
stellen. Das Hotel war inzwischen
gewachsen und ebenso
die Ansprüche der Gäste. Dem galt es nun
Rechnung zu tragen, um die erholsame
Kombination von Genuss und Wohlbefi nden
miteinander in Einklang zu bringen.
Ganz neu wurde gedacht und gebaut. Alles
wurde modern, elegant und edel.
Als erster Schritt wurde die Vergrößerung
des Gebäudes in Angriff genommen. 1977
erhielt es zur Deichseite hin einen Vorbau.
Die Zimmer verfügten nun über Bad und
Balkon. Doch damit nicht genug. 1980 eröffneten
Hans-Jürgen Heinrich und seine Frau
das Landhaus „Stutzi“ an der Nordstraße.
Die „Perle“ darin war ein eigenes Schwimmbad.
Zehn Jahre später erfolgte der Bau des
Apartmenthauses „Seeschlösschen“.
Durch den Kauf des angrenzenden Grundstücks
„Am Wattenweg“ wurde es möglich,
weitere Ideen zu verwirklichen. So
konnte das Haus durch den Admiralsfl ügel
erweitert werden, ein Schmuckstück,
das direkt an das Hotel gebaut wurde. Im
gleichen Zuge entstand die Tiefgarage.
Auch die Strandperle erfuhr eine weitere
Aufwertung – durch den Bau eines Pools
im Obergeschoss, der immer ein Traum des
Hoteleigners gewesen war und sich nun
umsetzen ließ.
Sämtliche Um- und Ausbauten des Luxusrefugiums
entsprangen der Vorstellung des
Besitzers, der planvoll, Schritt für Schritt,
seine Träume verwirklichte und die Realisierung
immer in den eigenen Händen
behielt. So konnte er seinem Lebenswerk,
einem noblen Ort der Ruhe, eine ganz persönliche
Handschrift mitgeben, die, geprägt
von Sinnlichkeit, bis in jeden Winkel
spürbar ist.
„Seit Februar bin ich sechs Jahre hier“,
blickt der heutige Geschäftsführer und Mitinhaber
Bernhard Dohne zurück, den eine
lange Freundschaft mit dem „Grandseigneur
des Hauses“, Hans-Jürgen Heinrich,
verbindet. „Wir kennen uns seit Anfang
2000 und haben uns über die Veranstaltungen
der ‚Chaine de Rotisseur‘ getroffen,
wo ich Mitglied bin“, berichtet Bernhard
Dohne. Man habe sich immer schon gut
verstanden. „Irgendwann hat mich Herr
Heinrich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen
könne, hier einzusteigen. Im Laufe der
nächsten Jahre entwickelten wir die Idee
weiter und haben 2015 Nägel mit Köpfen
gemacht. Dieses Hotel zu leiten, ist mir
eine Herzensangelegenheit“, betont er,
vom Ort geradezu infi ziert. „Und es ist mir
eine Ehre, die Verantwortung für dieses
Haus und seine Gäste zu übernehmen.“
Am 1. April 2020 hat er, zusammen mit dem
langjährigen Küchenchef Heiko Prinzhorn-
Köster, eine wahre Perle übernommen.
Nun ist es an den beiden geschäftsführenden
Gesellschaftern, das Hotel in die heutige
Zeit zu bringen. Die Herausforderung
dabei sei es, den noblen Charakter des
Hauses und die Klassik des Unternehmens
zu erhalten und gleichzeitig einen Modernisierungsprozess
einzuleiten, so Bernhard
Dohne. Es werde immer noch die Strandperle
sein und trotzdem ganz anders, verspricht
er. Der Charme des Unternehmens
werde auch im neuen „Bellevue“ spürbar
sein, da ist sich Bernhard Dohne sicher. Es
ist wie in der Natur: Das, was sinnvoll ist,
bleibt, indem es sich erneuert. Das Herz
öffnet sich dann ganz von selbst – mit unverstelltem
Blick aufs Meer. Joachim Tonn
Fotos: Tonn
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