
In Kürze Start der neuen Flüchtlingsunterkunft im Kreis Cuxhaven: Alle Infos
Kreis Cuxhaven. Hinsichtlich der Ankunftslage von Geflüchteten im Kreis Cuxhaven ist es zurzeit eher ruhig. Das kann sich schnell ändern. Der Landkreis ist vorbereitet. Am 1. November geht Neuhaus an den Start. So sehen dort die Vorbereitungen aus.
Eigentlich war das ehemalige Kreiskinderheim im Amtshof lediglich als Reserve vorgesehen. Perspektivisch aber werden diese Räume vom Landkreis Cuxhaven gebraucht. Denn das Landesaufnahmezentrum in Hannover ist voll. Von dort als Drehkreuz läuft die Verteilung der Geflüchteten nicht nur aus der Ukraine auf die Kommunen. Es kann dann auf einmal ganz schnell gehen, auch wenn es in letzter Zeit eher ruhig war. Zurzeit sind in Sahlenburg in der stillgelegten Helios-Klinik 88 Personen untergebracht. Jetzt kommen die neuen Plätze in Neuhaus hinzu. Gedacht ist diese Unterkunft für rund 100 Personen.
Das Gebäude, das zuletzt als Jugendeinrichtung der AWO genutzt wurde, ist hergerichtet worden, das Team steht und die Einrichtung geht am 1. November an den Start. Etwas später als gedacht, aber es war in dem Gebäude doch noch einiges durch Handwerker zu erledigen - und das dauerte, erläutert bei einem Ortstermin Björn Müller vom Landkreis, der für Verträge und Brandschutzumsetzung vor Ort zuständig war.
Erstaufnahme im Kreis erfolgt weiterhin in Sahlenburg
Betrieben wird es vom DRK-Kreisverband Cuxhaven-Land Hadeln. Die Leitung hat - wie schon - in Sahlenburg Patricia Peisker. Und Sahlenburg wird auch die Erstankunftsstelle im Landkreis bleiben. Von dort aus erfolge nach dem Aufnahme-Procedere wie Corona-Tests, Anamnesen und behördliche Erfassungen die Verteilung nach Neuhaus.
Das Haus ist hergerichtet. "Zunächst haben wir hier zwei Trakte vorbereitet, aber können das schnell ausweiten", erläutert Patricia Peisker. Die nagelneuen Betten stehen, die Küchen sind startklar und nur die Waschmaschinen müssen noch angeschlossen werden. Diverse Stühle und Tische konnten sie auch noch aus der ausgezogenen Maria-Juchatz-Schule nutzen.
Das Lebensmittellager ist schon gefüllt
Sogar das Lebensmittellager ist gefüllt: Ob Wasserkästen, Milch, Nutella oder Konfitüre, Lebensmittel sind schon eingelagert: "Die Leute können kommen, es ist schon alles da", sagt Patricia Peisker. Weil erfahrungsgemäß größere Familien anreisten, habe man darauf schon Rücksicht beim Bettenaufbau genommen.
Und das neue achtköpfige Team ist startbereit. Die Leitung hat Tim Zdunek. Patricia Peisker ist sich sicher, dass auch in Neuhaus das Personal vom Hausmeister bis zur Sprachmittlerin sich finden werde. In Sahlenburg mache es sehr viel Spaß im Team, das ebenfalls aus acht Personen bestehe. "Jeder hat seine speziellen Qualifikationen - aber alle machen alles."
Gute Erfahrungen aus der Praxis aus Sahlenburg sollen in Neuhaus übernommen werden. Das können Anfangssprachkurse genauso sein wie Ausflüge mit den Kindern. Begeistert sind jedenfalls alle vom Platz und dem Gelände in Neuhaus. Dort können Geflüchtete ebenso wie in Sahlenburg erst einmal an- und zur Ruhe kommen, bevor sie in Wohnungen ziehen.
Gruppen bekochen sich selber
Neu sei, dass in Neuhaus die einzelnen Gruppen, die in einem Trakt Zimmernachbarn sind, sich eine Küche und einen Essbereich teilen - und sich selber bekochen. Ihnen sollen die Lebensmittel nach einem Speiseplan dazu zur Verfügung gestellt werden. "Ich bin gespannt, ob das klappt", sagt Patricia Peisker , die den Speiseplan gemeinsam mit einer Sprachmittlerin zusammengestellt hat.
Patricia Peisker möchte gern, dass in Neuhaus so schnell wie möglich Leute willkommen geheißen werden. "Wir fangen hier gern mit einer kleineren Gruppe erst einmal an, damit soch Abläufe einspielen können", so ihre Hoffnung. Hinzu komme, dass das Team schließlich arbeiten wolle. Dabei sei allen bewusst, dass gerade auch menschliche Probleme auftauchen können in der Flüchtlingsarbeit Ihre Leute seien sensibel und würden es merken, wenn es weiterer Hilfe zum Beispiel wegen Traumatisierung bedürfe. So stehe man zum Beispiel eng mit dem sozialpsychiatrischen Dienst und auch mit dem Jugendamt in Verbindung und Austausch, betont Peisker.
Der Neuhäuser Bürgermeister Udo Miertsch zeigt sich sehr zufrieden, "dass hier wieder Leben einkehrt". Und er weiß um die Hilfsbereitschaft aus seiner Einwohnerschaft - besonders auch der DRK-Ortsverein ist engagiert.
Aus Sicherheitsgründen ist übrigens in Neuhaus - wie auch in Sahlenburg - ein Security-Dienst rund um die Uhr tätig.
Weiterhin ist übrigens das Wingster Hotel "Waldschlösschen" Unterkunft für Geflüchtete. Es sei aber nicht ganz angemietet, sondern lediglich einzelne Zimmer, erläutert Bjtön Müller auf Nachfrage unseres Medienunternehmens.