
Sanierung des Gastro-Betriebs: Otterndorfer Ratskeller soll bald fertig sein
OTTERNDORF. Der Otterndorfer Ratskeller wird seit acht Monaten umgebaut. Ein Ende ist in Sicht: Schon bald soll man dort wieder speisen können.
Der Otterndorfer Ratskeller ist bis auf die nackten Mauern leer. Die Unterwelt des historischen Rathauses wird derzeit umfassend saniert - und vorbereitet auf eine neue gastronomische Zukunft. Wenn alles nach Plan läuft, kann man im Frühjahr 2022 dort wieder einkehren.
Keine Küchengeräte, keine Möbel, nur nackte Mauern und jede Menge Staub: Der Keller unter dem Oterndorfer Rathaus bietet derzeit noch ein unwirtliches, tristes Bild. Schon seit acht Monaten wird in dem über 400 Jahre alten Kellergewölbe gerissen und geräumt, gehämmert und geschraubt. Dabei tritt uraltes Mauerwerk zutage, aber auch Tapeten und Teppiche, die den Charme der 1960er-Jahre versprühen.
Wanddurchbruch für Notausgang
Die Sanierungsarbeiten sind mittlerweile recht weit fortgeschritten: Die Handwerker haben die Lüftungskanäle gereinigt und die Außenwand zum Nachbargrundstück an der Landeshäuser Straße durch Schleierinjektionen in das Mauerwerk abgedichtet. Für einen Notausgang musste ein Wanddurchbruch gemacht werden. Der Innenputz im gesamten Kellergewölbe wurde durch Sandstrahlarbeiten entfernt. Um den Putz fachgerecht und historisch korrekt zu ersetzen, holte die Verwaltung umfangreiche Erkundigungen ein. Mitarbeiter besichtigten unter anderem die Kirche in Holßel, wo der Putz ähnlich ist. Die Fenster im Küchenbereich bleiben erhalten, werden aber bearbeitet.
Die Verwaltung hat weitere Arbeiten in Auftrag gegeben, so die Installation einer neuen Heizungsanlage, die Durchführung von Fliesenarbeiten und das Aufbringen des Sanierungsputzes. Im rückwärtigen Bereich wird die Notausgangstür eingebaut.
Am Ende kommt die Küche
Für die kommenden Monate stehen darüber hinaus die Erneuerung der Eingangstür und des Windfangs sowie Elektroinstallationen auf der "To do"-Liste. Am Ende kommt die neue Kücheneinrichtung. Nicht zuletzt bedarf die Zu- und Abluft für den Gastraum und die Küche einer Überprüfung.
Alle Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde des Landkreises Cuxhaven. Und natürlich wird auch der neue Pächter Jonatan Scharf einbezogen. Der Koch und Caterer packt sogar selbst mit an. "Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn es vorangeht", sagt der Kehdingbrucher.
Ins Cuxland zurückgekehrt
Der junge Gastronom, Nachfolger des langjährigen Ratskeller-Pächters Reinhard Sziede, ist schon viel in der Welt herumgekommen. Das Kochhandwerk hat er in Garmisch-Partenkirchen gelernt, später kochte er in Österreich, Kanada und in der Karibik. Aus Liebe zur Heimat sind er und seine Partnerin Tanja Schmautz ins Cuxland zurückgekehrt. Mit der Eröffnung eines eigenen Restaurants erfüllen sie sich "einen lang gehegten Traum". Wenn alles klappt, geht es im Frühjahr 2022 los.
Die Kosten für die Sanierung und den Umbau des Ratskellers liegen bei rund 300.000 Euro.