
Seidel-Firmenchef nennt Gründe für Schließung des Fleischerei-Geschäfts in Altenwalde
CUXHAVEN-ALTENWALDE. Bei Facebook macht ein Statement der Fleischerei Seidel die Runde. Zu der plötzlichen Schließung des Fleischerei-Fachgeschäfts im Stammhaus in Altenwalde äußert sich Chef Jörg Seidel.
Unter der Überschrift "Der Fleischerei Seidel blieb leider keine Wahl" gibt Jörg Seidel als Grund für die Schließung die Kündigungen dreier langjähriger Mitarbeiterinnen in Altenwalde sowie eines Mitarbeiters in Duhnen im Juni und Juli an. Das habe einen Verlust von rund 40 Prozent des Fachpersonals im Verkauf bedeutet. Vor diesem Hintergrund habe es keine Alternative zur Geschäftsschließung gegeben.
"Frühzeitig informiert"
Er, Seidel, plane weder jetzt noch in Zukunft Personal-Kündigungen im Zusammenhang mit der Schließung des Altenwalder Geschäfts. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geschäfts seien im übrigen frühzeitig über die anstehende Schließung informiert worden. Aus zwei Quellen hatte die Redaktion unseres Medienhauses am Sonnabend Gegenteiliges gehört.
Nachwuchs und Fachkräfte fehlen
Als übergeordnete Ursachen für den Strukturwandel im Fleischerhandwerk führt Jörg Seidel, einst einmal jüngster Fleischermeister Cuxhavens, den Fachkräftemangel und den fehlenden Nachwuchs an, der dafür sorge, dass es vielerorts schon lange überhaupt keine Metzgereien mehr gebe.
Gerüchte sollen Betrieb geschadet haben
Der Familienbetrieb in Altenwalde, der im Herbst 2021 noch über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt habe, habe im besonderen unter in Cuxhaven kursierenden Gerüchten über einen Verkauf oder eine anstehende Pleite gelitten, so Seidel, und erklärt damit die an ein Brecht-Zitat angelehnte Aufschrift "Den Haien entrann ich... Die Tiger erlegte ich... Aufgefressen wurde ich von den maliziösen und intriganten Wanzen" auf einem Plakat an der Eingangstür in Altenwalde.
"Verunsicherung ausgelöst"
Diese Gerüchte hätten Verunsicherung unter den Beschäftigten ausgelöst, die auch durch interne Gespräche nicht habe ausgeräumt werden können. Jörg Seidel, dem unsere Redaktion mehrfach Gespräche angeboten hat, hält in dem Facebook-Beitrag eigenen Angaben nach die eingetretene Situation für "höchst bedauerlich", zumal gemeinsam gerade noch die Corona-Pandemie überstanden worden sei.
In der Facebook-Gruppe "Altenwalde" fiel das Echo gemischt aus: Während einige die Entscheidung pro Duhnen und contra Altenwalde bedauerten und nach Ursachen für die hohe Kündigungsrate fragten, appellierten andere, nicht noch weiter drauf zu treten oder stellten lakonisch fest: "Zu ist zu, was gibt es da immer zu diskutieren?"