
Helios Klinik Cuxhaven stärkt Fachbereiche - Wartezeiten sollen sinken
Die Riege der Chefärztinnen und -ärzte der Helios-Klinik Cuxhaven ist wieder komplett; auch die Pädiatrie meldet Verstärkung: Geschäftsführer Tim Wozniak ist froh über die Neuzugänge. Es gibt ambitionierte Pläne für Notaufnahme und Unfallchirurgie.
Klinikgeschäftsführer Tim Wozniak ist froh über die Neuzugänge in der Kinderheilkunde, der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme sowie in der Unfallchirurgie und Orthopädie, zumal es sich allesamt um erfahrene Fachkräfte mit zahlreichen Spezialisierungen handle.
Arbeitsprozesse in der Notaufnahme verbessern
Lima Jafari-Konermann ist seit dem 5. Juni Chefärztin der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme und zurzeit vollauf dabei, die laufenden Arbeitsprozesse zu betrachten und zu analysieren. Die Neuorganisation solle die zweifellos vorhandenen und für alle Seiten sehr unerfreulichen Wartezeiten deutlich verkürzen, kündigt sie an.
Ein Ansatzpunkt sei dabei die Koordination der Fachabteilungen. Der Weg zu den Fachdisziplinen und auf die Stationen solle beschleunigt werden. Die neue Chefärztin findet dabei sehr lobende Worte für die neue Pflegeleitung der Notaufnahme, Fenja Jakobus.
Langjährige Erfahrungen in der Kardiologie
In der Aller-Weser-Klinik in Verden war sie seit April 2017 als geschäftsführende Oberärztin tätig. Des Weiteren übernahm sie die Funktion als Sektionsleitung der internistischen Intensivstation und Intermediate Care-Station sowie die ärztliche Leitung der Heart Failure Unit (Fachbegriff für eine Einheit zur Behandlung der Herzinsuffizienz). Lima Jafari-Konermann ist Fachärztin für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Klinische Akut- und Notfallmedizin. Sie hat außerdem Zusatzqualifikationen in den Bereichen Kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin (DGK), Interventionelle Kardiologie (DGK) und Herzinsuffizienz (DGK) erlangt.
Neue Akzente für Unfallchirurgie und Orthopädie
Als wichtigen Aspekt bei der Verbesserung der Abläufe in der Notaufnahme nennt Geschäftsführer Tim Wozniak die schnellere Versorgung der chirurgischen Notfälle. Hier kommt der neue Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie ins Spiel. Dr. Taha Khateeb ist ebenfalls seit dem 1. Juli in Cuxhaven an Bord. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie bringt Zusatzbezeichnungen in der Speziellen Orthopädischen Chirurgie und der Speziellen Unfallchirurgie mit.
Endoprothetik-Fachmann will Angebot ausweiten
Zu seinen Fachgebieten zählt er die Endoprothetik (Gelenkersatz oder Austausch von Endoprothesen der Hüfte, des Knies und der Schulter); die Behandlung komplexer Fälle in der septischen Chirurgie, arthroskopische (minimalinvasive) Eingriffe an Schulter und Knie sowie fußchirurgische Eingriffe. In der Universitätsklinik Oldenburg am Pius-Hospital und der Endoprothetik-Maximalversorgung in Cloppenburg war Khateeb unter anderem als Hauptoperateur und Koordinator der Endoprothetik im Einsatz. Sein Anspruch: Mit modernen, minimalinvasiven OP-Verfahren Patientinnen und Patienten die schnellstmögliche Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen. Angestrebt ist auch eine kassenärztliche ambulante Sprechstunde.
Fachärztin mit besonderer Qualifikation
Dr. Carmen Aramayo-Singelmann (vorher Uniklinik Essen) verstärkt seit dem 1. Juni als Leitende Oberärztin und Kinder-Hämatoonkologin die Pädiatrie (Kinderheilkunde). Cecilia Telle als neue Personalleiterin und Dr. Mustafa Solmaz als neuer ärztlicher OP-Koordinator vervollständigen die Reihe der aktuellsten Personalien.
Wie alle Kliniken in Niedersachsen musste auch die Helios-Klinik Cuxhaven im Zuge der Krankenhausreform dem Land Niedersachsen bis Ende Juni die Leistungsgruppen melden, die sie ab dem 1. Januar 2027 abzudecken beabsichtigt. Pro Leistungsgruppe muss eine Mindest-Personalausstattung nachgewiesen werden. "Wir wollen das Leistungsangebot mindestens halten", kündigt Tim Wozniak an. Das gelte auch für die Pädiatrie und die Geburtshilfe.
Dr. Spyropoulos jetzt mehr in Nordenham
Weiter fortgesetzt werde die enge Zusammenarbeit mit der Helios-Klinik Wesermarsch (Nordenham; Wozniak ist dort auch Geschäftsführer). Die Gefäßsprechstunde des Gefäßchirurgen Dr. Alexios Spyropoulos ist seit dem 1. Juli auf zwei Standorte verteilt: Cuxhaven (nur noch an zwei Tagen pro Woche) und Nordenham. Ambulante Krampfaderoperationen sollen nur noch in Nordenham durchgeführt werden.
Bauarbeiten und Herzkatheterlabor-Erneuerung im Plan
Die Bauarbeiten auf der Rückseite des Gebäudes befinden sich laut Tim Wozniak im Zeitplan. Gleiches gelte für den Umbau und die Neuanschaffungen im Herzkatheterlabor. Dieses sei planmäßig seit dem 10. Juni aus der Versorgung abgemeldet. Nach der Wiederinbetriebnahme Ende Juli würden die Notfallversorgung und geplante Eingriffe wieder aufgenommen.
Kommunikation in der Stadt intensivieren
Mit weiteren medizintechnischen Anschaffungen sowie strukturellen Verbesserungen in der Versorgung von Schlaganfall- und Palliativpatienten will Tim Wozniak das Haus in die zweite Jahreshälfte führen. Davon soll auch die Fachwelt erfahren: Die Klinik wird verstärkt das Gespräch mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten suchen, die neuen Schwerpunkte kommunizieren und möchte mehr über außen wahrgenommene Stärken und Schwachpunkte erfahren.
Sehr erfreut ist Wozniak über die Aussicht, dass zum kommenden April ein zusätzlicher Ausbildungskurs am Helios-Bildungszentrum die Pflegeausbildung beginnen und sich damit die Kapazität verdoppeln wird. "Rund 20 Anmeldungen sind dafür schon eingegangen."