Diesen der AWO gehörenden Komplex in Neuhaus hat der Landkreis Cuxhaven seit dem Frühjahr vorsorglich angemietet. Jetzt wird die Reserve im Amtshof benötigt und als Sammelunterkunft für Kriegsvertriebene hergerichtet. Archivfoto: Kramp
Diesen der AWO gehörenden Komplex in Neuhaus hat der Landkreis Cuxhaven seit dem Frühjahr vorsorglich angemietet. Jetzt wird die Reserve im Amtshof benötigt und als Sammelunterkunft für Kriegsvertriebene hergerichtet. Archivfoto: Kramp
Hilfe

Neuhaus geht als Ankunftszentrum für Ukraine-Flüchtlinge an den Start

von Wiebke Kramp | 09.09.2022

KREIS CUXHAVEN. Eigentlich war das frühere Kinderheim in Neuhaus lediglich als Reserve gedacht - aber jetzt wird es als Sammelunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine doch benötigt.

Das Ankunftszentrum für Ukraine-Flüchtlinge in Cuxhaven-Sahlenburg in der ehemaligen Helios-Klinik ist voll und der Wohnungsmarkt im gesamten Kreis wie leer gefegt. Aber das frühere Kreis-Kinderheim in Neuhaus steht dem Kreis Cuxhaven bereits seit Frühling als Zusatzquartier zur Verfügung und soll demnächst als Sammelunterkunft bereits im Oktober an den Start gehen. Betreiber wird ebenfalls das DRK sein. Bis zu 120 Personen können dort maximal untergebracht werden.

Eigentlich war das ehemalige Kreiskinderheim im Amtshof lediglich als Reserve vorgesehen. Nun aber werden die Räume gebraucht. Gegenwärtig komme es zum Aufbau der notwendigen Infrastruktur, damit der Komplex im Laufe des Oktobers belegt werden kann. Die Herrichtung der Räume sei nicht die größte Herausforderung, wohl aber das Finden und Einstellen von Personal, war aus der Kreis-Pressestelle zu erfahren. Daran werde unter Hochdruck gearbeitet.

Knapper Wohnraum

"Es geht nun darum, die Sammelunterkunft in Cuxhaven zu entlasten und neuankommende Flüchtlinge unterzubringen", betont Land Hadelns Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule. Zurzeit falle es allen Gemeinden schwer, Wohnraum zu finden, der den Geflüchteten nach ihrer Aufnahme und Erstunterbringung anschließend zur Verfügung gestellt werden kann. Allein in der Samtgemeinde Land Hadeln seien bereits 392 Ukraine-Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht, hinzu kämen 275 Geflüchtete, die private Mitwohngelegenheiten erhalten haben. "Ohne die Unterstützung durch Ehrenamtliche können wir Hauptamtliche das nicht packen", sagt Thielebeule. Gemeinsam mit der Gemeinde Neuhaus werde man sehen, wie man den Landkreis und das DRK als Betreiber der neuen Sammelunterkunft unterstützen könne, sicherte er zu.

Frank Thielebeule geht von einer guten Akzeptanz und gelebter Willkommenskultur in Neuhaus aus. Ein deutliches Klima der Hilfsbereitschaft habe sich bereits bei der ersten Informationsveranstaltung im April in Neuhaus gezeigt.

Hilfsstrukturen aufgebaut

Hilfsstrukturen für Geflüchtete sind in der Nachbarschaft bereits aufgebaut. Es gibt Unterstützergruppen und organisierte Deutschkurse in Cadenberge, Oberndorf und der Wingst. "Wenn gewünscht, geben wir natürlich gerne Unterstützung", betont auch Uli Beushausen von der Flüchtlings-Initiative "Cadenberge hilft".

Der Gebäudekomplex in Neuhaus eignet sich zur Sammelunterkunft. Es existieren traktweise noch diverse intakte Küchen und Bäder in verschiedenen Größen. Die Zimmeranordnung lässt es zum Beispiel gut zu, dass hier jeweils ein bis zwei Familien Wohngruppen mit eigener Küche und Bad bilden könnten.

Info-Nachmittag in Neuhaus

Nach einem ersten Informationsabend im April sind die Anwohnenden in Neuhaus und alle Interessierten erneut eingeladen, sich über die Schaffung einer Sammelunterkunft für Geflüchtete in Neuhaus zu informieren. Im Oktober sollen die ersten Geflüchteten dort untergebracht werden. Termin ist am Freitag, 16. September, um 16 Uhr in der Festhalle in Neuhaus, Bürgerpark 1.

Der Erste Kreisrat Friedhelm Ottens und der Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule werden Interessierten einen Ausblick zur Öffnung der Sammelunterkunft in Neuhaus verschaffen. Sie stehen für Fragen zur Verfügung.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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