
Gegenwind für Impfgegner: 100 Cuxhavener protestieren gegen "Sonntagsspaziergänger"
CUXHAVEN. 30 auf der einen, etwa 100 auf der anderen Seite: Der Kaemmererplatz war am Sonntag Schauplatz einer Auseinandersetzung mit Ansage. Die impfkritische Bewegung "Cuxhaven geht spazieren" erhielt erstmals Gegenwind.
Initiiert wurde die Gegendemonstration von dem früheren Krankenpfleger Rüdiger von Gizycki. "Es wird Zeit, Flagge zu zeigen und den Sonntagsspaziergängern etwas entgegenzusetzen", sagte der 71-Jährige. Die öffentliche Hetze gegen Ärzte und Pflegekräfte wolle er nicht länger hinnehmen.
Impfgegner als Gefahr für andere?
Die "hoch dramatische Lage" auf den Intensivstationen und das Leid der schwer Erkrankten zu missachten, sei eine "Unverschämtheit", meinte der Cuxhavener. "Impfgegner haben ihr Recht auf Freiheit dort verloren, wo sie das Leben anderer in Gefahr bringen", wurde Rüdiger von Gizycki deutlich.
Spaltung der Gesellschaft befürchtet
Auf der Seite der "Sonntagsspaziergänger" sprach unter anderem die ehemalige Grünen-Ratsfrau Elke Schröder-Roßbach. Sie habe kein Verständnis dafür, dass Freiheitsrechte nur für Geimpfte gelten sollen: "Ich habe keine Lust darauf, dass wir uns spalten lassen in Geimpfte und Ungeimpfte." Sie wolle Brücken bauen und wünsche sich eine Bürgerversammlung, auf der auch Andersdenkende ihre Meinung sagen können.
Polizei Cuxhaven bildet Puffer
Der Protest blieb insgesamt friedlich. Die Polizei bildete in der Mitte des Platzes eine Pufferzone und hielt die beiden Demonstrantengruppen auseinander.