Mutmaßlich in einer Nacht- und Nebelaktion wurde die Mauer im vorderen Bereich des Schlossgartens mit diversen Graffiti beschmiert. Foto: Eitzen-Fischer
Mutmaßlich in einer Nacht- und Nebelaktion wurde die Mauer im vorderen Bereich des Schlossgartens mit diversen Graffiti beschmiert. Foto: Eitzen-Fischer
Sachbeschädigung

Schmierereien im Cuxhavener Schlossgarten hören nicht auf - Vorsitzende ist sauer   

von Maren Reese-Winne | 25.11.2025

Melanie Eitzen-Fischer, Vorsitzende des Vereins "Bürger für das Schloss Ritzebüttel" in Cuxhaven ist wütend und traurig. Wieder ist die Mauer des Schlossgartens mit Graffiti beschmiert worden - ausgerechnet kurz vor Beginn des Weihnachtsmarkts.

Zum wiederholten Mal ist die Mauer im Schlossgarten (im Volksmund "Klagemauer") mit Graffiti beschmiert worden. Ausgerechnet  jetzt, wo ab Donnerstag Tausende Besucherinnen und Besucher auf dem Weihnachtsmarkt rund ums Schloss erwartet und dabei auch den Schlossgarten durchqueren werden.

Die Stadt hat zwar umgehend die Entfernung der Schriftzüge in Auftrag gegeben, jedoch wird es voraussichtlich bis zum 4. Dezember dauern, bis die Arbeiten erledigt werden können.

Geltungsbedürfnis, bewusste Sachbeschädigung, Statement oder einfach Gedankenlosigkeit? Über die Hintergründe kann Melanie Eitzen-Fischer nur mutmaßen. Auf jeden Fall wurde der Schriftzug "ssk" mindestens viermal auf die Mauer gesprüht und dazu noch einige andere Motive wie das Wort "Love".

Zutiefst respektlos findet die Vereinsvorsitzende die Schmierereien: "Wir stecken so viel Arbeit in die Pflege dieses Geländes, das letzten Endes ja allen Cuxhavenern gehört. Und es ist ja nicht nur an dieser Stelle." Während Ehrenamtliche und Schausteller alles daran setzten, den Gästen etwas zu bieten, widmeten sich andere offenbar nur der mutwilligen Beschädigung städtischen Eigentums. "Jede neue Schmiererei trifft uns und alle - die Menschen, die den Ort als Oase der Ruhe nutzen, aber auch diejenigen, die sich für den Erhalt des Schlosses und seines Ensembles einsetzen."

Mit dem Thema illegaler Graffiti haben sich so gut wie alle Gemeinden auseinanderzusetzen. Und sie machen sich Gedanken darüber, wie das abgestellt werden könnte. Die Stadt Cuxhaven hat beim Bau des Skateparks darauf reagiert: Auf einer großen Trennwand zum Bahnhof und den Gleisen kann ganz legal gesprayt werden - jederzeit.

Der Auftakt wurde sogar durch die Künstler Jimmy Albrandt und Niels Hertel begleitet. Auch diverse  Präventionsprojekte haben sich schon mit dem Thema Graffiti beschäftigt. In Süderwisch entstand so eine farbenfrohe Garagenrückwand. 

Der Skatepark sei nicht nur eine Sportstätte, erklärte Stadtjugendpflegerin Svenja Plock bei einem der Sommerfeste dort und bezeichnete ihn als "Ort zum Austauschen und Ausprobieren, zum Kennenlernen unterschiedlicher Lifestyles und Kulturen." Vor allem aber auch als Ort des Respekts und voneinander Lernens: "Hier kommen Alt und Jung zusammen. Auf so einer Anlage herrschen ungeschriebene Gesetze. Die Jüngeren lernen durch Anschauen, wie sie sich richtig verhalten und nicht miteinander ins Gehege kommen." Das gilt nicht nur für das Skaten: Auch beim Sprayen gelten Gesetze. So hat sich gezeigt, dass besonders gelungene Motive (natürlich nur solche, die sich legal auf der Wand befinden) eine Schonfrist erhalten, bevor die nächste Schicht Farbe dem Werk ein Ende macht.   

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Maren Reese-Winne
Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Musik und Lesung in St. Petri

Ensemble "faux pas" begeistert Cuxhaven mit Tango und Lyrik

Das Ensemble "faux pas" fusioniert in Cuxhaven Klassiker der Literatur mit der leidenschaftlichen Welt des Tangos und schafft eine unvergessliche Symbiose aus Musik und Poesie. Ein Abend voller Emotionen und meisterhafter Klänge.

Zusammenrücken in Europa

Schule am Meer in Cuxhaven und Schweden: Erasmus - ein langer Weg, der sich lohnt! 

von Redaktion

Dieses Projekt war alles andere als selbstverständlich: Erstmals empfing die Schule am Meer, Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung aus Cuxhaven, 13 Kolleginnen und Kollegen aus Göteborg zu einem bereichernden Austausch.

Ungerechtigkeit und Überlastung

Ehemaliger Cuxhavener Schulleiter: Wer die Nöte verschweigt, hilft den Schulen nicht

von Maren Reese-Winne

Bis zum Sommer 2016 leitete Klaus Gilg die Wichernschule in Cuxhaven, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, die in Niedersachsen eingestellt worden ist. Dem Ruheständler ist es alles andere als egal, was heute mit dem Bildungssystem los ist.

Möglichkeiten und Herausforderungen

"Maritime Sicherheit ist stärker gefährdet": Politiker besuchen das MSZ in Cuxhaven

von Redaktion

Bastian Ernst, Mitglied des Bundestages und Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion für die Marine, hat gemeinsam mit Christoph Frauenpreiß, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Cuxhaven-Stade II, das Maritime Sicherheitszentrum (MSZ) besucht.