Derartige kleine Werbebotschaften sieht man in der Gärten der Haushalte der Samtgemeinden Land Hadeln und Hemmoor häufig. Dort läuft die Werbekampagne des Unternehmens "Deutsche Glasfaser". Foto: Schröder
Derartige kleine Werbebotschaften sieht man in der Gärten der Haushalte der Samtgemeinden Land Hadeln und Hemmoor häufig. Dort läuft die Werbekampagne des Unternehmens "Deutsche Glasfaser". Foto: Schröder
Vorgehensweise der Mitarbeiter

Auftreten in Hadeln und Hemmoor: Meinungen über "Deutsche Glasfaser" gehen auseinander

von Egbert Schröder | 26.11.2021

HEMMOOR / LAND HADELN. "Massiver Druck" oder Information? Insbesondere in den sozialen Netzwerken gehen die Meinungen über die "Deutsche-Glasfaser"-Vorgehensweise auseinander.

Das Vorhaben des Unternehmens "Deutsche Glasfaser", Teile der Samtgemeinden Hemmoor und Land Hadeln digital besser zu erschließen, hängt ganz entscheidend vom "Votum" der Bürgerinnen und Bürgerinnen ab. Bis Mitte Dezember müssen in der Samtgemeinde Hemmoor 40 Prozent der Haushalte, die in einem der vorgesehenen Ausbaugebiete liegen, ihre Bereitschaft erklären, sich verbindlich für zwei Jahre an das Unternehmen zu binden. In der Samtgemeinde Land Hadeln sind es 33 Prozent. In der Bevölkerung wird das Angebot unterschiedlich kommentiert und bewertet.

Bis Mitte Dezember ist noch Zeit

Fakt ist: Werden diese Zahlen bis Mitte Dezember nicht erreicht, wird es vorerst nichts mit dem Breitbandanschluss und damit der schnellen Internetverbindung gerade im ländlichen Raum. Einige Bereiche, die sich in einer Alleinlage befinden oder wo nur wenige Haushalte vorhanden sind, hat das Unternehmen ohnehin nicht im Visier, da dies unrentabel wäre.

In Zeiten von Homeoffice, der Nutzung von Streaming-Diensten und der Bedeutung leistungsfähiger Internetverbindungen für Unternehmen hat das Angebot von "Deutsche Glasfaser" aber anscheinend teilweise übertriebene Hoffnungen geweckt, dass es in Kürze zum flächendeckenden Breitband-Anschluss in allen Teilen eines Dorfes kommt.

Geteilte Meinungen in sozialen Medien

Aber es gibt auch noch eine andere Seite der Diskussion über dieses digitale Angebot. Insbesondere in den sozialen Netzwerken wird intensiv und kontrovers darüber geschrieben und gesprochen, wie seriös das Unternehmen ist, welche Methoden es bei der Kundengewinnung anwendet und wie später auch die Betreuung bei technischen Problemen ist. Über diese und andere Themen gehen die Meinungen weit auseinander.

Zurzeit sind nicht nur die Info-Points des Unternehmens - von Hemmoor über Otterndorf und Wanna - geöffnet, sondern es gibt auch die Möglichkeit, direkt einen Vertrag an der Haustür (oder im Wohnzimmer) mit einem Vertreter abzuschließen. Gerade in dem Zusammenhang gibt es vor allem auf Facebook offensichtlich völlig unterschiedliche Erfahrungen der diskussionsfreudigen Nutzer.

Die Rezensionen der Nutzer

So steht dort geschrieben: "Der Außendienst: Mitarbeiter war absolut seriös, man muss die Leute nicht ins Haus lassen, wir haben den Vertrag vor der Haustür mit Abstand abgeschlossen, 2 Minuten später hatte ich die Bestätigung auf dem Handy ...", "Die Person, die bei uns war, war sehr nett und professionell", "Ich war mit der Beratung und Freundlichkeit sehr zufrieden", heißt es in einigen Beiträgen. Und: "Niemand muss irgendjemand ins Haus lassen. Man kann einen Termin vereinbaren und alles in Ruhe bereden. Jeder, wie er möchte. All die ganzen Nörgler gehen mir auf den Keks. Stillstand bringt uns mit Sicherheit nicht weiter."

Doch das Unternehmen muss sich auch heftiger Kritik stellen: "Es wurde nur massiv Druck ausgeübt. Diverse Aussagen von dem Herrn, die getätigt wurden, entsprechen nicht einmal im Ansatz der Wahrheit, es geht schlicht und ergreifend ums Verkaufen und nicht wie im Brief der Gemeinde angekündigt um Beratung". Und auch aus der Nachbargemeinde gibt es Kritik: "Die Wingst wird nur zum Teil ausgebaut. Gratulation! Die kleineren Ortsteile sind mal wieder abgehängt."

"Nicht verpassen"

Die Hemmoorer SPD-Ratspolitikerin Sabine Wist, die sich am Donnerstagabend der Wahl zur neuen Hemmoorer Bürgermeisterin stellte, sieht zur digitalen Initiative aber keine Alternative: "Es ist aktuell wirklich die Chance, damit Hemmoor nicht den digitalen Anschluss verpasst!"

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