Zieht Osterfeuer nach Cuxhaven-Duhnen? Touristiker aus Döse verteidigen Traditionen
"Döse und das Osterfeuer - das gehört zusammen": In einem Pressegespräch stellten zwei Touristiker ein paar Dinge klar. Thomas Kratzenberg und Ronny Reichenbecker sprachen auch "Baustellen" an, die aus ihrer Sicht längst hätten behoben werden müssen.
Es könne nicht sein, dass man eine Debatte um das Osterfeuer nähre - nur, um die Veranstaltung womöglich nach Duhnen zu verlegen, betonte Ronny Reichenbecker, Betreiber des Strandhauses Döse. Die Feier, die (anders als berichtet) nicht von der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH, sondern in den wesentlichen Teilen von ihm ausgerichtet worden sei, hätte der überwiegende Teil der geschätzt 3000 Gäste am Döser Strand als gelungenes Event erlebt.
Dass es bei der erwähnten Besucherzahl vor dem Bratwurstgrill zu Wartezeiten käme, liege in der Natur der Sache und sei bei anderen Großveranstaltungen nicht anders. "Nur, dass dort niemand darüber spricht", sagte Reichenbecker, der im Rahmen eines Pressegesprächs außerdem Wert auf die Feststellung legte, dass auf dem Sand vor seinem Lokal ausschließlich Tannenbäume verbrannt würden - rückstandsfrei und unter fachlicher Aufsicht der Ortsfeuerwehr.
"Das Osterfeuer gehört hierher"
"Das Osterfeuer gehört hierher", bekräftigt auch Thomas Kratzenberg, 1. Vorsitzender des Verkehrsvereins Döse, und sprach von einer Traditionsveranstaltung für den Kurteil. Aus Sicht örtlicher Gastgeber steht man hier nach wie vor hinter den Duhnern zurück; als Beispiel nannten Reichenbecker und Kratzenberg die Ausstattung mit Lampen an der vor dem Strandhaus verlaufenden Promenade, wiesen aber auch auf den Zustand des binnendeichs gelegenen Parkplatzes hin: Längst schon hätte die Fläche asphaltiert werden müssen; "Wir vom Verkehrsverein", so Kratzenberg, "reden seit Jahren darüber".
Auf Nachfrage der CN/NEZ-Redaktion teilte die Stadtverwaltung zu Wochenbeginn mit, dass man das Thema im Rathaus durchaus auf dem Schirm habe. Versuchen wolle man, in den Doppelhaushalt 2025/26 entsprechende Mittel einzustellen, antwortete Stadt-Pressesprecher Marcel Kolbenstetter, der darüber hinaus auf die Verkaufswagen am Rand der Stellfläche einging: Es handele um insgesamt sieben Stände, deren Betreiber jeweils über eine Sondernutzungserlaubnis verfügen. Beschwerden würden der Stadt nicht vorliegen.
Anstatt zu meckern möchten die Döser Touristiker vor allem die Frage diskutieren, was im Jahr 2023 noch zeitgemäß ist. Das geht aus Sicht vieler Einheimischer bei der Bebauungsdichte mit Ferienimmobilien los, andere argumentieren, dass die Grenzen des touristischen Wachstums erreicht seien. "Wir sind zu wenige für zu viele Urlauber", räumt Reichenbecker (auf Themen wie Fachkräfte oder Angebot und Nachfrage bezogen) ein. Und so froh man sei, in Döse eine Musikmuschel zu haben, entspreche die Art der Beschallung doch längst nicht mehr jedermanns Geschmack - auch wenn man als Pächter im Zweifelsfall dafür zahle.
Spielmannszug könnte in Zukunft rotieren
Olaf Raffel, Geschäftsführer der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH (NC), sprach in diesem Zusammenhang von einer Kostenbeteiligung der Gastronomen, bei Auftritten, die über das von der NC finanzierte Basisprogramm hinausgehen. Er kündigte an, dass eine bessere Ausleuchtung der Promenade im genannten Abschnitt in Planung sei und stellte seinerseits klar, dass sein Haus beim Osterfeuer lediglich Veranstalter der Fackelzuges sei. Sollte sich in Gestalt der Duhner ein zweiter Verkehrsverein dazu entschließen, ein eigenes Osterfeuer abzubrennen (bis 2019 gelebte Praxis), werde man den Spielmannszug im turnusmäßigen Wechsel mit Döse einsetzen.
Eine Feuershow, die zu Corona-Zeiten am Strandhaus geboten wurde, entfällt laut Raffel angesichts der Wiederaufnahme der Osterfeuer-Tradition. "Es gibt aktuell aber keine Pläne, diese Veranstaltung in die Sparkassen-Beach Arena zu verlegen", trat der NC-Geschäftsführer anderslautenden Gerüchten entgegen.