Kosten für den Umbau der Grundschule Otterndorf steigen weiter an
Die Kosten für eines der aktuell größten Bauvorhaben in Hadeln steigen weiter an. Ursprünglich waren für den Umbau der Otterndorfer Grundschule 12,9 Millionen Euro veranschlagt, aktuell liegt die Berechnung höher.
Die Kostenentwicklung geht aus einer Sitzungsvorlage hervor, die der Bauausschuss der Samtgemeinde Land Hadeln in seiner Sitzung am Montag, 15. April, berät. Demnach gibt es in nahezu allen Kostengruppen Veränderungen nach oben. Allein im Segment "Bauwerk - Konstruktion" steigen die Ausgaben um 27,1 Prozent.
Diese Abweichungen sind insbesondere auf die Gewerke Zimmererarbeiten, Metallbau, Tischlerarbeiten, Bodenbeläge, Betonwerksteinarbeiten sowie Maler- und Trockenbauarbeiten zurückzuführen. Aber auch in anderen Bereichen - ob Außenanlagen oder technische Gebäudeausstattung - gibt es Kostenzuwächse.
Dass der Umbau der Otterndorfer Grundschule - das größte Bauprojekt der Samtgemeinde Land Hadeln - deutlich teurer werden könnte als die im Jahr 2020 ermittelten 12,9 Millionen Euro, war angesichts der aktuellen Situation in der Baubranche zu befürchten. Die Preise für Baumaterial sind in die Höhe geschnellt, Materialengpässe sind allerorts deutlich spürbar. Durch den Ukraine-Krieg sind die Lieferketten und Produktionsabläufe weiterhin gestört.
Hausschwamm wird von Fachleuten gefürchtet
Zu diesen Widrigkeiten kommt nun ein weiterer Rückschlag hinzu: Im Dachstuhl des denkmalgeschützten Schulgebäudes wurde ein sogenannter Hausschwamm gefunden. Dieser Pilz wird von Fachleuten gefürchtet, weil er sich schnell ausdehnt und in kürzester Zeit erhebliche Schäden am Holz anrichten kann. Um den ungebetenen Hausgast zu vertreiben und die Tragfähigkeit des Daches zu gewährleisten, sind aufwendige Sanierungsarbeiten erforderlich. Allein die Planungskosten für diese Maßnahme beziffert das Bauamt der Samtgemeinde auf rund 900.000 Euro.
Aber das ist noch nicht alles: In den Kehlen des Daches wurden erhebliche Wasserschäden festgestellt. Die Dachpfannen seien in großen Bereichen porös geworden und nicht mehr zu retten, so die Bauexperten. "In der Planungsphase 2018 waren diese Schäden nicht sichtbar oder noch nicht so weit vorangeschritten, dass es Handlungsbedarf gab", heißt es in der Berichtsvorlage der Samtgemeinde.
Konkret bedeutet diese unliebsame Überraschung, dass große Teile des Dachstuhls erneuert werden müssen. Die gesamte Fassade muss eingerüstet, die Dachhaut entfernt und die nötigen Teile erneuert werden. Anschließend kann das Dach wieder verschlossen und neu eingedeckt werden.
Die aktuelle Situation hat nicht nur Auswirkungen auf die Ausgaben, sondern auch auf den Zeitplan: "Durch die neue Situation im Dachgeschoss des Denkmals wird es eine erhebliche Zeitverzögerung in der Fertigstellung der Baumaßnahme geben.", teilt die Verwaltung mit. Der gesamte Bauablauf wird im Vergleich zur Ausgangsplanung um etwa 22 Monate nach hinten verschoben.
Um ein wenig Zeit zurückzugewinnen, wurde zusammen mit der Schulleitung festgelegt, dass der Westflügel der Grundschule nach den Sommerferien bezugsfertig hergestellt werden soll. Das heißt: Alle Klassen und die Verwaltung, die jetzt in der ehemaligen Förderschule untergebracht sind, ziehen in den Sommermonaten in den Westflügel. Dieser Bereich soll vom Denkmal durch eine Trennwand abgeteilt werden, sodass Schule und Baustelle weiterhin parallel laufen können.
Wenn nicht weitere Unwägbarkeiten eintreffen, soll die komplette Baumaßnahme Ende 2025 abgeschlossen sein.