
Waldkindergarten in Wanna: Kita-Start im Forst verschoben - trotz fertigen Domizils
Der Bauwagen in den Assbütteler Tannen ist startklar, aber die Kinder fehlen: Der Waldkindergarten Wanna wird wohl später ins Grüne ziehen als geplant. Aktuell werden die Kinder im Gemeindebüro am Mühldeich betreut, obwohl das Domizil bereit stünde.
Es riecht nach frischem Holz, die Sitzhocker stehen ordentlich aufgereiht vor den Tischen. Im vorderen Bereich gibt es eine kleine Teeküche und eine Kompost-Trenntoilette, hinten ist auf einer erhöhten Ebene die Ruhezone untergebracht. Gemütlich sieht er aus, der neue Bauwagen des Waldkindergartens Wanna. Was jetzt noch fehlt, sind die Kinder.
Die Einrichtung des Vereins Förderkreis Waldorfpädagogik Land Hadeln hat ihren Betrieb zwar am 17. April aufgenommen, aber betreut werden die Mädchen und Jungen aktuell noch im Gemeindegebäude am Mühldeich. Diese Räumlichkeiten, die die Gemeinde Wanna zur Verfügung gestellt und kindgerecht umgebaut hat, dienen eigentlich nur als Schutzunterkunft für Kinder und Erzieher bei extremen Wetterbedingungen. Aber da das behördliche Genehmigungsverfahren für den geplanten Betreuungsort im Assbütteler Wald, zwischen Lüdingworth und Wanna, und den dort aufgestellten Bauwagen länger dauert als geplant, spielen, toben und lernen die Kinder seit nun knapp sieben Monaten im Gemeindebüro. Aktuell werden dort neun Kinder betreut. Bis zu 15 sollen es einmal werden.
Diplom-Sozialpädagogin Alexandra Kock vom Förderkreis Waldorfpädagogik Land Hadeln hätte sich einen früheren Start im Wald gewünscht. Die Lieferzeit für den Bauwagen sei sehr lang gewesen und die behördlichen Wege und Vorgaben langwieriger als erwartet, erklärt sie.
Ausgleichsmaßnahme muss noch realisiert werden
Aber nun könne es bald losgehen: "Der Bauwagen ist im Prinzip betriebsbereit", sagt Kock. Die Bauendabnahme sei längst erfolgt. Nun müsse noch eine Ausgleichsmaßnahme realisiert werden, anschließend werde die Betriebserlaubnis erteilt. Alexandra Kock geht davon aus, dass diese Ende November vorliegt. Der Umzug soll aber erst im März 2024 stattfinden. "In der dunklen Jahreszeit zieht man nicht um", sagt sie.

Auch wenn die Kita ihr Domizil im Wald noch nicht bezogen hat, seien die Kinder täglich draußen, erläutert die Diplom-Sozialpädagogin. Vom Schutzraum am Mühldeich aus unternehme die Gruppe ausführliche Ausflüge in die Natur. Auch bei der Gestaltung des Bauwagengeländes haben die Kita-Kinder und auch die Eltern fleißig mitgeholfen, etwa beim Zaunbau oder bei der Einrichtung des zwölf Meter langen Bauwagens.
Der Wagen steht auf einem viereinhalb Hektar großen Waldstück, das in Privatbesitz ist. Der Förderkreis Waldorfpädagogik Land Hadeln hat mit dem Besitzer einen Gestattungsvertrag abgeschlossen. "Vom Standort des Bauwagens sind unterschiedlichste Gebiete für die Kindergartenkinder zu erreichen, wie die Wiesen zu Beginn des Assbütteler Moores, ein Gebiet mit Mischwald, ein Gebiet mit Fichtenwald und die an den Wald angrenzenden Felder", heißt es in dem Konzept des Vereins.