
Neue Großbaustelle im Hafen: Titan Wind Energy investiert Millionen in Cuxhaven
Das Vorhaben zur Herstellung einer Schwerlast-Lagerfläche von Titan-Energy hat im Dezember von den Fachbehörden die Freigabe erhalten. Die Arbeiten An der Baumrönne haben jetzt begonnen. Für die schnelle Umsetzung ist schweres Gerät im Einsatz.
Titan Wind Energy plant die Errichtung einer Außenlagerfläche auf zwei Flurstücken östlich der Baumrönne an der Hermann-Honnef-Straße. Die geplante Fläche umfasst insgesamt rund 32 Hektar und soll für die Annahme, Lagerung und den Umschlag von Maschinenteilen für Offshore-Windenergieanlagen genutzt werden.
Da sich die Baumaßnahme über den Geltungsbereich von zwei Bebauungsplänen erstreckt, unterlag das Vorhaben einer umfangreichen Prüfung sowie der Beteiligung verschiedener Behörden. Im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens seien sämtliche Aspekte des Planrechts, des Umweltschutzes und des Wasserrechts konkretisiert und geklärt worden, teilte die Stadt Cuxhaven mit.
Die Bauaufsicht der Stadt Cuxhaven habe während des gesamten Verfahrens darauf geachtet, zwischen den Antragstellern und den Prüfern zu vermitteln, um eine zeitnahe und gerichtsfeste Baugenehmigung zu ermöglichen.
Lagerung und Umschlag von Maschinenteilen
Damit die Lagerung und der Umschlag von Maschinenteilen für Offshore-Windenergieanlagen möglich sind, muss die Fläche bestimmte Anforderungen erfüllen. Die Monopiles (Fundamentform für Offshore-Windkraftanlagen), haben eine beeindruckende Länge bis zu 130 Metern und können bis zu 2.500 Tonnen wiegen. Sie sollen zukünftig in der angrenzenden Halle von Titan gefertigt werden.
Für den Transport der Bauteile auf das Gelände kommen Spezialfahrzeuge zum Einsatz. Durch die Dimensionen der Monopiles ist die ausreichend große, zusammenhängende und befestigte Fläche zwingend erforderlich.
"Auf dieser Fläche sollen die Bauteile auf Erd- und Schotterwällen zwischengelagert werden. An die Bodenbefestigung und die Entwässerung werden daher besondere Anforderungen gestellt", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Nach der Lagerung ist die Verladung der Komponenten auf Schiffe für den Weitertransport vorgesehen.

Die Realisierung der Lagerfläche ist in zwei Bauabschnitten geplant. Der zweite, westlich gelegene Bauabschnitt soll bis 2025 realisiert werden, während der Ausbau des ersten Bauabschnitts noch in diesem Jahr erfolgen soll. Laut dem Cuxhavener Wirtschaftsförderer Marc Itgen zeichnet sich ab, dass die Gesamtinvestition in den Standort Cuxhaven in allen Ausbaustufen bei 250 Millionen Euro liegen könnten.
Titan selbst gibt trotz mehrfacher Nachfrage unseres Medienhauses keine Details zu den geplanten Maßnahmen bekannt. Fragen zu den Investitionen oder einem möglichen Beginn der Monopile-Produktion will das Unternehmen nicht beantworten. Hinter Titan Wind Energy stehen chinesische Investoren.
Der "Scraper" glänzt durch seine große Förderleistung
Um den Oberboden auf der Baustelle abzutragen, ist die Firma Bodo Freimuth aus Bülkau vor Ort und setzt unter anderem ihre "Scraper" ein, die auch Schürfzüge genannt werden. Besonders bei flächigen oder lang gestreckten Erdbauarbeiten wie beim Industrie-, Hafen-, Trassen- und Straßenbau glänzt der Schürfzug durch seine große Förderleistung, erklärte Vorarbeiter Gevin Hinck von Bodo Freimuth im Rahmen der Arbeiten an der neuen Logistikfläche für den Terminalbetreiber Cuxport im vergangenen Jahr.
Beim Vorwärtsfahren wird mittels der Schneide des Schürfkübels die Erde gelöst und in den Kübel hineingeschoben. Nach der Füllung wird der Kübel angehoben und mittels einer ebenfalls hydraulisch bewegten Vorderwand (Kübeltor) geschlossen. Im Anschluss fährt die Maschine zur Entladestelle, das Kübeltor wird geöffnet und das Erdmaterial wird während der langsamen Weiterfahrt wieder ausgestoßen und dabei flächig verteilt.
Der große Vorteil: Der "Scraper" kann Material lösen, laden, transportieren und das Material in ebenen Schichten wieder abladen und gleichzeitig verdichten. "Durch den Einsatz der 'Scraper' kann die Arbeit, die sonst von drei Maschinen erledigt wird, von einer einzigen erledigt werden. Die Baumaschine kann es schaffen, sich innerhalb von fünf Minuten selbst zu befüllen und zu entladen. So können pro Stunde bis zu 250 Tonnen Material bewegt werden", so Gevin Hinck.
