Protestplakate am Heidestrandbadsee: Die Bürgerinitiative setzt ein Zeichen gegen den geplanten McDonald's-Standort. Foto: Brettschneider
Protestplakate am Heidestrandbadsee: Die Bürgerinitiative setzt ein Zeichen gegen den geplanten McDonald's-Standort. Foto: Brettschneider
Aktion Erbsensuppe

"McDonald's" am Heidestrandbadsee - Warum die Hemmoorer sich Sorgen machen

von Bengta Brettschneider | 31.03.2025

Rund 80 Menschen versammelten sich in Hemmoor, um gegen den geplanten "McDonald's" am Heidestrandbadsee zu protestieren. Die Bürgerinitiative fordert eine gründlichere Prüfung alternativer Standorte und mehr Bürgerbeteiligung bei der Entscheidung.

Rund 50 Leute hatten sich auf dem Rathausplatz in Hemmoor versammelt. Die "Bürgerinitiative McDonald's am Heidestrandbadsee / Nein Danke!" hatte eine Demonstration angemeldet und zog durch das Zentrum Hemmoors zum Bahnhofsweg, wo der zukünftige "McDonald's" möglicherweise erbaut werden soll. Der Trupp zog mit ihren Schildern und Gesang an der B495 entlang, begleitet von der Polizei. "Eigentlich wollten wir, dass der Bahnhofsweg weiter befahren werden kann", erläuterte Johannes Schmidt. Nur am Rand wollte man Bierzeltgarnituren aufbauen, um zu verdeutlichen, wie diese schon den Verkehr stören. Dies habe die Polizei aber aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.

Bürgerinitiative gegen geplanten Standort

Die Bürgerinitiative betonte ausdrücklich, dass sie sich nicht gegen Fast-Food-Restaurants innerhalb einer Stadt aussprechen. "Wir sprechen 'McDonald's‘ keineswegs seine Daseinsberechtigung ab, sondern fordern vielmehr von der Politik, weitere Standorte zu prüfen, da der momentan von Stadt und Konzern favorisierte Standort direkt am Heidestrandbadsee von uns als absolut ungeeignet angesehen wird", erklärte Heidi Stamm.

Teilnehmer der Demonstration in Hemmoor tragen Schilder gegen den geplanten McDonald's am Heidestrandbadsee. Foto: Brettschneider

Aktion Erbsensuppe

Um ihrer Haltung Ausdruck zu verleihen, hatten sie zur "Aktion Erbsensuppe" aufgerufen. Jan Nachtigall, Inhaber des Restaurants "Altes Amtsgericht" in Osten, lieferte die Erbsensuppe, auch als vegane Variante. Während der Demonstration kamen weitere Leute dazu, informierten oder holten sich einen Teller Erbsensuppe gegen eine kleine Spende ab. Bedürftige bekamen die Suppe gratis.

Hoffen auf rege Beteiligung bei Ausschusssitzungen (Übergang)

Eine der Demonstrantinnen, die auch Anwohnerin ist, fragte sich, ob andere Bewohner Hemmoors wirklich neben ihrem Zuhause einen "McDonald's" stehen haben wollen würden. "Menschen, die hier unmittelbar leben, wurden nicht ausreichend einbezogen", äußerte sich Johannes Schmidt. Es gebe noch keine konkrete Vorlage, diese sei aber in Arbeit, führt er aus. Er hoffe auf eine rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei den Ausschusssitzungen.

Demonstranten in Hemmoor marschieren gegen den geplanten McDonald's am Heidestrandbadsee und fordern mehr Bürgerbeteiligung. Foto: Brettschneider

Offener Brief der Kinder- und Jugendärzte

Auch 28 Kinder- und Jugendärzte aus der Region Hemmoor und dem Landkreis Stade hatten einen offenen Brief an die Bürgermeisterin Sabine Wist und den Stadtdirektor Jan Tiedemann, wie auch die Ratsmitglieder des Stadtrates Hemmoor, des Samtgemeinde Rates, Landrat Thorsten Krüger und den Mitgliedern des Kreistages in Cuxhaven und weiteren Institutionen verfasst und sich gegen den Bau gestellt. Ihre Begründung ist das Siegel "Kinderfreundliche Kommune", welches Hemmoor bekommen hat. Damit verschreibe sich die Samtgemeinde in ihrem Aktionsplan der Gesundheit von Kindern, so die Verfasser des Briefes.

Die Bürgerinitiative ist gesprächsbereit und hofft auf einen Dialog mit politischen Vertretern der Samtgemeinde. Dabei ist es ihnen wichtig, dass ein unabhängiger Schlichter eingesetzt wird, der neutral auf das Thema blickt.

Teilnehmer der "Aktion Erbsensuppe" versammeln sich, um gegen den geplanten McDonald's-Standort am Heidestrandbadsee zu protestieren. Dabei gibt es Erbsensuppe gegen eine kleine Spende. Foto: Brettschneider

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Bengta Brettschneider

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