
Grimmershörnbucht Cuxhaven: Urlauber gehen aus Angst nicht mehr vor die Tür
CUXHAVEN. Immer wieder sorgen einige "Schwarze Schafe" für Ärger in der Cuxhavener Grimmershörnbucht. So sehr, dass einige Gäste Angst haben, vor die Tür zu gehen.
Müll rund um die Strandkörbe, laute Jugendliche die alkoholisiert auf Menschen zugehen, Strandkörbe anzünden, demolieren oder gleich daran urinieren. Die Grimmershörnbucht ist vor allem im Sommer ein beliebter Ort für junge Menschen, um sich zu treffen, zu schnacken und Partys zu feiern. Einige dieser nehmen es mit der Rücksicht gegenüber Anwohnern und Besuchern jedoch nicht so genau. Vor allem im Sommer. So unsere vorherigen Berichte, gepaart mit Rückmeldungen unserer neuen Umfrage unter Hotelbesitzern und Immobilienmaklern.
Mieter wollen in die Grimmershörnbucht
"Wenn sich so eine Gruppe trifft, kann sich schnell eine Eigendynamik entwickeln", weiß Hans-Georg Baumann. Er ist Immobilienmakler in Cuxhaven und bietet auch in der Grimmershörnbucht Objekte an. Er selbst habe noch nichts mitbekommen. Auch seine Mieter hätten ihm bislang nichts derartiges berichtet. "Wir kommunizieren offen, mit was die Mieter in der Grimmershörnbucht rechnen müssen. Aber die Menschen wollen dort hin. Dieses Jahr haben wir bereits vier Wohnungen in der Bucht verkauft."
Schon immer Party im Sommer
Schließlich sei es im Sommer schon immer etwas lauter gewesen. Auch er selbst habe als Jugendlicher dort gefeiert - und danach wieder alles aufgeräumt. "Es ist doch schön, wenn junge Leute hier mit uns gemeinsam Urlaub machen", freut er sich. Die ärgerlichen Vorkommnisse in der Grimmershörnbucht seien für ihn nur "die Spitze des Eisbergs. Solange das alles im Rahmen bleibt, ist es vollkommen in Ordnung. Wenn es darüber hinaus geht, wird es problematisch."
Dann könne er auch verstehen, wenn Menschen sich unwohl fühlen, nachts am Deich herumzulaufen. "Man muss auch immer schauen, wo die Jugendlichen hin können. Es wird in Cuxhaven einfach viel zu wenig für junge Leute getan. Dabei brauchen wir neue Generationen, sonst geht uns in 20 oder 30 Jahren ein wichtiger Wirtschaftszweig verloren", betont er.
"Lage hat sich verschlimmert"
Ein ähnliches Bild schildert auch Claudia Weidemann, Inhaberin der Unterkunft "Haus am Meer". Sie selbst wohnt seit Jahrzehnten an der Grimmershörnbucht und hat schon ihre Kinder dort aufgezogen. "Ich bekomme immer wieder von meinen Gästen geschildert, dass sie nachts von lautem Geschreie aus der Bucht aufgeweckt werden", so Weidemann. Teilweise würden auf der Bank vor ihrem Haus zehn Personen sitzen. Anschließend liege dort Müll und Unrat. "Der Großteil benimmt sich ja wirklich super. Es sind halt ein paar Ausnahmen. Aber das ist mit den Jahren schlimmer geworden."
Seit Kurzem bewachen Sicherheitsdienst und Polizei vor und hinter dem Deich die Situation. Für die Touristikerin sei dies jedoch nicht genug. "Die Polizei kann nicht immer alles überwachen", hofft sie auf Rücksichtnahme.