
Historische Slippen-Brücke in Cuxhaven verschwindet: Exklusive Bauarbeiten-Einblicke
In Cuxhaven wird die Slippen-Brücke abgerissen und macht den Weg frei fürs Deichband-Projekt. Der spannende Start der Arbeiten markiert einen Meilenstein für die Stadt - und sorgt für reges Interesse. Exklusive Einblicke in die Arbeiten - mit Fotos.
Ohne Lärm und Staub geht es nicht über die Bühne, wenn der kleine Kraftprotz "CAT 320 F" der Abrissfirma Bodo Freimuth richtig loslegt. Pünktlich um 8.30 Uhr setzte der Baggerfahrer an diesem frühen Mittwochmorgen (11. Dezember 2024) die grobe Betonschere an den ersten Pfeiler des Brückenbauwerkes am Cuxhavener Slippen.

Erste Stahlstreben werden unter der grauen Betonhülle sichtbar. Feiner Betonstaub wabert in Richtung einer kleinen Schar von Zaungästen, die den finalen Auftritt der Brücke von ihren sicheren "Logenplätzen" aus verfolgen. Unbeirrbar frisst sich derweil das schwere Baugerät weiter durch den Pfeiler.

Von der rot-weißen Bauabsperrung beobachtet an diesem eiskalten Morgen auch eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hafenbetreibers Niedersachsen Ports und der Stadt Cuxhaven den Beginn des Endes der Slippen-Brücke, die aus dem Jahr 1984 stammt.

Abrissfachleute haben den Abbruch minutiös geplant
Die Abrissfachleute aus Bülkau haben den Abbruch minutiös geplant. Tage zuvor hatten sie fünf alte Fluttore ausgebaut und eine Deichtreppe entfernt. Auch sogenannte Betonauflader und Betonstützwände wurden bereits beseitigt und das Material fachgerecht sortiert und entsorgt. Tags zuvor hatten Arbeiter die Geländer der Treppenanlage, die rechts- und linksseitig zur Brücke führten, sowie die metallenen Handläufe der Slippen-Brücke abgebaut.

Die Erde bebt für einen kurzen Augenblick
Die Blicke einiger "Baustellen-Spotter" scheinen sich zu verengen. Leicht kneifen einige der Anwesenden die Augen zusammen. Jetzt ist der erste Pfeiler durchtrennt und die rechte Hälfte der Brücke rauscht lautstark in Richtung Straße. Es gibt einen riesigen Rums. Für den Bruchteil einer Sekunde scheint die Erde zu beben. Die Staubwolke wird größer und vermischt sich mit der eiskalten Morgenluft. Die einst 46 Meter lange Brücke inklusive Treppenanlage ist Geschichte!

NPorts-Niederlassungsleiter Knuth Kokkelink und die Bauleiterin scheinen zufrieden. Und auch Marco Lammers und Anja Stute von der Stadtverwaltung haben der Temperatur zum Trotz ein freundliches Lächeln aufgesetzt: Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung des Baubeginns für das "Deichband Cuxhaven" ist gegangen. Schon zu Beginn des Jahres 2025 soll mit weiteren vorbereitenden Bauarbeiten für das Projekt begonnen werden.


Durchfahrt am Ende der Deichstraße bald wieder möglich
Die tonnenschwere Konstruktion ist wie gewünscht auf die darunter liegende Straße gestürzt. Zum Schutz der Fahrbahndecke haben die Facharbeiter dort zunächst ein sogenanntes Geogitter aufgelegt und darüber großzügig ein mehrere Tonnen schweres Splittgemisch verteilt. In dieser Woche und der kommenden Woche sollen die Betonteile weiter zerlegt, sortiert und fachgerecht entsorgt werden.

Wenn alles nach Plan läuft, dann könnte die Durchfahrt an dieser Stelle noch vor Weihnachten wieder freigegeben werden. Der grobe Teil der Arbeiten ist erst einmal geschafft.





