
"Dringlichkeitsliste" im Kreis Cuxhaven: Zwei Maßnahmen nach hinten geschoben
Ende November hatte der Fachausschuss des Cuxhavener Kreistages einer "Dringlichkeitsliste" für Kreisstraßen-Sanierungen zugestimmt. Zwei Maßnahmen - in Cuxhaven und Hechthausen - rangierten dort sehr weit oben. Doch daraus wird nichts. Warum nicht?
Erst Ende November hatte der zuständige Fachausschuss des Kreistages Cuxhaven einer "Dringlichkeitsliste" für Erhaltungsmaßnahmen an Kreisstraßen zugestimmt. Zwei Maßnahmen - in Cuxhaven und Hechthausen - rangierten dort sehr weit oben. Doch auf absehbare Zeit kommt es nicht zur Umsetzung. Andere Straßen und Radwege erhalten nach Informationen unserer Redaktion jedoch den Vorzug. Aber warum?
Wer durch das Cuxland fährt, kennt viele Beispiele, die sich unter dem Begriff "Sanierungsstau" zusammenfassen lassen. Das gilt nicht nur, aber auch, für Straßen, Radwege und Brücken, die der Landkreis unterhalten muss. Vier Millionen Euro stehen dafür pro Jahr zur Verfügung. Der eigentliche Finanzbedarf ist jedoch weitaus größer, um kurz- und mittelfristig die besonders betroffenen Verkehrsverbindungen in einem Flächenlandkreis wie dem Cuxland pflegen.
Prioritätenliste völlig verändert
Das wissen auch Kreisverwaltung und Politik und hatten sich daher darauf verständigt, eine "Dringlichkeitsliste" aufzustellen. Das ist seitens der Verwaltung geschehen. Sie listete die Maßnahmen auf, die zwischen 2024 und 2026 auf jeden Fall in Angriff genommen werden müssten. Und dort tauchten auch die Fahrbahnerneuerung zwischen Hechthausen und Kleinwörden (Kreisstraße 30) und der Radweg zwischen Cuxhaven und Altenbruch (Heerstraße) auf. Doch das ist inzwischen nicht mehr der Fall. Frühestens 2025 werden an der Oste und in Cuxhaven die Bauarbeiter anrücken: "Die Kreisverwaltung bedauert, dass die Maßnahmen vermutlich nicht mehr im Jahre 2024 zur Umsetzung gebracht werden können", heißt es im Kreishaus.
"Erschöpfte Personalkapazitäten"
Das liege nicht daran, dass das Geld nicht zur Verfügung stehe, sondern vielmehr an zwei anderen Faktoren für die neue Planung. Die Rede ist vielmehr von "erschöpften Personalkapazitäten bei den beauftragten Vermessungs- und Planungsbüros" und im Fall der K30 in Hechthausen von Stirnrunzeln bei der Baufirma, die "Bedenken hinsichtlich der Ausführung" angemeldet habe. Betroffen von der neuen Prioritätensetzung ist auch ein weiteres Vorhaben im Südkreis (bei Laven, K61).
Sofortmaßnahme nach Umleitung
Und was passiert nun? Hinter den Kulissen werden die Sanierungsmaßnahmen zwar weiter vorangetrieben, um sie möglichst zügig umsetzen zu können (aber nicht vor 2025). Jetzt rücken aber erst einmal andere Straßenverbindungen in den Mittelpunkt. Und dabei geht es unter anderem - wie schon erwartet - um die Kreisstraße 48 zwischen Uthlede und der Autobahn 27.
Diese Strecke war zwar bislang gar nicht in der Dringlichkeitsliste aufgetaucht, aber ist jetzt ziemlich ramponiert. Der Grund: Nach der wochenlangen Sperrung der A27 durch die Absackungen bei Hagen führte eine der Umleitungsstrecken durch Uthlede und sorgte dort für massive Straßenschäden, die - so die Verwaltung - "schnellstmöglich" behoben werden müssten.
Eine bereits vor Wochen diskutierte Frage, wer denn für die Instandsetzung aufkommt, ist damit vorerst geklärt: der Landkreis. Ob es dabei bleibt, muss sich noch zeigen. Da der Kreis schließlich nicht der Verursacher der A27-Probleme war, stellt sich prinzipiell die Frage, ob nicht der Bund die Folgekosten übernehmen muss.
Für Hechthausen steht Geld bereit
Eine gute Nachricht gibt es trotz aller finanziellen Engpässe aber zumindest doch noch für die Bürger aus Hechthausen. Das Geld für die geplante Fahrbahnsanierung zwischen dem Ortskern und Kleinwörden war bereits 2023 in den Kreishaushalt eingestellt worden und ist zweckgebunden für diese Maßnahme, auch wenn die nun frühestens im nächsten Jahr umgesetzt wird.