
29 Jahre Freundschaft mit St. Broladre
Gruppe aus Neuenkirchen war zu Gast in der Bretagne / Auch das diesjährige Wiedersehen in Frankreich war von großer Herzlichkeit geprägt
teevorsitzenden Dominique Fourrier.
Dabei geht es um das spielerische
Kennenlernen von Neuenkirchen
mit verschiebbaren Abbildungen
und Zeichen in deutscher
Sprache. Wie in jedem Jahr beendeten
die kommunalen Gemeindevertreter
das Pfingsttreffen mit
einer kleinen Rede. Bürgermeister
Ingo Tietje bedankte sich sehr
herzlich für den diesjährigen
Empfang und lud die bretonischen
Freunde zum Gegenbesuch
in 2019 nach Neuenkirchen ein,
um gemeinsam das 30-jährige Bestehen
zu feiern.
Jedes Jahr zu Pfingsten besuchen
sich die Bewohner aus den
kleinen Gemein-den Saint Broladre
(Bretagne) und Neuenkirchen
(Niedersachsen), wohnen und
schlafen bei ihnen, essen und trinken,
plaudern, lachen und singen
zusammen. Manchmal weinen
und trauern sie gemeinsam, so als
Freunde uns verließen, Marcel,
Jean-Yves, Patrick, Pierre, René.
Aus den Treffen zu Pfingsten für sie etwas Großes entstanden,
sie sind am Ziel eines Weges, den
die hohe Politik zu gehen versucht
– sie sind Europäer.
Uwe Warrings, Partnerschaftskomitee
Neuenkirchen
eben gehörten Vortrag der Vorsitzenden
des Fördervereins, Madame
Arias-Petit, munter zu diskutieren,
während der Blick über das
weite Deichvorland bis zum Mont
Saint Michel einerseits und zum
Pointe de Grouin bei Cancale andererseits
schweifte. Bald nahte
der Abschied, und Gastgeber und
Gäste fanden sich zur letzten diesjährigen
Veranstaltung in einem
Restaurant in St. Broladre ein, um
gemeinsam zu essen.
Als sichtbaren Ausdruck der
partnerschaftlichen Verbundenheit
und innigen Freundschaft
überraschte uns der Präsident des
Partnerschaftskomitees St. Broladre,
Dominique Fourrier, mit einem
schicken Transparent, das
beide Vorsitzenden sichtlich vergnügt
hoch in den Saal reckten.
Die charmante Sängerin und Musiklehrerin
in St. Broladre, Marielle
Roch, sorgte für reichlich
Gesang und gute Stimmung im
Saal und ließ sogar beide Nationalhymnen
singen. Das konnte
schon mal die eine oder andere
Gänsehaut erzeugen.
Bevor die obligatorischen Flaschen
ausgetauscht wurden, überreichte
Iris Grossmann ein selbst
gebasteltes Lernspiel für die Kinder
in St. Broladre an den Komi-
September 1488 bereits mit zwölf
Jahren in der Kathedrale von Rennes
zur Herzogin der Bretagne inthronisiert
wurde. Zwei Jahre später
wird die nunmehr vierzehnjährige
Anne nach einigen Turbulenzen
mit König Karl VIII. verheiratet
und im Februar 1492 zur Königin
von Frankreich gekrönt.
Die Kultfigur der Bretagne
Die Herzogin Anne ist neben den
Heiligen die weltliche Kultfigur
der Bretagne. Sie regierte die Bretagne
nur ein einziges Jahr. Dabei
traf sie oftmals einsame und zum
Teil harte Entscheidungen, aber
Anne war fromm, begab sich auf
Wallfahrten und gab reichlich
Geld für Kirchen- und Schlösserbau
aus. Im Gegensatz zu den
meisten Frauen ihrer Zeit war sie
sehr gebildet, sprach zum Beispiel
mehrere Sprachen, und sie wollte
trotz widrigster Umstände und ihres
Ranges als Königin von Frankreich
partout nicht auf den Titel
„Herzogin der Bretagne“ verzichten.
Nach ihrem Tod fiel die Bretagne
an Frankreich, doch die
Bretonen haben Anne für immer
in ihr Herz geschlossen.
Ein kleiner Imbiss beschloss unseren
Besuch dieser heiligen Stätte
und gab uns Gelegenheit, den
in die Vergangenheit zurück. Oft
schon waren wir bei der von den
Menschen der Region hochverehrten
Kapelle Saint-Anne. Es ist
ein einsamer Ort, um den sich die
Legenden ranken. In ihrem Ursprung
sollte die Kapelle die Seeleute
des Landes schützen – sie
wacht über die Stimmungen des
Meeres, sagt die Legende. In der
Zeit der Französischen Revolution
gab es eine gewaltige Flut, die
Deiche brachen, und das Wasser
überflutete Land und Häuser. Die
Kapelle der „Heiligen Anna“ blieb
dabei fast unversehrt, doch das
Wasser grub unter ihr einen großen
Keller und erschütterte die
Fundamente. Daher kommen die
seltsamen Klänge des unterirdischen
Sturms, die manchmal an
diesem legendären Ort zu hören
sind. Diese und noch mehr Geschichten
erzählte uns Madame
Fabienne Arias-Petit, Vorsitzende
der Association „Les Amis de la
Chapelle Sainte-Anne de la Grève“
(Verband der Freunde der Kapelle),
bei unserem Besuch dieser
heiligen Stätte.
Namensgeberin für die Kapelle
ist die äußerst beliebte und hochverehrte
Anne de Bretagne, die
fünf Monate nach dem Tod ihres
Vaters François II. (Franz II.) im
te du Jerzual spazierten wir durch
die dicke Stadtmauer, erreichten
kurze Zeit später den Fluss und
konnten das 1852 erbaute Viadukt
bewundern, welches das
Flusstal beeindruckend überspannt.
Im Restaurant angekommen,
sorgte ein hervorragendes
Essen und ein junger Musiker mit
seinem „Bandoneon“ für eine
ausgelassene Stimmung. Auf unnachahmliche
Art bediente er sein
Instrument und animierte so alle
Besucher, die Lieder aus dem ausgegebenen
„Carnet de Chansons“
(Liederbuch) zu singen. Gegen
Mitternacht wurde die Heimreise
nach St. Broladre angetreten,
nicht ohne noch einen Blick auf
das in einem fantastischen Blau
angestrahlten Viadukt zu werfen.
Es ist eine liebe und von allen
Freunden unterstützte Tradition,
dass der Pfingstsonntag den Familien
gehört, um auch mal Zeit für
sich zu haben, um vielleicht einen
gemeinsamen Ausflug in die nähere
Umgebung zu machen oder
um den herrlichen Tag einfach auf
der sonnigen Terrasse mit Freunden
zu verbringen, gemeinsam zu
essen und ein Gläschen dabei zu
trinken.
Der Pfingstmontag führte uns –
wie der Ausflug nach Dinan – weit
Zum Weihnachtsfest und bevorstehenden
Jahreswechsel grüßen die
Neuenkirchener Einwohner ihre
Freunde in St. Broladre und wünschen
ihnen zum Jahreswechsel besinnliche
Tage, Gesundheit, Glück
und viel Erfolg im neuen Jahr 2019.
Mit großer Freude und Dankbarkeit
denken die Neuenkirchener an die
schöne Zeit seit 1989 zurück.
Auch das diesjährige Wiedersehen
in Saint Broladre war von
großer Herzlichkeit geprägt. Vom
überaus liebevollen Empfang der
Schulkinder am Eingang zum
Vallée de Riskop mit dem in deutscher
Sprache gesungenen Begrüßungslied
und der kleinen Reiterstaffel
mit ihrem Bürgermeister an
der Spitze, über den Besuch der
einzigartigen Altstadt von Dinan,
der Besichtigung der historischen
Kapelle Sainte Anne auf dem
Deich bei Cherrueix bis hin zur
Abschlussveranstaltung am
Pfingstmontag reihten sich die
Höhepunkte aneinander, zu denen
auch das mit großer Begeisterung
ausgetragene „Palet“-Championnat
gehörte, bei dem die beiden
Vorjahressieger Liliane Bourout
und Louis Dépres ihren Titel
verteidigen konnten.
Der gemeinsame Ausflug führte
uns zusammen mit den bretonischen
Gastgebern in die mittelalterlich
erhalten gebliebene Handelsstadt
Dinan. Direkt unter dem
Denkmal des Ritters und Volkshelden,
Bertrand DuGuesclin, begann
unsere überaus informative
Führung durch die fantastische
und beeindruckende Altstadt.
Die Händler und Handwerker,
die Messen und Märkte, die Dinan
über Jahrhunderte zum wichtigsten
Wirtschaftszentrum im Pay
de Rance machten, können sich
über die Zeit retten, und mit dem
touristischen Zeitalter beginnt gar
ein neuer Aufschwung. Heute hat
Dinan ungefähr 14 000 Einwohner
und der französische Staat
verlieh der tausend Jahre alten
Stadt die Auszeichnung „Ville
d’art et d’histoire“ (Stadt der
Kunst und Geschichte).
Das gemeinsame Abendessen
sollte unten am Hafen in einem
unmittelbar an der Rance gelegenen
Restaurant eingenommen
werden. Der Weg dorthin führte
durch die steilen Gassen, die früher
die Hauptverkehrsadern zum
Hafen darstellten. Durch die Por-
Die Neuenkirchener Reisegruppe vor der Abfahrt nach St. Broladre (Bretagne)
Bonjour St. Broladre
29 ans de jumelage Neuenkirchen – St. Broladre
Saint Broladre, au président du
comité Dominique Fourrier. s’agit de faire connaissance Neuenkirchen en jouant, avec différents
dessins et images, en allemand.
Comme chaque année, on
clôtura la rencontre de la Pentecôte
avec un petit discours des représentants
des commu- nes. Le
maire Ingo Tietje remercia très
chaleureusement pour l’accueil invita les amis bretons à la prochaine
rencontre à Neuenkirchen
en 2019, pour fêter ensemble les
30 ans de jumelage.
Chaque année à la Pentecôte,
les habitants des petites communes
Saint Broladre (Bretagne) Neuenkirchen (Basse Saxe) se retrouvent,
logent les uns chez les
autres, mangent et boivent, discutent,
rient et chantent ensemble.
Parfois ils pleurent et font leur
deuil ensemble quand des amis les
quittent, Marcel, Jean-Yves, Patrick,
Pierre, René. De ces rencontres
à la Pentecôte est née une
grande chose; c’est un aboutissement
que la haute politique essaie
d’atteindre: ils sont Européens.
Uwe Warrings
donna l’occasion de discuter
abondamment de l’exposé de la
présidente de l’association, Madame
Arias-Petit, tandis que nos
regards vagabondaient sur la vaste
étendue au-delà de la digue, jusqu’au
Mont Saint Michel d’un
côté et jusqu’à la Pointe du
Grouin près de Cancale de l’autre.
Le moment du départ approchait
et tous, hôtes et invités, se retrouvèrent
dans un restaurant de Saint
Broladre , pour participer à la dernière
cérémonie du séjour, et déjeuner
ensemble.
Comme signe d’amitié et de
profond attachement, le président
du comité de jumelage Saint Broladre,
Dominique Fourrier, nous
surprit avec une banderole très
chic que les deux presidents brandirent
très joyeusement dans la
salle. La charmante professeure
de musique et chanteuse de Saint
Broladre, Marielle Roch, veilla à
la bonne ambiance et fit beaucoup
chanter, même les deux hym- nes
nationaux, ce qui donna à certains
la chair de poule. Avant
l’échange traditionnel de bouteilles,
Iris Grossmann remit un jeu,
„self-made“, pour les enfants de
après quel-ques turbulences, avec
le roi Charles VIII et en février
1492, elle fut sacrée Reine de
France.
Une figure culte de la Bretagne
La Duchesse Anne est, à côté des
Saints, une figure culte de la Bretagne.
Elle régna sur la Bretagne,
avant son remariage, seulement
un an. Pendant ce temps, elle prit
souvent des decisions solitaires et
en partie dures, mais Anne était
pieuse, elle fit des pèlerinages et
donna beaucoup d’argent pour la
construction d’églises et de châteaux.
A l’encontre de beaucoup
de femmes de son époque, elle
était très cultivée et parlait par
exemple plusieurs langues. Malgré
des cir-constances défavorables
et sa position de Reine de
France, elle refusa toujours
d’abandonner son titre de „Duchesse
de Bretagne“. Après sa
mort, la Bretagne revint à la
France mais les Bretons gardèrent
Anne pour toujours dans leur coeur.
Pour eux, elle reste la „dugez
he botoù-koad“, la duchesse en
sabots. Un petit encas termina notre
visite de ce lieu saint et nous
tes nous ont conduits à la vénérée
chapelle Sainte Anne. C’est un lieu
solitaire entouré de légendes. A
l’origine la chapelle devait protéger
les marins du pays. Elle surveille
les humeurs de la mer, dit la légende.
Au temps de la Révolution
Française il y eut une marée violente
qui démolit la digue et inonda
le pays et les maisons. La chapelle
Sainte Anne resta intacte
mais l’eau creusa sous la construction
une grande cave qui endommagea
les fondations. C’est
pourquoi on entend parfois dans
ce lieu légendaire les sons étranges
de la tempête sous-marine. Madame
Fabienne Arias-Petit, présidente
de l’association „Les amis de
la Chapelle Sainte Anne de la Grève“
nous racon-ta cette histoire, et
encore bien d’autres lors de la visite
de ce lieu saint.
C’est la bien-aimée et vénérée
Anne de Bretagne qui donna son
nom à la chapelle. Cinq mois après
la mort de son père François II en
septembre 1488, à l’âge de 12 ans,
elle fut intronisée Duchesse de
Bretagne dans la cathédrale de
Rennes. Deux ans plus tard on maria
Anne, âgée alors de 14 ans et
me la ville a su trouver un nouvel
essor. Aujourd’hui, Dinan compte
environs 14.000 habitants et l’Etat
français a décerné le prix „ville
d’art et d’histoire“ à la ville millénaire.
Le dîner devait avoir lieu au port
dans un restaurant situé au bord de
la Rance. Nous sommes descendus
par des ruelles pentues qui étaient
autrefois la voie principale vers le
port. Nous sommes passés par la
Porte du Jerzual à travers le rempart
épais et avons atteint peu de
temps après le fleuve, d’où nous
avons pu admirer le viaduc construit
en 1852 qui enjambe la vallée
fluviale. Au res-taurant, un repas
délicieux et un jeune musicien
avec son bandonéon ont con-tribué
à une ambiance détendue. Il
jouait sur son instrument de façon
inimitable et encourageait tous les
clients à chanter à l’aide d’un carnet
de chansons. Vers minuit nous
avons repris le chemin de Saint
Broladre non sans jeter un dernier
regard au viaduc éclairé, un monument
fantastique.
C’est une tradition chère à tous
de passer le dimanche de la Pentecôte
dans les familles d’accueil. Il
s’agit d’avoir du temps pour soi et
d’entreprendre peut-être une excursion
dans la région, ou de profiter
de la journée sur une terrasse
enso-leillée avec des amis, de manger
ensemble et de déguster un verre.
Le lundi de Pentecôte nous a
conduit loin dans le passé (comme
l’excursion vers Dinan), comme
tant de destinations dans cette
Bretagne parfois sauvage et enchanteresse.
Souvent déjà nos hô-
Les habitants de Neuenkirchen
envoient à leurs amis de St. Broladre
leurs meil-leurs voeux pour
Noël et la nouvelle année; ils leur
souhaitent de bonnes fêtes, santé,
bonheur et succès pour 2019.
C’est avec joie et reconnaissance
que les habitants de Neuenkirchen
repensent aux belles rencontres
depuis 1989. Cette année encore
les retrouvailles à Saint Broladre
ont été très chaleureuses.
Que ce soit l’accueil des élèves à
l’entrée de la vallée de Riskop (un
joli chemin de ran- donnée) qui
ont chanté une chanson de bienvenue
en allemand, la petite parade
équestre avec le maire à sa tête,
la visite de la vieille ville de Dinan,
la visite de la chapelle historique
Sainte Anne sur la digue
près de Cherrueix ou la cérémonie
de départ, le lundi de la Pentecôte,
sans oublier le championnat
de palet qui a déclenché l’enthousiasme
général à la fin duquel les
champions de l’an dernier Liliane
Bourout et Louis Dépres ont pu
défendre leur titre, ce fut une série
de moments forts.
L’excursion commune avec nos
hôtes nous conduisit à Dinan, ville
commerçan-te médiévale très bien
conservée. Notre visite guidée très
informative commen-ça au monument
historique du chevalier Bertrand
Du Guesclin, héros national
et nous conduisit à travers la vieille
ville impressionnante.
Les commerçants et artisans, les
foires et marchés, qui ont fait pendant
des siècles de Dinan le centre
économique le plus important du
Pays de la Rance, ont pu tra-verser
le temps, et avec le siècle du touris-
Empfang der Neuenkirchener durch die Schulkinder im Schatten der Bäume
im Vallée de Riskop.
Die alte Handelsstadt Dinan: Ein herrlicher Blick von der alten Stadtmauer
auf die Rance und den Yachthafen der Stadt.