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Symbolbild: dpa/Zacharie Scheurer
Sicher unterwegs

Rad-Infrastruktur bestimmt Sicherheit bei E-Scootern: Stadt Cuxhaven bezieht Stellung

von Lennart Keck | 17.10.2023

Eine ausgebaute Rad-Infrastruktur sei maßgeblich für die Reduzierung von Unfällen bei E-Scootern. Die Stadt Cuxhaven äußert sich zu Maßnahmen für eine sichere Infrastruktur. Außerdem: E-Scooter-Verleih spricht über Pläne für den Standort Cuxhaven.

In der vergangenen Woche ereignete sich in Groden ein Unfall, bei dem eine 15-jährige E-Scooter-Fahrerin lebensgefährlich verletzt wurde. Am Montag teilte Polizeisprecher Carsten Bode mit, dass die Jugendliche inzwischen außer Lebensgefahr sei. Der Vorfall warf die Frage auf, welche Maßnahmen dazu beitragen könnten, das Risiko solcher Unfälle in Zukunft zu verringern.

Gabriele Mercier von der Verkehrswacht Cuxhaven empfiehlt unter anderem eine Helmpflicht für E-Scooter-Fahrer. Und auch der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat auf seiner Website eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen mit E-Scootern veröffentlicht. Unter anderem weist der Automobilclub darauf hin, dass eine gut ausgebaute Fahrradinfrastruktur entscheidend für die Verkehrssicherheit ist.

Maßnahmen für eine sichere Infrastruktur in der Stadt Cuxhaven

Die Stadt Cuxhaven hat bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Radverkehr zu fördern und die Sicherheit zu erhöhen, erklärt Pressesprecher Marcel Kolbenstetter. Bereits im Februar 2022 wurde das Radverkehrskonzept auf den Weg gebracht, um den Straßenverkehr in Cuxhaven klimafreundlicher zu gestalten. "In diesem umfangreichen Konzept wird unter anderem der Verkehr analysiert und Maßnahmen beziehungsweise Potenziale herausgearbeitet, auch um die Infrastruktur zu verbessern", so Kolbenstetter. "Da die E-Scooter im Straßenverkehr wie Fahrradfahrende bewertet und behandelt werden, profitieren auch die E-Scooter von den Maßnahmen."

Dazu zählen unter anderem der neu eröffnete Radweg zwischen Holte-Spangen und Altenwalde sowie der für Radfahrer umgestaltete und verbreiterte Brunnenweg in Brockeswalde. Außerdem wurde die Duhner Allee für mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende umgebaut. Dies seien nur wenige Beispiele, die zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen sollen. Weitere Maßnahmen sollen folgen, so der Pressesprecher.

Gewerbliche E-Scooter in der Innenstadt in Cuxhaven

Derzeit sind in Cuxhaven nur private Elektromobile im Straßenverkehr unterwegs. Ende 2020 erhielt die Stadt die Anfrage von zwei Verleihfirmen für Elektromobile. Unter anderem der Anbieter von Sharing-Angeboten für E-Mikromobilität "LimeBike GmbH" erkundigte sich damals nach der Möglichkeit, E-Scooter in den Bereichen Innenstadt, Duhnen, Döse, Grimmershörn und Groden anzubieten. 2021 stellte "Lime" den konkreten Antrag auf Genehmigung von über 70 E-Scooter-Abstellplätzen.

Sicherheit gehe bei der Planung vor

Nach Ansicht des Ausschusses für Stadtentwicklung, Verkehr, Bauen und Demografie der Stadt Cuxhaven ist die Verkehrssicherheit bei dieser Planung jedoch nicht ausreichend gewährleistet. "Um das Stadtgebiet nicht zu überfrachten, ist seitens der Verwaltung beabsichtigt, nur etwa 35 Abstellstandorte zu genehmigen", heißt es in der Sitzungsvorlage.

"Vermutlich auch aufgrund der von der Stadt vorgegebenen Vorgaben zu den fixen Abstellstandorten haben die E-Scooterverleiher bisher keine konkreten Anträge bei der Stadt gestellt", so der Pressesprecher Stadt Cuxhaven, Marcel Kolbenstetter.

Ende 2020 hatte der E-Scooter-Verleiher "Lime" bei der Stadt Cuxhaven nach Möglichkeiten als Standort nachgefragt. Seit 2021 habe es jedoch keine konkreteren Anträge mehr gegeben. Symbolbild: dpa/Daniel Reinhardt

Sind die Pläne des E-Scooter-Verleihs für den Standort Cuxhaven gecancelt?

Auf Nachfrage unseres Medienhauses, warum das Projekt in Cuxhaven bisher nicht weiter verfolgt wurde, erläuterte ein Lime-Sprecher: "Regelmäßig wird evaluiert, was im Rahmen der örtlichen Regulierungen machbar ist. Dabei achten wir vor allem darauf, dass ein in der Langfristigkeit nachhaltiger, effizienter und wirtschaftlich sinnvoller Betrieb gewährleistet ist." Das sei als privatwirtschaftliches Unternehmen, das im Gegensatz zu anderen öffentlichen Mobilitätsformen frei von staatlichen Subventionen ist, gerade bei kleinen und mittelgroßen Städten nicht immer einfach, so der Sprecher. Was genau im Fall von Cuxhaven innerhalb der vergangenen drei Jahre passiert ist, konnte der Mitarbeiter des Verleih-Unternehmens nicht erklären - es gäbe allerdings keine Pläne, in der nächsten Zeit Cuxhaven als Standort weiter in Erwägung zu ziehen.

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Lennart Keck

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