
Die Kita-Situation in Wanna ist angespannt: Bringt der Waldkindergarten Entlastung?
WANNA. Die Kita-Situation in Wanna ist angespannt. Jetzt könnte ein nicht ganz übliche Einrichtung Entlastung bringen.
Bauplätze sind heiß begehrt, die Einwohnerzahl ist stabil und die Dorfgemeinschaft intakt -die Gemeinde Wanna boomt. Das macht sich auch in den beiden DRK-Kindergärten bemerkbar, die aus allen Nähten platzen.
Ein Haus voller Kinder - was gibt es Schöneres? Und dennoch ist die Lage in Wanna brenzlig. Sowohl die Kita am Mühldeich als auch die Kindertageseinrichtung an der Landesstraße sind rappelvoll. Auch im Krippenbereich für die unter Dreijährigen stehen keine freien Plätze mehr zur Verfügung. "Die Situation ist in der Tat angespannt", bestätigt Wannas Gemeindedirektor Sönke Westphal.
Die Gemeinde versucht derzeit, an verschiedenen Stellenschrauben zu drehen, um den Engpass auszugleichen. Weil es keine Möglichkeiten mehr gibt, die Einrichtungen in Wanna räumlich zu erweitern, rückt die Nachbargemeinde Nordleda in den Blickpunkt. "Der Gemeinderat Nordleda hat unlängst beschlossen, eine Erweiterung des dortigen Kindergartens anzustreben. Dadurch erhoffen wir uns eine Entlastung auch der Kindertagesstätten in Wanna", erklärt Sönke Westphal.
Nordleda auf Wachstumkurs
Dieser Weg ist sinnvoll, denn auch Wannas Nachbardorf ist auf Wachstumskurs und hat ein neues Baugebiet auf den Weg gebracht. Und Verbindungen zwischen den beiden Gemeinden gibt es schon jetzt. So besuchen derzeit zehn Kinder aus Nordleda die Kitas in Wanna.
Zusätzliche Entlastung in Sachen Kita-Plätze könnte der neue Waldkindergarten des Förderkreises Waldorfpädagogik Land Hadeln bringen. Am Feuerstättenweg, auf einem Waldgrundstück im Bereich der Assbütteler Tannen, soll die Einrichtung aufgebaut werden. Die Kinder sind ganzjährig in der Natur. Ein Bauwagen dient als Schutz- und Bildungsraum. Insgesamt 15 Kita-Plätze sind geplant.
Weil die Lieferzeiten für den Bauwagen 28 bis 30 Wochen betragen, musste jedoch eine Übergangslösung her. Diese wurde mit dem Gemeindegebäude am Mühldeich gefunden.
Vorbehalte in der Bevölkerung
Während sich der Gemeinderat für den geplanten Waldkindergarten insgesamt stark macht, gibt es in der Bevölkerung auch Vorbehalte. Vertreter der Jägerschaft äußerten Bedenken und sehen eine Gefährdung der Kinder durch Wölfe und Zecken. Bürgermeisterin Nicole Friedhoff und die Mitglieder des Gemeinderates vertreten die Auffassung, dass diese Bedenken unbegründet sind. "Ich sehe das ganz entspannt", sagte Nicole Friedhoff.
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