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Der kleinste Leuchtturm
mit zehn Metern Höhe
Den Bund der Ehe eingehen kann man
auch auf dem Wremer Leuchtturm „Der
Kleine Preuße“, wenn denn die Corona-
Pandemie endlich vorbei wäre. „Ich weiß
gar nicht mehr, was ein Fest ist, da es seit
zwei Jahren gar keins mehr gab“, bedauert
Ortsbürgermeister Hanke Pakusch.
Normalerweise gäbe es im Ort ein Osterfeuer,
der Maibaum würde aufgestellt und
Pfi ngsten versteigert. Ein Riesenevent
sei der Wremer Krabbentag, der Wremer
Markt, das Sportschipperfest, das Erntefest,
Schützenfest und der Weihnachtsmarkt.
Nicht zu vergessen, die „Grille“,
die jeden Mittwoch Gäste aus dem ganzen
Landkreis in den Kurgarten anlockte, so
Hanke Pakusch. Der Verkehrsverein hat
die „Grille“ über alle Grenzen bekannt gemacht
und kümmert sich liebevoll um die
Verschönerung von Wremen, indem viele
Rosen und Blumen angepfl anzt wurden
und gepfl egt werden.
Vereine vereinen
Die Infrastruktur sei in Ordnung. „Wir
haben hier eine Grundschule, die gerade
aufwendig saniert wurde, eine neu gebaute
Mensa und das Schulumfeld wurden
total neu gestaltet, mit ausreichend Parkplätzen.
Die Turnhalle wurde ebenfalls vor
ein paar Jahren saniert. Kindergarten und
Krippe sowie Freizeitstätte sind direkt an
der Schule“, erzählt der Ortsbürgermeister.
„Weiterhin hat der TUS, der Schützen-
und Tennisverein hier sein Domizil. Nicht
zu vergessen unsere Feuerwehr mit über
50 aktiven Kameraden. Auch hier gibt es
eine Kinder- und Jugendfeuerwehr. Der
Zusammenhalt im Ort, die gute Zusammenarbeit
der Vereine und der Feuerwehr
machen Wremen zu einem lebenswerten
Renate Grützner, Stellvertreterin des Ortsbürgermeisters, und Henning Siats,
Vorsitzender des Wremer Heimatkreises, sorgen engagiert dafür,
dass Wremen ein liebenswerter Ort ist.
Ort. Zu tun gibt es immer etwas. Für die
Zukunft müssen fast alle Radwege saniert
werden. Wremen bekommt ein Glasfasernetz,
das dringend gebraucht wird, wie uns
die Corona-Pandemie gezeigt hat. Und der
Bau eines Feuerwehrhauses steht auch an.
Bei uns gibt es einen Verbrauchermarkt,
einen Bücherladen, einen Bäcker und ein
Fischgeschäft. Mit mehreren Restaurants,
Cafés auch am Hafen ist die Versorgung
unserer Gäste gesichert. Es gibt viele
kleine Handwerksbetriebe und Gewerbetreibende.
Stolz sind wir darauf, hier einen
Zahnarzt, Kinderarzt, Internisten, einen
Krankengymnasten und eine Apotheke zu
haben“, so Hanke Pakusch.
Ein wunder Punkt sind fehlende Bauplätze
– ein Baugebiet für junge Familien. „Wir
versuchen seit Jahren hier Bauplätze zu
erschließen“, bedauert Hanke Pakusch.
Das wichtigste ist, Flächen für einen akzeptablen
Preis zu erwerben. „Die Regionalplanung
macht es uns schwer, neue
Wohngebiete zu entwickeln“, ergänzt
Renate Grützner, Stellvertreterin des
Ortsbürgermeisters. Die geborene Bremerhavenerin
war von 1982 bis 2014 Kinderärztin
mit einer Praxis in Wremen. Als
sie ihre Erwerbsarbeit beendet hatte, wurde
sie zur Ortsheimatpfl egerin gewählt.
Und kümmerte sich von da an um die Wremer
Chronik.
Renate Grützner, selbst sehr aktiv, ist angetan
von den Menschen mit ihrer Eigenwilligkeit
und deren großartigem Engagement
in vielen ehrenamtlichen Aufgaben
im Dorf. „Es gibt viele Aufgaben und Bereiche,
in die man sich einbringen kann“,
sagt sie. Auf die Frage, was Wremen wohnens
und lebenswert macht, antwortet
sie: die Menschen, die Lage, die Größe, die
Übersichtlichkeit und die Stadtnähe.
Auch Henning Siats fi ndet seinen Ort liebenswert.
„Bei Hochwasser auf der Bank
am Leuchtturm sitzen und sich den Wind
um die Nase wehen lassen. Surfer und
große Schiffe beobachten.“ „Oder mit dem
Fahrrad am Außendeich entlang fahren“,
ergänzt der Ortsbürgermeister.
Heidi Giesecke