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Renaissance der
Hapag-Hallen
Sie sind die einzige erhaltene und betriebsbereite
historische Passagier-Abfertigungsanlage in ganz Europa:
Cuxhavens Auswandererbahnhof
am Amerikahafen wurde um
1900 erbaut. Die seinerzeit größte
Reederei der Welt, die Hapag,
verlegte ihre Hamburg-Amerika-Linie auf
Betreiben ihres Passagierdirektors und
späteren Generaldirektors Albert Ballin
vom Hamburger Hafen in das seinerzeit
noch zu Hamburg gehörende Cuxhaven.
Die vielen Passagiere wurden mit Sonderzügen
zum Hafenbahnhof in die Hapag-
Hallen gebracht. Von hier aus brachen
viele von ihnen mit großen Ozeanriesen in
ein Leben in der neuen Welt auf.
Diese bewegte Geschichte um das historische
Gebäudeensemble, das sich heute
im Besitz von NPorts befi ndet, will das
Eventkontor Cuxhaven erhalten und mit
neuem Leben erfüllen. Das CUXJournal
sprach dieser Tage mit der Geschäftsführerin
Katja Cordes, die gemeinsam mit
einem Team von Kennern, Fachleuten
und Freunden an der Renaissance des
historischen Hapag-Hallen-Ensembles
mitwirken möchte. „Wir wollen den Hapag
Hallen ihr Gesicht zurückgeben.
Große Partys können viele andere Veranstalter
auch. Wir wollen den gewachsenen
Hafenbahnhof wieder einer richtigen
Aufgabe zuführen, die etwas mit
seiner bewegten Geschichte zu tun hat.
Das ist uns wichtig. Dafür erscheint uns
ein Dreiklang aus Kreuzfahrten, Auswanderer
Geschichte und gehobener
Kultur ein richtiger Weg zu sein“, sagt
Katja Cordes.
Die gut eingeführten Konzerte vom Verein
Jazz und Folk (JFC) Cuxhaven oder
Konzertformate mit der Big Band vom
Lichtenberg-Gymnasium seien dabei
natürlich ein „muss“ und sollen verdeutlichen,
dass die Hallen fest als Veranstaltungsort
im Bewusstsein der Bürger verankert
sind. „Wir wollen den Cuxhavener
Musikfreunden hier weiterhin ein Zuhause
bieten. Zudem habe ich eine wunderbare
Agentur aus Hamburg an der
Hand. Ein erstes Solokonzert mit Heinz
Rudolf Kunze hat soeben stattgefunden.
Darüber hinaus möchte ich gerne auch
eine Lesung mit Hannelore Hoger und
einem bekannten Harfenisten im Kuppelsaal
durchführen. Ich denke, derlei
Kulturveranstaltungen passen gut in
dieses Ambiente“, sagt Katja Cordes, die
künftig außerdem auch den benachbarten
Hanseaten-Saal regelmäßig bespielen
möchte.
„Der Saal soll ein wenig das Gesicht eines
kleinen Theaters bekommen. Ein
bisschen so wie das kleine ,Schmidtchen’
in Hamburg. Wir werden im Hanseaten-
Saal eine feste kleine Bühne installieren,
die auch technisch ordentlich ausgestattet
ist. NPorts hat gerade eine Reihe von
Renovierungsmaßnahmen im Hafenbahnhof
durchgeführt, darüber freuen
wir uns sehr. Ich möchte einfach, dass
die Cuxhavener diese schönen Hallen
künftig wieder etwas mehr für sich entdecken“,
sagt Katja Cordes, die in diesem
Bereich des Hafenbahnhofes gern auf
„kleine, aber feine Kleinkunstprogramme“
setzen möchte.
Auch die spannende Geschichte der Auswanderer
möchte das Eventkontor verstärkt
in den Mittelpunkt seiner Bemü-