Zu einer Bergungsaktion ist es am Dienstag im Fährhafen gekommen. Ein Ponton war im Dezember gesunken. Beobachtet wurde der Einsatz von mehreren Passanten. Foto: Baumann
Zu einer Bergungsaktion ist es am Dienstag im Fährhafen gekommen. Ein Ponton war im Dezember gesunken. Beobachtet wurde der Einsatz von mehreren Passanten. Foto: Baumann
Schwimmkran im Einsatz

Nachwehen des Sturmtiefs "Zoltan": Bergungsaktion im Cuxhavener Fährhafen

von Tim Larschow | 14.02.2024

Durch die Sturmflut beim Morgenhochwasser am 22. Dezember 2023 standen nicht nur die Kaianlagen in Cuxhaven unter Wasser. Auch im übrigen Hafen herrschte Ausnahmezustand. Besonders hart traf "Zoltan" den Cuxhavener Yacht Club (CYC).

Kurz vor dem Jahreswechsel fegte das Sturmtief "Zoltan" über den Kreis Cuxhaven hinweg. Dabei richtete der Sturm großen Schaden an. Am Steubenhöft in Cuxhaven wurde ein Pegel von 3,23 Meter über Normalnull gemessen. Immer wieder mussten die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren Cuxhaven zu sturmbedingten Einsätzen ausrücken. Meist handelte es sich um umgestürzte Bäume. Etwas größer waren die Schäden beim Cuxhavener Yacht Club (CYC). Hier versank ein Teil der Steganlage.

Steganlage lässt sich nicht versichern

"Die Ketten, mit denen der Ponton befestigt war, hatten sich an den Haltepfählen verfangen, sodass der Schwimmkörper bei steigendem Wasser sank", erklärt der CYC-Vorsitzende Dieter Rudat.  Gleiches war bereits im März 2023 mit einem Steg an der Alten Liebe passiert, an dem normalerweise das Ausflugsschiff "Störtebeker" festmacht. Hier beauftragte die Eigentümerin Niedersachsen Ports die Cuxhavener Schlepp- und Bergungsreederei Otto Wulf.

Doch da die Anlage im Fährhafen dem Cuxhavener Yacht Club gehört, musste sich der Verein selbst um die Bergung kümmern. Sie beauftragten die Bredo Dry Docks/ Mützelfeldtwerft, die sowohl mit dem Schwimmkran "Reebok" als auch mit dem Assistenzboot "Erbse" anrückten. 

Um das Hebegeschirr um den gesunkenen Ponton zu legen, mussten die Arbeiter ins Wasser. Nachdem das geglückt war, konnte der Ponton mithilfe der "Reebok" gehoben und vorübergehend am Ufer abgesetzt werden. Die gesamte Aktion dauerte am Dienstag vom frühen Morgen bis zum Nachmittag.

"Der Ponton wird jetzt entsorgt. Er wird nicht repariert. Ein neuer ist günstiger als eine Reparatur", sagte Rudat. Bereits zum dritten Mal seit der Übernahme von Niedersachsen Ports mussten die CYC-Vereinsmitglieder ihre Steganlage reparieren, bereits nach dem Orkan Herwart 2017 und einem Wintersturm im Februar 2021 war die Anlage stark beschädigt worden. Bei Letzterem waren sogar zwei Pontons gesunken. Auch hier kam der Schwimmkran "Reebok" zum Einsatz. Der Verein habe bereits nach dem ersten Vorfall versucht, die Steganlage zu versichern, doch keine Versicherung sei dazu bereit gewesen, teilte der Verein mit, der die Reparaturkosten allein tragen muss.

"Wir wollen den Hafen nicht aufgeben"

Dass im Fährhafen immer etwas passieren kann, lässt sich aufgrund der exponierten Lage nicht verhindern - aber gerade dies macht den Standort so begehrt und einzigartig: "Wir haben einen der schönsten Häfen in ganz Cuxhaven. Wenn man bei uns auf dem Boot sitzt, kann man ungestört auf die Elbe schauen. Wir wollen den Hafen nicht aufgeben", so der erste Vorsitzende. Aber weitere Schäden dieser Art könne man sich nicht mehr leisten. "Das übersteigt langsam unsere finanziellen Möglichkeiten", so Rudat.

Um den gesunkenen Steg des Cuxhavener Yacht Clubs zu heben, musste das Bergungsteam ins kalte Hafenbecken. Foto: Baumann

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Tim Larschow

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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