
Warnung an Tierhalter: Polizei sichert möglichen Giftköder in Sahlenburg
Ein verdächtiger Fund in Sahlenburg rief am Wochenende die Polizei Cuxhaven auf den Plan. Eine Spaziergängerin entdeckte am Sonntag einen möglichen Giftköder. Wie die Beamten nun vorgehen.
Für eine Spaziergängerin endete ein Sonntagnachmittag in Sahlenburg abrupt, als sie auf der Höhe des Waldfreibades etwas Verdächtiges am Wegesrand entdeckte. Ein Foto, das rasch in den sozialen Medien die Runde machte, zeigt rohes Fleisch, eingewickelt in ein Taschentuch - durchsetzt mit gelben Kügelchen und Ästen. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Viele Nutzerinnen und Nutzer vermuteten schnell einen gezielten Versuch, Hunden oder anderen Tieren Schaden zuzufügen - eine altbekannte Sorge in der Gegend.
Polizei schaltet sich ein
Die Polizei Cuxhaven handelte umgehend und sicherte den vermeintlichen Giftköder. "Der Fund wurde sichergestellt, und es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet", erklärt Polizeisprecher Stephan Hertz auf Nachfrage. Trotz einer erneuten Durchsuchung des Geländes seien weder Zeugen noch weitere verdächtige Gegenstände entdeckt worden.
Ob der Fund noch zur Analyse eingeschickt wird, bleibt vorerst unklar. "Das entscheidet die zuständige Sachbearbeitung", so Hertz. Doch auch der Nachweis einer Substanz würde strafrechtlich oft keine erheblichen Fortschritte bringen, heißt es weiter.
Tierärztliche Einschätzung des verdächtigen Fundes
Cuxhavener Tierärztin Dr. Micaela Peters kann nach Sichtung des Bildes nicht genau beurteilen, um was es sich handelt. "Vielleicht, wenn man es genau vor Augen hat", erklärt sie. Viele Menschen würden nach ihren Angaben oft sofort an Gift denken, jedoch handele es sich in den meisten Fällen eher um Fremdkörper oder Dinge wie Maiskolben und Kastanien. Um auf Nummer sicher zu gehen, sei eine Analyse notwendig.
Da der Polizei bisher nicht gemeldet wurde, dass Tiere in diesem Fall zu Schaden gekommen sind, gehen die Ermittler von einem versuchten Delikt aus. "Rechtlich gesehen handelt es sich hier um den Verdacht einer versuchten Sachbeschädigung, da Tiere im juristischen Sinne als Objekte gelten", erklärte Hertz.
Warnung an die Tierhalter
Dennoch betont die Polizei, dass die Lage ernst genommen werden muss. "Wir gehen von einer vorsätzlichen Tat aus. Wer so etwas auslegt, handelt bewusst und nimmt in Kauf, dass Tiere verletzt oder getötet werden", erklärte Hertz weiter. Solche Vorfälle würden leider häufig nicht zur Anzeige gebracht, obwohl sie regelmäßig in den sozialen Medien gemeldet werden.
Der Polizeisprecher rät Spaziergängern deshalb, besonders vorsichtig zu sein und verdächtige Gegenstände oder Vorfälle in jedem Fall sofort zu melden. "Es ist wichtig, dass die Polizei verständigt wird, nicht erst, wenn ein Tier verletzt wurde."