
Cuxhaven-Altenwalde: Investor verrät Pläne für ehemaliges Neuber-Grundstück
Ein paar Jahre liegt das Grundstück im Altenwalder Ortskern schon brach, auf dem bis Ende 2021 die Gebäude der Bäckerei Neuber standen. Ein Bauzaun grenzt die Grube ab. Das soll nicht mehr ewig so bleiben. Der Bauantrag ist genehmigt.
Voraussichtlich noch in dieser Woche soll das Bauschild auf dem Grundstück der ehemaligen Bäckerei Neuber mitten im Altenwalder Ortskern installiert werden. Investor Martin Brudniewicz erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, was er dort vorhat. "Das wird richtig attraktiv", verspricht er.
Mehrfamilienhaus zwischen Apotheke und Spielothek
Auch wenn nicht sofort die Baumaschinen anrücken werden: Ein wenig Vorfreude möchte er - selbst Altenwalder - schon erzeugen auf das neue Mehrfamilienhaus, das er dort als Geschäftsführer der Baunovia GmbH in der gähnenden Lücke zwischen der Apotheke und der Spielothek errichten möchte.

Die Gebäude der Traditionsbäckerei waren Ende 2021 abgerissen worden. Der schreckliche Unfalltod des Juniorchefs Christian Neuber Ende 2017 hatte die Zukunftspläne des Handwerksbetriebs umgeworfen. Seit dem Abriss liegt das durch einen Bauzaun abgegrenzte Gelände brach und nicht nur im Ortsrat wurde sinniert, wann mit einem Signal zum Neuanfang gerechnet werden kann.
Nun ist der Bauantrag für das Projekt namens "Altenwalder Mitte" in der Hauptstraße 44 genehmigt.
17 Eigentumswohnungen kommen auf den Markt
Details erklärt Martin Brudniewicz zusammen mit Architektin Ann Kathrin Tiller-Hein vom Planungsbüro Tiller & de Buhr in Partnerschaft mbB (Nordholz): Auf mehreren barrierefrei, also auch per Fahrstuhl, erreichbaren Etagen (Erdgeschoss, 1. Etage, Dachgeschoss) sollen insgesamt 17 Eigentumswohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 65 und 141 Quadratmetern Wohnfläche entstehen - mit Gartenanteil im Erdgeschoss und großzügigen Balkons in den Obergeschossen. Die vier oberen Wohnungen werden als Penthouse konzipiert. Insgesamt ergibt das rund 1600 Quadratmeter Wohnfläche auf dem rund 2030 Quadratmeter großen Grundstück.
Bei den dazugehörigen Stellplätzen wird es sich sowohl um Garagen und Carports als auch um offene Parkplätze handeln. Auch ein großer ebenerdiger Fahrradabstellraum wird mit eingeplant, sodass die Räder nicht in die Kellerräume getragen werden müssen.
Vorgaben zu Giebel und Einfriedung eingehalten
Ann Kathrin Tiller-Hein erklärt, wie die Auflagen der Stadt eingehalten werden sollen, zu denen auch ein zur Straße gelegener sichtbarer Giebel gehört: Der L-förmig angelegte Grundriss ermöglicht nun sogar gleich zwei Giebel - einer vorn und einer mehr rückwärtig gelegen. Um die Anbindung an den zentral gelegenen Aufzug und Eingang zu gewährleisten, werden teilweise Laubengänge als Zugang zu den Wohnungen angelegt. Zur Hauptstraße hin grenzt eine Hecke das Grundstück ab - auch dies war ein von der Baubehörde gewünschtes Element.

Abschottung von der Hauptstraße
Die Fassade soll abwechslungsreich und modern mit einer hellen Verklinkerung und einer Putzfassade gestaltet werden. Wichtig ist Martin Brudniewicz die Südwest-Ausrichtung der meisten Balkons und Gärten, die größtmögliche Abschottung von der viel befahrenen Straße bieten soll. Gleichzeitig garantiere die zentrale Lage kurze Wege zum unmittelbar benachbarten Netto-Markt und der Apotheke. Auch zum Edeka-Markt, den Arztpraxen, Kirche, Bäckerei und Sparkasse sowie der Altenwalder Polizeistation sind es nur ein paar Schritte.
Geforderter Standard wird eingehalten
Der KfW-Standard Effizienzhaus 55 (nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus werden benötigt) soll unter anderem durch den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und die Installation einer Photovoltaik-Anlage erreicht werden, was auch die Unabhängigkeit von Gas und Öl bedeutet.
Alternative zum Eigenheim mit großem Garten

Investor und Architektin können sich vorstellen, dass das Projekt viele Bewohnerinnen und Bewohner Altenwaldes interessieren könnte, denen das Eigenheim allmählich zu groß und zu pflegeaufwendig wird. Die Erfahrungen sprächen jedenfalls dafür, so Ann Kathrin Tiller-Hein. Dennoch bleibe die Lage auf dem Bau - vor allem bedingt durch die im Ukraine-Krieg durch die Decke gegangenen Preise - schwierig. Viele Projekte seien zurückgestellt worden.